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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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er tatsächlich mit dem Wall kommunizieren konnte, bedeutete das immer noch nicht, dass er ihn auch reparieren konnte.
    Der Wind drehte sich und trieb den Nebel zurück in den Schwarzschleierwald. Vielleicht musste Alton den Wall auf ganz andere Weise betrachten. Es gab etwas, das er noch nicht versucht hatte …
    Eine Leiter, die die Soldaten benutzten, um hin und wieder
in den Wald zu schauen, lag in der Nähe an einem Felsen. Es war nicht die beliebteste Pflicht, besonders nicht, nachdem dieses Vogelgeschöpf angegriffen hatte, aber Sergeant Uxton schaffte es immer, dass sich jemand »freiwillig« meldete, und er war auch mehrmals selbst auf die Leiter gestiegen.
    Alton hob sie nun auf und schleppte sie zum Wall. Sergeant Uxton beobachtete ihn neugierig.
    »Hab Ihr beschlossen, Euch den Wald einmal anzusehen? «, fragte er.
    »Ja. Ich will mir einfach einen anderen Blickwinkel verschaffen. Vielleicht hilft es ja.« Alton lehnte die Leiter gegen die in die Bresche eingesetzten Steine.
    »Ihr geht aber nicht ohne mich«, sagte der Sergeant.
    »Das dachte ich mir schon«, murmelte Alton. Tatsächlich hatte sich der Sergeant als gar nicht so übel erwiesen, trotz des ersten Eindrucks, und für gewöhnlich hielt er respektvollen Abstand, während Alton über den Wall nachsann.
    Er stieg ohne Zögern die Leiter hinauf, denn nun wollte er wissen, ob ihm die Änderung der Perspektive tatsächlich helfen würde. Er stellte sich oben auf die frisch eingesetzten Steine. Die Steinplatten, die sie benutzt hatten, waren so breit wie der Wall, und man konnte gut darauf stehen.
    Zu beiden Seiten der Bresche erhob sich die magische Barriere, die das Aussehen, die Kraft und die Struktur des steinernen Teils des Walls nachahmte. Alton berührte sie, aber obwohl er wusste, dass ein Unterschied zwischen diesem magischen Teil des Walls und dem tatsächlich steinernen bestand, konnte er ihn nicht wahrnehmen.
    Er bedeutete Sergeant Uxton, zu ihm zu kommen. Der Sergeant hielt seine Armbrust im Anschlag, einen Bolzen eingelegt.
    Alton spähte in die Nebelwelt des Schwarzschleierwaldes, aber er konnte nicht weit sehen. Schwarze Äste verbanden
sich zu einem dichten Netz, und faserige Flechten hingen von ihnen herab. Irgendwo in der Ferne gackerte ein Tier. Der Wald wuchs nicht ganz bis zum Wall. Der Boden war zwischen dem Wall und dem Wald für ein paar Schritte kahl, außer an der Bresche. Dort wuchs Moos am Fuß der reparierten Mauer, und braune Flechten ließen die Steinblöcke kränklich aussehen.
    Als er in den Wald hineinspähte, glaubte er zu spüren, wie sich die Aufmerksamkeit des Waldes im Gegenzug auf ihn richtete, auf seine … Neugier.
    Er schüttelte den Kopf. Das war sicherlich nur Fantasie. Aber das Gefühl ließ sich nicht vertreiben. Gab es tatsächlich so etwas wie eine Intelligenz in diesem Wald? Hatte er eine Seele?
    Er wandte sich seinem Begleiter zu, um zu fragen, was der Sergeant dachte, aber da raste das Ende von Uxtons Armbrust auf seinen Kopf zu, und er fiel vom Rand der Welt.
     
    Westley Uxton starrte auf die scheinbar leblose Gestalt von Alton D’Yer hinab. Er lag unten am Fuß des Walls. Mit einigem Glück hatte er sich das Genick gebrochen und war nun tot. Wie leicht der junge Lord dieses Unheil selbst herbeigeführt hatte, indem er auf die Mauer gestiegen war! Das war genau die Gelegenheit gewesen, auf die Uxton gewartet hatte.
    In gewisser Hinsicht verspürte er so etwas wie Bedauern, denn D’Yer war kein übler Bursche gewesen, aber er stellte eine Bedrohung für das große Ganze dar. O ja, Uxton hatte gesehen, wie die Magie des Walls auf D’Yers Berührung reagiert hatte, und wenn überhaupt jemand es schaffen würde, den Wall zu reparieren, dann dieser junge Mann. Das konnte Uxton nicht zulassen.
    Während er noch dort stand und überlegte, was er als
Nächstes tun sollte, hörte er ein Rascheln vom Waldboden, als winde sich eine Schlange durch das Laub. Aber es war keine Schlange, sondern eine schwarze Ranke. Sie glitt auf Alton D’Yer zu, hielt inne, um ihre Beute zu begutachten, und schlang sich um sein Fußgelenk. Dann zog sie Alton D’Yer mit Übelkeit erregender Leichtigkeit in den Wald und außer Sichtweite.
    Uxton musste seinen Widerwillen hinunterschlucken, obwohl er wusste, dass seine Situation nun viel einfacher geworden war.
    Es war Glück, dachte er unbehaglich.
    Er stand auf der Seite der Macht, die den Schwarzschleierwald bewohnte, aber ihre Intelligenz beunruhigte ihn.
    Ihm wurde

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