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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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das Bewusstsein die Katze in ihrem Angriff auf.
    Was bin ich? Ich bin der Wald. Ich kann das kleinste Insekt sein und die mächtigste Katze. Ich kann ein Baum sein. Ich kann es regnen lassen oder einen Teich austrocknen.
    Ja, es war der Wald, aber es war einmal ein Mann gewesen. Die bessere Frage wäre: Wer bin ich? Das Bewusstsein hatte dank seiner erwachenden Erinnerungen eine gewisse Ahnung. Als es den Mann ansah, der dort auf dem Boden lag, beschloss es, etwas zu versuchen, etwas, das um den Schild herumreichen würde, der den Mann schützte, und seinen Geist zu öffnen vermochte.
    Das Bewusstsein sprang in den Wald hinein. Es wusste, dass die Hüter versuchten, den Mann zu erreichen. Es selbst spürte kaum mehr den einschläfernden Einfluss der Hüter. Sie verloren ihre Macht, es zurückzurufen, es zu zähmen, es schlafen zu lassen und dumm zu halten.
    Gefangen zu halten.
    Das Bewusstsein hatte einen Blick über den Wall geworfen und wollte mehr wissen, wollte erforschen, was dahinter lag. Es wollte den Wall niederreißen und wieder wirklich es selbst sein. Der Mann war vielleicht der Schlüssel dazu.
    Die Katze sprang vor dem Mann durch den Wald. Nahe dem Wall würde das Bewusstsein seine Falle aufstellen.
    Verborgen im Unterholz ließ das Bewusstsein die Katze eine geduckte Haltung einnehmen und breitete seinen Einfluss auf einen Bereich nahe dem Wall aus. Es schob Schichten
von Nebel weg, sodass ein schwacher Sonnenstahl auf den feuchten Boden fiel und eine Dampfranke produzierte.
    Dann streckte es sich aus und suchte nach etwas, das den Mann für seine Zwecke zähmen würde.
    Ah, genau das Richtige!
    Unter der Säule aus bleiernem Licht, unter dem Laub und der Erde weckte das Bewusstsein Samen, die lange geschlafen hatten, weil es ihnen an Sonne fehlte. Dünne Wurzeln breiteten sich rasch durch den Boden aus, und Schösslinge tasteten nach oben und entdeckten das bisschen Sonne. Sie kämpften sich ihren Weg durch Laub und Fäulnis und schlängelten sich über den Boden und bildeten Dornen. Knospen, noch fest geschlossen, führten nun das Wachstum an, und dann reiften sie innerhalb von Augenblicken zu blauschwarzen Rosen in voller Blüte.
    Das Bewusstsein verstärkte ihren Duft, nicht um Insekten anzuziehen, sondern den Mann. Es wartete.
    Die Katze hatte Hunger und verlangte zu jagen, und sie kämpfte gegen den Griff des Bewusstseins an, besonders, als sie trotz des intensiven Dufts der Rosen den Mann wieder witterte.
    Der Mann kam näher. Er blinzelte verstört, als er die Sonne und die Rosen sah, und er sank auf die Knie und gähnte. Das Bewusstsein wusste, dass er mit sich rang, um wach zu bleiben, aber die Rosen überwältigten ihn, und schon bald sank er vollends zu Boden und schlief ein. Der Schutzschild des Mannes verschwand.
    Das Bewusstsein behielt genügend Kontrolle über den Wald, um die Raubtiere in Schach zu halten, und sank in den Geist des Mannes.
    Anders als beim letzten Mal, als es das getan hatte und der Mann noch bewusstlos gewesen war, fand es nun einen Geist
voll bunter Farben und Funken von Energie vor. Es fand Sprache, Bilder und Erinnerungen. Das Bewusstsein dachte daran, sich den Körper des Mannes zu nehmen, ihn zu benutzen, um in die Welt hinter dem Wall einzudringen, aber es fürchtete sich davor, das zu tun. Es fürchtete, die Sicherheit des Waldes zurückzulassen, der so sehr ein Teil von ihm war. Es musste mehr über die Welt da draußen herausfinden, bevor es sich dorthin wagte.
    Das Bewusstsein hielt mit dem Tasten inne, um einfach zu spüren, wie es war, ein Mann zu sein. Es ballte eine Hand zu einer Faust. Die Hände waren groß und stark. Es bog einen Arm und spürte Hunger im Magen des Mannes. Es fühlte auch Schmerzen, in der Hüfte. Das Gift von den Dornen fand langsam einen Weg ins Blut, und bald schon würde er die Auswirkungen zu spüren bekommen.
    Seine Lunge füllte sich mit Luft, und der Duft der Rosen wurde von der Nase wahrgenommen, obwohl sie nicht annähernd so empfindlich war wie die Nase der Katze. Augen öffneten sich, und das Bewusstsein versuchte, den Blick zu konzentrieren.
    Wie erstaunlich!
    Es sah Farben und Schattierungen, die nicht einmal die Flugechse mit ihren scharfen Augen entdecken konnte. Das wechselhafte goldene Licht, das durch das Loch im Nebel fiel, die tiefblauen Adern in den dunklen Rosenblüten, die kranken braunen Blätter an einem Baum.
    Widerstrebend zog sich das Bewusstsein von diesen Wahrnehmungen zurück. Es war alles vertraut,

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