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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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ihrem Clan Ansehen und Macht bringen konnte. Wenige wollten ihn um seiner selbst willen. Laren war immer seine beste Freundin und Vertraute gewesen, aber die Beziehung war stets auch von ihrem Pflichtgefühl überschattet. Seine Position schien alle Beziehungen irgendwie zu vergiften.
    »Ihr seht, dass Ihr viel zu gewinnen habt«, sagte Spane mit einem Blick, der Zacharias an ein Nagetier erinnerte. »Oder viel zu verlieren. Wie Ihr wisst, hat Lord Coutre gewaltigen Einfluss auf die Clanfürsten im Osten. Wenn man zum Beispiel die D’Ivary-Sache bedenkt …«
    Zacharias tat so, als beeindrucke ihn Spanes verschleierte Drohung nicht. Alle wollten etwas von ihm, alle außer Karigan.
    Aber selbst sein eigener Wunsch, der im Grunde so schlicht war, wurde ihm verweigert. Sie ritt frei wie der Wind, während er hoffnungslos gefangen blieb.

SCHWARZSCHLEIER
    Das Bewusstsein bewegte sich hin und her in seinem Reich, drehte Steine um, wühlte sich durch den Boden. Es drängte sich durchs Unterholz wie ein unnatürlicher Wirbelwind. Tiere huschten Bäume hinauf oder flohen auf andere Art, wenn es sich näherte, denn sie spürten seinen Zorn.
    Mirdhwell war vernichtet. Varadgrim hatte bei seiner Mission, Hadriax’ Nachfahre zu ihm zu bringen, versagt. Weder Lichant noch Terandon reagierten auf seinen Ruf.
    Und es gab noch mehr, was das Bewusstsein erzürnte. War sein Plan mit dem Deyer ein kolossaler Fehler gewesen? Würde der Einfluss, den es sich im Geist des Mannes verschafft hatte, tatsächlich helfen, den Wall einzureißen? Oder hatte es versagt?
    Das Warten frustrierte das Bewusstsein, es wollte jetzt die Ergebnisse sehen , aber es konnte im Augenblick nichts tun. Es konnte nicht herausfinden, was der Deyer dort im Turm tat, denn es konnte den Wall nicht durchdringen. Nur der Lauf der Zeit würde ihm zeigen, ob es Erfolg gehabt oder versagt hatte.
    Das Bewusstsein ließ sich in einem schlammigen Tümpel nieder, um sich auszuruhen und über seine Lage nachzudenken. Wieder schweiften seine Erinnerungen zu seinem einstigen Freund. Hadriax, der im kaiserlichen Wald einen Eber
jagte. Der gut aussehende Hadriax, den alle Damen bewunderten. Sie hatten viele gute Zeiten miteinander erlebt, waren als Jungen überall auf dem Gelände der Residenz umhergerannt, hatten in den Springbrunnen gespielt …
    Er fehlt mir so. O Hadriax, ich wünschte, du wärst hier. Ich hatte dich so gern!

RÜSTUNGEN
    Nach Karigans Ritt sah Sperling viel besser aus als zuvor. Er fraß sogar begeistert. Der Ritt hatte allen dreien gut getan.
    Während sie Kondor absattelte und striegelte, erwartete sie, dass jeden Augenblick Soldaten vorbeikämen, um sie zu General Harborough zu schleppen, der ihr wegen ihrer Befehlsverweigerung den Prozess machen würde. Als keiner kam, kehrte sie in ihr Quartier im Ostflügel der Burg zurück, um dort zu warten.
    Sie setzte sich auf ihr Himmelbett. Ihr Quartier war riesig, und sie hatte sogar ein eigenes Badezimmer. Karigan hatte bereits viele angenehme Stunden in dem tiefen Zuber verbracht.
    Überall hingen Wandbehänge, und die Möbel waren von der besten Qualität. Der Kaufmann in ihr veranlasste sie, nach den Zeichen der Schreiner zu suchen, und sie nahm beeindruckt zur Kenntnis, dass die Einrichtung von einigen der besten Handwerksmeister im Königreich stammte. Im Stillen befürchtete sie, dass die Reiter, sie selbst eingeschlossen, sich viel zu sehr an diesen Luxus gewöhnen und sich am Ende weigern würden, in den neuen Reiterflügel mit seinen vergleichsweise einfachen Zimmern zu ziehen.
    Sie wartete stundenlang, und es kam immer noch niemand, um sie ins Gefängnis zu werfen. Selbst Cummings hatte ihr nicht seinen üblichen Plan mit Besprechungen geschickt, an
denen sie teilnehmen sollte. Sie lehnte sich auf der weichen Daunenmatratze zurück, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, und starrte das Blütenmuster auf dem Betthimmel an.
    Ihre Gedanken kehrten zurück zu Sperling und wie er nach dem Zusammenbruch des Hauptmanns getrauert hatte. Sie wusste, dass Tiere schwermütig wurden, wenn sie ihre Herren vermissten. Ihr Kater Drache hatte immer gespürt, wenn sie krank oder unglücklich gewesen war, und hatte sich dann neben ihr zusammengerollt und laut geschnurrt, um ihr Gesellschaft zu leisten.
    Dennoch, die Verbindung zwischen den Botenpferden und ihren Reitern war noch enger, oder es kam ihr zumindest so vor. Wenn Sperling ein gewöhnliches Pferd wäre, wäre er schließlich über die Abwesenheit des

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