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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Soldaten benutzt, die betrunken in Schlägereien geraten waren.
    Davon einmal abgesehen war das Verhängen und Vollstrecken von Strafen Sache von Wachtmeistern und Richtern in den einzelnen Dörfern, Städten und Provinzen. Das ersparte es dem König, ein größeres Gefängnis zu unterhalten.
    Vor Zacharias und Laren saß nun, bewacht von zwei großen, kräftigen Wachen, ein sehr ungewöhnlicher Gefangener. Er war auf seinem Stuhl zusammengesackt, und die Brille war ihm beinahe bis zur Nasenspitze gerutscht. Er war dünn und hätte es zweifellos nicht mit den Wachen aufnehmen können.
    »Seid Ihr sicher, dass es sich nicht um einen Irrtum handelt? «, fragte Zacharias Korporal Hill.
    »Nein, Sire. Zumindest hat Sergeant Uxton ihn als Mitverschwörer genannt.«
    Laren war ebenso überrascht wie Zacharias, Weldon Spurlock, den Vorsteher der Verwaltung, hier zu sehen. Er verbeugte sich missmutig.
    »Bitte, Euer Majestät, es handelt sich wirklich um einen Irrtum.«
    Laren hatte hin und wieder mit Spurlock zu tun gehabt. Sie hielt ihn für kleinlich und unangenehm, aber sie hatte keinen Grund anzunehmen, dass er einem ihrer Reiter Schaden zufügen würde.
    »Kein Irrtum!« Uxton sprang auf einem Fuß zum Gitter seiner Zelle – sein anderer Fuß war dick verbunden. Sein Blick war wild, das Haar stand wirr nach allen Seiten ab. Man hatte ihm die Uniform abgenommen und ihn gezwungen, die graue Kluft eines Gefangenen anzuziehen. »Er ist derjenige, der mir gesagt hat, ich solle diesen Reiter gefangen nehmen. Er war es!«
    »Ihr seid ja verrückt«, fauchte Spurlock Uxton an.

    »Er ist derjenige, der mich angewiesen hat, mich um alle Probleme am Wall zu kümmern. Ganz gleich mit welchen Mitteln. Also habe ich Lord Alton in den Wald gestoßen.«
    Laren erstarrte. »Ihr habt ihn getötet?«
    »Ich habe es versucht«, sagte Uxton. »Hab ihn vom Wall geschubst. Ich weiß nicht, ob er tot war oder nicht.« Er kicherte hysterisch. »Spurlock hat es mir befohlen, und der Wald hat Lord Alton geholt.«
    »Ein Mörder und ein Lügner«, sagte Spurlock. Er blickte zu Zacharias auf und fragte: »Wollt Ihr etwa einem Mörder glauben?«
    »Ich lüge nicht!« Uxton drückte das Gesicht gegen die Gitterstäbe. »Ihr seid unser Anführer, oder? Ihr seid der Anführer der Zelle hier in Sacor.«
    »Anführer wovon?«, fragte Zacharias.
    »Der Geheimgesellschaft des Zweiten Reichs«, flüsterte Uxton. Spurlock wurde bleich.
    Zacharias verschränkte beinahe lässig die Arme. »Warum erzählt Ihr mir nicht ein wenig mehr von diesem Zweiten Reich, Sergeant?«
    Uxton begann mit einer Geschichte, die direkt aus einem Roman zu stammen schien: Angeblich hatten die Nachkommen der Eindringlinge aus dem arcosischen Kaiserreich hier im »Neuen Land« eine Geheimgesellschaft gegründet. Sie nannten sich selbst das Zweite Reich, denn sie warteten seit Generationen auf den richtigen Zeitpunkt und die Gelegenheit, die Macht des arcosischen Reiches wiederzuerwecken und alle zu unterwerfen, die sich ihnen nicht freiwillig beugten. Spurlock – so behauptete Uxton – glaubte, dass dieser Zeitpunkt nun gekommen sei, wegen der Bresche im Wall und dem Wiedererwachen des Schwarzschleierwalds.
    »Lord Mornhavon kehrt zurück«, verkündete Uxton mit
weit aufgerissenen Augen, die Knöchel weiß, weil er die Gitterstangen so fest umklammert hatte. »Spurlock hat mit seinem Botschafter gesprochen.«
    »Unsinn!«, schnaubte Spurlock.
    »Ein Geschöpf von jenseits des Todes.« Ein Muskel in Uxtons Wange begann zu zucken. »Varadgrim, der Herr des Nordens. Er war … ist … Lord Mornhavons Leutnant.«
    »Die Nacht, in der die Unterkunft abbrannte«, murmelte Laren. Uxton nickte nachdrücklich.
    »Er lügt«, erklärte Spurlock beharrlich, aber eine Spur von Verzweiflung kroch in seine Stimme. »Das ist das wirre Geschwätz eines Wahnsinnigen.«
    Laren sah ihm scharf ins Gesicht. »Ich weiß, dass ein Geist hier gewesen ist. Ich bin ihm begegnet.«
    Der König ermutigte Uxton weiterzusprechen, und der Sergeant fuhr fort mit seiner Geschichte vom Zweiten Reich, berichtete, wie sich die Geheimgesellschaft überall ins sacoridische Leben eingeschlichen hatte und in allen Handwerken und Schichten vertreten war. Dennoch blieben sie möglichst unter sich, heirateten nur untereinander und verehrten die Texte und Artefakte ihrer Ahnen beinahe wie Reliquien.
    Falls das stimmte, dachte Laren, dann war eine große Gefahr für das Königreich seit tausend Jahren unerkannt geblieben,

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