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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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hatte, und sie riss Brecketts Messer aus der Scheide und schlug dem Heiler fest aufs Handgelenk. Der Becher fiel ihm aus den Händen, und das Gift spritzte auf den Boden.
    Der Heiler war zu verdutzt, um sich regen zu können, und starrte nur die Pfütze auf dem Boden an. Breckett betastete die leere Messerscheide, und dem Priester fielen beinahe die Augen aus dem Kopf.
    »Die Götter …«, stotterte er.
    Lils Geist hing über ihrem Körper, und Westrions Flügel droschen in die Luft.

WINTERTRÄUME
    Uxton stieß Karigan mit der Stiefelspitze in die Rippen. Sie stöhnte, denn ihr tat alles weh, und ihr war eiskalt. Er trat sie noch einmal, und mit einem Knurren hob sie den Kopf.
    Uxtons Augen blitzten wild im Licht seiner Lampe. Geister wirbelten um ihn herum und durch ihn hindurch, zupften an seinem Haar, stöhnten in seine Ohren.
    Tod dem Kaiserreich, Tod dem Schwarzen, Tod dem Kaiserreich …
    Die Geister wirbelten immer heftiger, gewannen an Energie und wurden deutlicher in Gestalt und Form. Uxton war blass und zitterte und stach sogar mit dem Schwert nach ihnen, was selbstverständlich nichts half.
    Die Geister schienen die Wirkung, die sie auf ihn hatten, zu spüren, und machten ihre Rezitationen noch grausamer: Findet ihn, die Brut des Kaiserreichs, reißt ihm das Fleisch von den Knochen, zermalmt ihn zu Staub und werft ihn den Hunden vor …
    »Steh auf«, befahl Uxton mit angespannter Stimme Er senkte das Schwert und stach Karigan mit der Spitze in den Hals. Blut, beinahe glühend heiß an ihrer eisigen Haut, lief über ihre Kehle.
    Reißt ihm das Herz heraus und verschlingt es …
    Ein Muskel an Uxtons Wange zuckte nervös.

    »Wo sind Eure Freunde?«, fragte Karigan.
    »Das ist gleich.« Er verzog das Gesicht, als ein Geist den Arm bis zum Ellbogen in sein Ohr steckte. Er verdrehte die Augen und schüttelte heftig den Kopf.
    Karigan nahm an, dass Uxtons Helfer die Geister nicht ertragen und ihn, die Flure und ihre Mission verlassen hatten.
    »Steh auf!«, befahl Uxton durch zusammengebissene Zähne.
    »Oder was?« Karigan war so müde und nicht weit von der Dunkelheit entfernt. Die Zeitreisen schienen ihr immer alle Energie zu nehmen.
    »Oder ich werde dich zusammenschlagen und nach draußen zerren.«
    Als Karigan sich bewegte, erkannte sie überrascht, dass sie etwas in der Hand hielt.
    Uxton hob das Schwert, um nach ihr zu schlagen. Sie rollte zur Seite, wich seiner Klinge aus und trieb den Gegenstand, den sie in der Hand hielt, in seinen Fuß, durch Stiefelleder, durch Strumpf, durch Fleisch und Knochen. Der Sergeant heulte auf, seine Lampe flog in die Luft, und das Licht ging flackernd aus, noch bevor sie zu Boden fiel.
    Als Karigan ins Nichts sank, hörte sie Uxton ein Stück weit entfernt wimmern, und geisterhaftes Lachen kitzelte ihr Ohr.
     
    Der Schnee fiel nur noch sanft. Von allen Dingen, die Laren in ihrem Leben gesehen hatte, war das hier wohl eins der magischsten. Draußen hatte sie einen sonnigen Spätsommertag hinter sich gelassen, und in der Burg herrschte Winter. Schnee wehte gegen die Flurwände, und die Statuen trugen frische weiße Mäntel.
    Diener schaufelten Wege durch die Flure, und Laren sah mehr als einen Schneeball durch die Luft fliegen. Tatsächlich wurde sie fast von einem am Kopf getroffen. Von überallher
war Gelächter zu hören, und etliche tollten vergnügt in der Burg herum, wie es normalerweise an Feiertagen Brauch war.
    Herumtollen, dachte sie, war wohl der Panik vorzuziehen, die ein derart seltsamer Vorfall leicht hätte auslösen können.
    Sie gestattete sich ein Lächeln – es fühlte sich ungewohnt an. Doch was sie selbst anging, hatte sie sich seit einer halben Ewigkeit nicht mehr so glücklich und frei gefühlt. Der Geist von Gwyer Warhein hatte ihr beigebracht, wie sie den Wahnsinn abwehren konnte, der an ihrem Verstand gefressen hatte. Das funktionierte so gut, dass es sich anfühlte, als wäre mit ihrer Fähigkeit alles wieder vollkommen in Ordnung.
    Wenn sie sie benutzen wollte, würde sie funktionieren, davon war Laren überzeugt. Sie dachte sich allerdings, dass sie das für eine ganze Weile nicht mehr wagen würde.
    Als sie um eine Ecke bog, wurde sie frontal von einem Schneeball getroffen. Ein paar Läufer vom Grünen Fuß hatten Schneeburgen gebaut und waren mitten im Kampf.
    Das Lachen der Kinder erstarb sofort, als sie sahen, wen sie getroffen hatten. Laren ging an ihnen vorbei und wischte sich den Schnee von der Jacke.
    »Los, macht weiter«, sagte

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