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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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versuchte, ihre Nacktheit hinter ihren Armen zu verstecken, wollte fliehen, aber seine Augen hielten sie fest und drangen in ihre tiefsten Sehnsüchte, Abneigungen und Geheimnisse ein. Als er ihren Namen erfuhr, verzog er die Lippen zu einem wissenden Lächeln.
    »Du wirst kommen«, sagte er, ging in den Schnee davon und verschwand. »Ich weiß, wo der Deyer ist.«
    Etwas in Karigans linkem Arm bewegte sich und blähte sich auf. Durch ihre durchscheinende Haut konnte sie eine schwarze Schlange erkennen, die sich wand.
    Sie schrie auf.
    Aber dann hörte sie in der Ferne ein Horn und Hufschläge. Grün – sie versank in Grün wie in einem weichen Umhang …

SPURLOCK
    Spurlock starrte die Wand an. Mit einer Hand umklammerte er das Medaillon an seinem Hals. Das Medaillon seines tapferen Ahnherrn, eines Mannes, der in einem seltsamen Land gestrandet und gezwungen gewesen war, unter Barbaren zu leben. Sein Leben lang hatte sich Spurlock ganz ähnlich gefühlt, gestrandet unter Barbaren, die es weder an Intelligenz noch an Einfallsreichtum mit ihm aufnehmen konnten. Er hatte sich nie wirklich an diese Sacorider anpassen können.
    Er betrachtete das Medaillon. Auf einer Seite war ein Bild des kaiserlichen Palasts eingraviert, auf der anderen eine hohe Zypresse. Nachdem das Kaiserreich ihn verlassen hatte, hatte Lord Mornhavon das Zeichen des abgestorbenen Baums zu seinem Wappen erklärt, um deutlich zu machen, dass er nichts mehr mit Arcosia zu tun hatte und ein neues Reich errichten wollte.
    Sie waren die Kinder dieses Reichs, aber es zählte nicht, dass Lord Mornhavon sein neues Reich hier hatte errichten wollen; etwas rührte sich in ihrem Blut, als hätten sie ein weit entferntes Land gewittert. Eines Tages würden sie in ihr Ursprungsland zurückkehren, nach Arcosia. Er, Weldon Spurlock, würde zurückkehren. Vor seinem geistigen Auge konnte er die Kunst und Architektur eines hoch kultivierten Volks sehen, die Zitronenbäume, die sich unter Früchten bogen,
die gepflügten Felder des weiten Landes. Er würde fragen, wieso das Kaiserreich sie hier in diesem fremden Land zurückgelassen hatte.
    Dieser Emporkömmling von einem sacoridischen König wäre kein Gegner für die Macht, von der Spurlock glaubte, dass sie im Schwarzschleier erwachte. Dieses Erwachen würde die Kinder des Kaiserreichs endlich erlösen.
    Die Tür zum Blockhaus öffnete sich knarrend.
    »Ich bringe das Abendessen für die Gefangenen.«
    Spurlock richtete sich auf, als er die Stimme erkannte. Madrene! Hatte sie einen Fluchtplan für ihn?
    »Mhm, sieht gut aus«, sagte der Wachtposten.
    Ein Klatschen war zu hören. »Das hier ist für die Gefangenen! Wenn du abgelöst wirst, bekommst du dein Essen schon.«
    Der Mann gab ein enttäuschtes Brummen von sich, schlurfte zu den Zellen und öffnete zuerst die von Uxton. Madrene schob ein Tablett in die Zelle, und Uxton stürzte sich darauf wie ein wildes Tier.
    Die Zellentür fiel klappernd zu, und die Schlüssel klirrten, als der Soldat wieder abschloss. Spurlock war der Nächste, und Madrene nahm dem Jungen, der sie begleitete, das zweite Tablett ab. War das ihr Sohn? Spurlock konnte nicht Buch über anderer Leute Blagen führen.
    Sie schob das Tablett in eine Zelle, trat mit einem knappen Nicken und einem wissenden Zwinkern zurück, drehte sich um und ging.
    Spurlock wunderte sich über diese Botschaft. Wollte sie bestätigen, dass die Zelle von seiner Gefangenschaft wusste und versuchen würde, ihn herauszuholen?
    Er stand auf und nahm sich das Tablett. Sie hatte einen leckeren Eintopf aus Rindfleisch und Gemüse mit Brot gebracht.
Er aß zerstreut und fragte sich, wie es ihr gelungen war, sich als Küchenhilfe auszugeben; dann zuckte er die Schultern und begann wieder mit seinen Tagträumen von Arcosia.
    Bald schon kratzte sein Löffel über den Boden der Schale, und als er den Löffel ein letztes Mal hob, ließ Uxton plötzlich sein Tablett fallen, fasste sich an die Kehle und gab ein schreckliches Röcheln von sich. Sein Gesicht begann, sich blau zu verfärben.
    Spurlock ließ den Löffel fallen. »Uxton? Hast du dich verschluckt? «
    Aber Uxton konnte nicht mehr antworten. Er verdrehte die Augen und fiel um.
    Schon als der Wachtposten herüberkam, um ihn sich anzusehen, wurste Spurlock die schreckliche Wahrheit: Uxton war tot. Madrene hatte sie vergiftet, bevor sie dem Zweiten Reich zu sehr schaden konnten.
    Als sich seine Brust zusammenzog und er keine Luft mehr bekam, erkannte er, dass er die

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