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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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»Ich kann das nicht«, sagte er und ging davon.
    Karigan seufzte. Es gab mehrere Gründe, wieso Ty Kranich brauchte, und einer davon war Kranichs Erfahrung als Botenpferd. Botenpferde waren anders ausgebildet als gewöhnliche
Pferde; sie waren zäh und konnten große Entfernungen zurücklegen. Und selbstverständlich war Kranich das schnellste Botenpferd im Land. König Zacharias musste so bald wie möglich wissen, was hier geschehen war.
    Und es gab noch andere Gründe.
    Vorsichtig ging Karigan auf Kranich zu. Er schaute sie unter der Stirnlocke her an, beobachtete sie genau, spannte sich an. Als sie näher kam, schnaubte er und legte die Ohren wieder an.
    »Du kennst mich doch, Kranich. Immer mit der Ruhe.«
    Sie ging langsam auf ihn zu und redete dabei die ganze Zeit auf ihn ein, versuchte ihm zu erklären, was geschehen war. Botenpferde waren intelligent, aber sie hatte keine Ahnung, wie weit diese Intelligenz ging. War es zu viel verlangt, wenn Kranich verstehen sollte, was sie sagte? Oder war es einfach nur ihr Tonfall, der ihn beruhigte, sodass er ihr schließlich erlaubte, näher zu kommen? Als sie in Reichweite war, atmete er sanft in ihre ausgestreckte Hand, machte einen zögernden Schritt vorwärts und ließ den Kopf auf ihrer Schulter ruhen.
    »Armer Junge«, sagte Karigan. »Ich werde mich um Ereal kümmern, das verspreche ich dir.«
    Sie streichelte ihn eine Weile, dann schob sie das Halfter, das sie mitgebracht hatte, über seine Nase und die Ohren und führte ihn von seiner toten Reiterin weg.
    Karigan sah zu, wie Ty und Kranich davonritten und in der Nacht verschwanden. Sie sank zu Boden, zog die Knie an die Brust und starrte ins Dunkel, noch lange nachdem Pferd und Reiter verschwunden waren.
    Als sie nach Sacor zurückgekehrt war, um ein Grüner Reiter zu werden, hatte sie besser als die meisten anderen neuen Reiter verstanden, welche Gefahren den Boten des Königs bei
der täglichen Ausübung ihrer Pflichten drohten. Das ging von Reitunfällen bis zu Begegnungen mit Halsabschneidern, die das Gold des Königs rauben wollten. Und selbstverständlich musste man kämpfen.
    Dennoch, auf so etwas war sie nicht vorbereitet gewesen. Ja, sie war zum Kämpfen ausgebildet. Doch ausgebildet, um Freunde zu begraben, war sie nicht.
    Karigan dachte wieder an die Wandgemälde mit den Göttern drunten in der Grabkammer, die ihre Gesichter abgewandt und die Hände abwehrend erhoben hatten. Vielleicht hatten sie die Delegation verlassen, denn waren nicht sie es gewesen, die erlaubt hatten, dass all das geschah?
    Ich bereue dieses Leben nicht, hatte Barde noch vor ein paar Stunden gesagt, aber dabei hatte er an die Zukunft gedacht, in der er endlich seinem Traum von einem Studium in Selium folgen konnte. Nun würde sich dieser Traum niemals für ihn erfüllen. Er war ihm genommen worden. Genommen von seiner Pflicht als Grüner Reiter.

TAGEBUCH DES HADRIAX EL FEX
     
     
     
     
    Obwohl wir nun schon seit zwei Monaten hier sind, staune ich immer noch über die Großartigkeit dieses neuen Landes. Die Küste ist zerklüftet, und vom Ufer aus ziehen sich immergrüne Wälder bis hinter den Horizont. Wir könnten ganze Flotten für das Reich für sie bauen. Unsere eigenen Schiffe liegen in einer großen Bucht vor Anker, die die Bewohner Ullum nennen.
    Dieses Land hat gewaltige Reichtümer – es wimmelt von Wild, und die Fischgründe sind erstaunlich. Große Schwärme von Fischen schwimmen in der Bucht, und es ist beinahe unmöglich, sie nicht zu fangen. Kapitän Verano hat lachend bemerkt, dass sie versucht haben, direkt in sein Ruderboot zu springen, als er durch die Bucht fuhr.
    Es ist ein primitives Land, wild und beinahe unberührt. Das frische Wasser ist kühl und erfrischend, die Luft angenehm zu atmen, viel besser als die giftigen Dämpfe, die in Arcosia über unseren Städten und dem sterbenden Land hängen, das sie umgibt. Es ist ein lebendiger Ort.
    Wir haben auch Beweise für Ethera gefunden. Es sind überwiegend die heidnischen Priester, die sich der Kunst bedienen, und sie wird bei den lächerlichsten »religiösen« Zeremonien eingesetzt, mit denen sie beweisen, dass sie in der Gunst der zahllosen Götter stehen. Alessandros und ich fanden diese Spektakel sehr erheiternd. Alessandros hat ihnen
noch nicht gezeigt, wozu er im Stande ist, und er hat auch den anderen Magiern befohlen, ihre Fähigkeiten im Augenblick zu verbergen.
    Die Menschen von Sacor sind verwahrlost, leben in grob gezimmerten Langhäusern,

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