Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
Vom Netzwerk:
ihnen in der Stunde ihrer Not zu helfen?«
    Zacharias schüttelte ungläubig den Kopf. »Mit der Zeit können diese Leute den Norden vielleicht kultivieren und Sacoridiens Handel weiter stärken – und seine Grenzen. Bis dahin, Lordstatthalter D’Ivary, mag Sacoridien vielleicht aus zwölf Provinzen und den freien Bezirken an den Grenzen bestehen, aber es ist ein einziges Land. Vernichtende Schlachten sind geschlagen worden, um dieses Land zu einigen, und ich werde keine Sacorider gegen Sacorider schicken. Denkt Euch andere Möglichkeiten aus, ihnen zu helfen. Eure Kusine, die verstorbene Lordstatthalterin, hätte sicher eine bessere Lösung gefunden, bei der die Flüchtlinge zum Beispiel auf den Bauernhöfen im Austausch gegen Lebensmittel und Unterkunft Arbeit erhalten hätten.«
    D’Ivarys Lächeln verblasste zu einem Schatten seiner selbst, und seine Augen blitzten. »Meine Kusine war eine gute Seele, aber sie war schwach. Ein Problem, das für ihren Zweig der Familie typisch ist.«
    Laren ballte hinter dem Rücken die Fäuste. Seine Kusine war gestorben, weil sie sich mutig Amiltons Anspruch auf den Thron widersetzt hatte. Sie hatte in ebendiesem Raum einen quälenden, schmerzhaften Tod gefunden. Schwach, wahrhaftig!
    »Sie hat zugelassen, dass die Miliz unserer Provinz bis auf eine Hauswache zusammenschrumpfte. Meine Adligen können ja wohl kaum ein Heer aus Gemeinen aufstellen, die sich nur für Ackerbau interessieren, wie es sich für sie gehört. Diese Fremden aus dem Norden nützen meiner Provinz überhaupt nichts.«
    »Stärke zeigt sich nicht immer in Waffengewalt«, sagte Zacharias.

    D’Ivary rieb sich das Kinn, ein tückisches Funkeln in den Augen. »Gut gesagt, Sire. Ich könnte Euch nicht mehr zustimmen. Zum Beispiel ist da die Angelegenheit eines Erben, der die Macht des sacoridischen Königshauses stärken sollte. Ich bin nicht der Einzige, der sich Sorgen um die Stabilität des Landes macht, wenn es in angemessener Zeit immer noch keinen Erben geben sollte.«
    Der König erstarrte angesichts dieses abrupten Themenwechsels – einer verschleierten Drohung? –, und er packte die polierten Armlehnen seines Throns so fest, dass seine Knöchel weiß wurden. Laren sah ihm an, dass er sich gewaltig anstrengen musste, um sich zu beherrschen. Das Kratzen einer Feder, mit der D’Ivarys Sekretär sich Notizen machte, war für einen Augenblick das einzige Geräusch im Saal.
    Es war nicht das erste Mal, dass das Thema eines Erben aufgebracht wurde, und es würde nicht das letzte Mal sein. Es schien, dass jeder Adlige im Land unbedingt eine Tochter oder Schwester mit dem Großkönig verheiraten wollte, um sich Zacharias’ Gunst und ein Bündnis mit ihm zu sichern. Ein Lordstatthalter aus dem Osten war besonders hartnäckig gewesen.
    Hätte Zacharias’ Vater länger gelebt, dann wäre dieses Problem schon vor einiger Zeit gelöst worden. Sich selbst überlassen, hatte Zacharias jedoch alle Vorschläge abgelehnt, und dieses eine Thema diskutierte er nicht einmal mit Laren. Seine Untertanen nannten ihn daher den »Junggesellenkönig«, und die Situation war ein beliebtes Thema von Spekulationen in adligen Kreisen. Laren hatte sogar gehört, dass in Adelskreisen Wetten abgeschlossen wurden, wen und wann Zacharias denn nun heiraten würde.
    Um das Vertrauen der Bevölkerung zu erhalten und diesen Spekulationen ein Ende zu machen, würde der König eine
Frau von angemessenem Rang heiraten und einen königlichen Erben zeugen müssen. Und zwar bald.
    Laren wunderte sich, dass er in dieser Sache so widerspenstig war. Er hatte keine verbotenen Romanzen, obwohl es viele Gerüchte über eine geheime Geliebte gab, die angeblich in einem winzigen Dorf an der Küste lebte. Obwohl er nicht immer ein keusches Leben geführt hatte, hatte er nicht einmal Bastarde gezeugt. Laren hatte es überprüft.
    Colin Dovekey brach das angespannte Schweigen. »Wir haben über die Flüchtlinge gesprochen.«
    »Das haben wir«, murmelte D’Ivary und schaute den König gespannt an.
    Zacharias schlug die Beine übereinander. Er war nicht in bester Laune, aber er weigerte sich, sich von D’Ivary provozieren zu lassen. »Ich billige die Anwendung von Gewalt nicht«, sagte er und ignorierte das Thema eines Erben vollkommen. »Ich werde Euch auch keine Soldaten liefern. Ein großer Teil meiner Streitkräfte sichert ohnehin den Norden. Wenn die Flüchtlinge die Provinz so viel kosten, solltet Ihr einen Weg finden, ihre Arbeitskraft zu

Weitere Kostenlose Bücher