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Die Bourne-Identität

Titel: Die Bourne-Identität Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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gewachsen sind?«
    »Ja.«
    »Sie sind wahnsinnig! Einem Carlos kann man kein Ultimatum stellen.«
    »Das habe ich aber gerade getan.«
    »Dann sind Sie demnächst ein toter Mann. Sie brauchen bloß zu irgend jemandem ein Wort zu sagen - und Sie überleben den Tag nicht mehr. Er hat überall seine Leute; die werden Sie auf der Straße erschießen.«
    »Das könnte durchaus sein. Dazu müßten sie aber wissen, wen sie umlegen sollen«, sagte Jason. »Doch mich kennt niemand. Aber wer Sie sind, wissen sie. Und Koenig. Und d'Amacourt. Wir brauchen Sie bloß auffliegen zu lassen, und schon würden die Sie erledigen. Carlos könnte Sie sich nicht mehr leisten.«
    »Jetzt vergessen Sie etwas, Monsieur: Ich kenne Sie.«
    »Das ist meine geringste Sorge. Sie halten schon den Mund, weil Sie Ihre eigene Haut retten wollen.«
    »Das ist totaler Irrsinn! Sie tauchen aus dem Nichts auf und sprechen wie ein Irrer. Sie können das nicht tun.«
    »Schlagen Sie einen Kompromiß vor?«
    »Das wäre vorstellbar«, sagte Jacqueline Lavier. »Alles ist möglich.«
    »Sind Sie in der Position, darüber zu verhandeln?«
    »Ich bin in der Position, etwas weiterzuleiten ... Andere werden es jemandem übermitteln, der dann die Entscheidung trifft.«
    »Sehen Sie wir können also doch miteinander reden.«
    »Sicher, Monsieur«, pflichtete sie bei, und in ihren Augen flackerte die Angst.
    »Dann wollen wir mit dem anfangen, was auf der Hand liegt.«
    »Und das wäre?«
    Jetzt! Die Wahrheit!
    »Was bedeutet Bourne für Carlos? Warum will er ihn?«
    »Was Bourne ...« Die Frau hielt inne. Der Schock hatte ihr die Sprache verschlagen. »Sie können das fragen?«
    »Ich werde die Frage sogar wiederholen«, sagte Jason und hörte das Echo in seiner Brust. »Was bedeutet Bourne für Carlos?«
    »Er ist Cain! Das wissen Sie ebensogut wie wir. Er war Ihre Wahl! Sie haben den falschen Mann gewählt!«
    Cain. Er hörte den Namen und das Echo zerbarst in betäubendem Donner. Und bei jedem Donnerschlag durchzuckte ihn ein stechender Schmerz. Da waren wieder die Nebel. Die Dunkelheit, der Wind, die Explosionen.
    Alpha, Bravo, Cain, Delta, Echo, Foxtrott ... Cain, Delta.
    Delta, Cain. Delta ... Cain.
    Cain ist Charlie.
    Delta ist Cain!
    »Was ist los? Was haben Sie denn?«
    »Nichts.« Bourne hatte mit der Rechten sein linkes Handgelenk erfaßt, hielt es krampfhaft umklammert. Er mußte erreichen, daß das Zittern aufhörte, der Lärm geringer wurde, mußte den Schmerz zurückdrängen. Er mußte jetzt klar denken. »Weiter«, sagte er und zwang seiner Stimme eine Selbstbeherrschung auf, die zu einem Flüstern führte; er konnte nicht anders.
    »Ist Ihnen nicht gut? Sie sind kalkweiß und ...«
    »Schon gut«, unterbrach er sie. »Weiter, habe ich gesagt.«
    »Was soll ich Ihnen denn erzählen?«
    »Alles! Ich will es von Ihnen hören.«
    »Warum? Es gibt nichts, das Sie nicht bereits wissen. Sie haben Cain gewählt. Sie glauben, daß Sie Carlos ausschalten können. Damit haben Sie einen folgenschweren Irrtum begangen, dem Sie auch jetzt noch unterlegen sind.«
    Ich werde Sie töten. Ich werde Sie am Hals packen und den Atem aus Ihnen herauswürgen. Reden Sie! Um Himmels willen, reden Sie! Ich muß es wissen.
    »Das hat nichts zu sagen«, meinte er. »Wenn Sie ein Arrangement mit mir suchen - und wäre es nur, um Ihr Leben zu retten -, dann erzählen Sie mir, warum wir zuhören sollten. Warum ist Carlos, was Bourne betrifft, so hartnäckig ... geradezu paranoid? Sie müssen mir das so erklären, als ob ich es noch nie gehört hätte. Wenn Sie sich weigern, werde ich dafür sorgen, daß jene Namen, die besser nicht erwähnt werden sollten, in ganz Paris verbreitet werden. Dann erleben Sie den morgigen Abend nicht mehr.«
    Die Frau war wie erstarrt. »Carlos wird Cain bis ans Ende der Welt folgen und ihn toten.«
    »Das wissen wir. Den Grund wollen wir erfahren.«
    »Weil er es muß. Sehen Sie doch sich an, Leute wie Sie.«
    »Das sagt mir nichts. Sie wissen nicht, wer wir sind.«
    »Das brauche ich auch nicht zu wissen. Ich weiß, was Sie getan haben.«
    »Dann sprechen Sie es aus!«
    »Das habe ich bereits. Sie haben Cain Carlos vorgezogen -das war Ihr Fehler. Sie haben den falschen Mann gewählt, den Mörder bezahlt.«
    »Den falschen ... Mörder.«
    »Sie waren nicht der erste, aber Sie werden der letzte sein. Der dreiste Herausforderer wird hier in Paris getötet werden, ob es nun einen Kompromiß gibt oder nicht.«
    »Wir haben den falschen Mörder

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