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Die Bourne-Identität

Titel: Die Bourne-Identität Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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warf sich dann schnell mit ausgestreckter Hand zur rechten Vordertüre, öffnete sie, sprang hinein und richtete seine Waffe nach hinten.
    Alfred Gillette stöhnte auf und seine linke Hand schoß zum Türgriff; der Europäer drückte den Knopf der Zentralverriegelung nieder. David Abbott blieb reglos sitzen und starrte den Eindringling an.
    »Guten Abend, >Mönch<«, sagte der Europäer. »Ein anderer, von dem ich gehört habe, daß er oft ein religiöses Kleid anlegt, schickt Ihnen seine Gratulation. Nicht nur für Cain, sondern auch für Ihr Personal in Treadstone. Den Yachtsegler beispielsweise. Er war einmal ein erstklassiger Agent.«
    Gillette fand jetzt seine Stimme wieder; es war eine Mischung aus einem Schrei und einem Flüstern. »Was so!! das? Wer sind Sie?« schrie er und gab sich unwissend.
    »Ach, kommen Sie, alter Freund. Das ist nicht nötig«, sagte der Mann mit der Waffe. »Mr. Abbotts Gesichtsausdruck sagt mir, daß er bereits erkannt hat, daß seine ursprünglichen Zweifel in bezug auf Ihre Person berechtigt waren. Man sollte immer seinen ersten Instinkten vertrauen, nicht wahr, >Mönch    »Was fällt Ihnen ein?!« schrie Gillette. »Was reden Sie für ein Zeug!«
    »Sie langweilen mich, Alfred. Aber Sie haben immer zu den verdammt guten Leuten gehört. Es ist nur ein Jammer, daß Sie nicht wußten, bei welchen Leuten Sie bleiben sollten; aber Ihresgleichen weiß das nie.«
    »Sie!« Gillette bäumte sich auf dem Rücksitz auf, sein Gesicht war verzerrt.
    Der Europäer feuerte seine Waffe ab, das leise Husten, das aus dem Lauf kam, hallte nur kurz durch das Innere der Limousine. Der Bürokrat sackte zusammen und rutschte auf den Boden, die Eulenaugen im Tode geweitet.
    »Ich glaube nicht, daß Sie ihn beklagen«, sagte der Europäer.
    »Nein«, sagte der >Mönch<.
    »Dort draußen ist wirklich Bourne, wissen Sie. Cain hat kehrtgemacht; er ist zerbrochen. Die lange Periode des Schweigens ist vorbei. Die Schlange aus dem Medusenhaupt hat beschlossen, sich selbständig zu machen. Vielleicht hat man ihn auch gekauft, auch das ist möglich, nicht wahr? Carlos kauft viele Männer, der jetzt im Wagen liegt, beispielsweise.«
    »Von mir werden Sie nichts erfahren. Versuchen Sie es nicht.«
    »Es gibt nichts zu erfahren. Wir wissen dies. Delta, Charlie ... Cain. Aber die Namen sind jetzt nicht mehr wichtig; eigentlich waren sie das nie. Was uns noch bleibt, ist die Beseitigung des >Mönches<, der die Entscheidungen trifft. Bourne ist in der Falle. Er ist erledigt.«
    »Er wird andere finden, die Entscheidungen treffen.«
    »Wenn er das tut, werden sie ihn töten. Es gibt nichts Verabscheuungswürdigeres als einen Mann, der seine Loyalität vertauscht hat, aber um das zu tun, muß es unwiderlegbare Beweise geben, daß er am Anfang auf Ihrer Seite stand. Carlos besitzt diesen Beweis; er war Ihr Mann, und sein Ursprung ist ebenso delikat, wie alles andere, was in der Medusa-Akte steht.«
    Der alte Mann runzelte die Stirn; er hatte Angst, nicht um sein Leben, sondern etwas unendlich Wichtigeres. »Sie sind nicht bei Sinnen«, sagte er. »Es gibt keine Beweise.«
    »Sie haben einen Fehler begangen. Carlos ist gründlich; seine Verbindungen reichen überall hin. Sie brauchten einen Mann von Medusa, jemanden, der gelebt hatte und dann verschwunden war. Sie wählten einen Mann namens Bourne, weil die Umstände seines Verschwindens im dunkel lagen. Aber an Hanois Leute, die Medusa infiltriert hatten, dachten Sie nicht; es existierten Akten darüber. Am 25. März 1968 wurde Jason Bourne von einem Offizier der amerikanischen Abwehr im Dschungel von Tam Quan exekutiert.«
    Der >Mönch< warf sich nach vorne; ihm blieb nichts mehr als eine letzte Geste, ein letztes Sichaufbäumen. Der Europäer schoß.
    Die Tür der Backsteinvilla öffnete sich. Im Schatten unter der Treppe lächelte der Chauffeur. Der Mann aus dem Weißen Haus wurde von dem alten Mann, der hier wohnte, hinausgeführt, dem, den sie den Yachtsegler nannten. Der Killer wußte, daß die Alarmanlage abgeschaltet war.
    »Nett, daß Sie vorbeigekommen sind«, sagte der Yachtsegler und schüttelte ihm die Hand.
    »Vielen Dank, Sir.«
    Das waren die letzten Worte der beiden Männer. Der Chauffeur zielte über die

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