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Die Bourne-Identität

Titel: Die Bourne-Identität Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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trockenes Geräusch, wie wenn jemand ausspuckt. Über seiner Schulter! Und gleich dahinter ein Husten, mit dem ein Schrei begann. Bourne starrte den Fahrer an, den Blutstrom, der plötzlich über dem linken Ohr des Mannes hervorschoß. Der Mann war tot, von einer Kugel getötet, die für seinen Fahrgast bestimmt war, einer Kugel, die irgendwo aus einem Fenster in jener Straße abgefeuert worden war.
    Jason ließ sich zu Boden fallen und sprang dann nach links, auf den Bürgersteig zu. Zwei weitere spuckende Geräusche, schnell hintereinander, die erste Kugel bohrte sich in die Seite des Taxis, die zweite ließ den Asphalt bersten. Es war unglaublich! Man hatte ihn schon markiert, ehe die Jagd begonnen hatte! Carlos war da. In Position! Er oder einer seiner Männer hatten an einem Fenster oder auf einem Dach, von dem aus man die ganze Straße überblicken konnte, Stellung bezogen. Und dabei war die Gefahr, einen Unschuldigen zu töten, sehr groß; die Polizei würde kommen, und die Straße absperren. Carlos war doch nicht verrückt! Das Ganze gab einfach keinen Sinn. Und Bourne hatte keine Zeit, um Spekulationen anzustellen; er mußte der Falle entkommen ... der Falle, die sich umgedreht hatte.
    Er mußte ein Telefon finden. Carlos war hier! Vor den Türen von Treadstone! Er hatte ihn tatsächlich hierhergebracht! Das war Beweis genug.
    Er stand auf und fing an zu laufen, schob die Fußgänger beiseite. Er erreichte die Ecke und bog nach rechts - die Telefonzelle war zwanzig Fuß entfernt und bot ein gutes Ziel. Er konnte sie nicht benutzen.
    Auf der anderen Straßenseite war ein Feinkostgeschäft, über dessen Tür ein kleines, rechteckiges Schild mit der Aufschrift TELEPHONE hing. Er trat vom Bürgersteig und fing wieder zu rennen an, wich den erbost hupenden Autos aus. Vielleicht würde eines von ihnen die Arbeit übernehmen, die Carlos sich selbst vorbehalten hatte. Wieder eine makabre Ironie.
    »Der Central Intelligence Agency, Sir, ist im Wesen eine Organisation, die sich der Ermittlung von Tatsachen widmet«, sagte der Mann am anderen Ende der Leitung herablassend. »Die Art von Aktivitäten, die Sie beschreiben, stellt in unserer Arbeit nur einen ganz kleinen Teil dar und wird, offen gestanden, von Filmen und schlecht informierten Schriftstellern häufig verzerrt wiedergegeben.«
    »Verdammt noch mal, Sie sollen mir zuhören!« sagte Jason und legte die Hand halb über die Sprechmuschel des Apparates, um in dem überfüllten Feinkostgeschäft kein Aufsehen zu erregen. »Sie sollen mir bloß sagen, wo Conklin ist. Es ist wirklich wichtig!«
    »Das hat Ihnen sein Büro ja schon gesagt, Sir. Mr. Conklin ist gestern nachmittag weggegangen, wir erwarten ihn Ende der Woche zurück. Da Sie sagen, daß Sie Mr. Conklin kennen, ist Ihnen ja auch seine Verletzung bekannt, die er sich im Dienst zugezogen hat. Er konsultiert oft Ärzte -«
    »Würden Sie jetzt endlich aufhören! Ich habe ihn in Paris gesehen - in der Nähe von Paris - vor zwei Tagen. Er ist von Washington hinübergeflogen, um sich mit mir zu treffen.«
    »Was das betrifft«, unterbrach der Mann in Langley, »so hatten wir das bereits überprüft, als Ihr Gespräch an dieses Büro weitergeleitet wurde. Es gibt keine Aufzeichnungen, daß Mr. Conklin das Land im Laufe des letzten Jahres verlassen hätte.«
    »Dann hat man das eben vertuscht! Er war dort! Sie suchen Codes«, sagte Bourne verzweifelt. »Die habe ich nicht. Aber jemand, der mit Conklin zusammenarbeitet, wird die Worte erkennen. Medusa, Delta, Cain ... Treadstone! Irgend jemand muß sie einfach erkennen!«
    »Niemand erkennt sie. Das hat man Ihnen doch gesagt.«
    »Ja, jemand, der sie nicht kennt, hat das gesagt. Es gibt andere, und die kennen sie. Glauben Sie mir!«
    »Es tut mir leid. Ich kann wirklich -«
    »Legen Sie nicht auf!« Es gab noch eine andere Möglichkeit, bei der ihm zwar etwas mulmig zumute war, aber er hatte keine andere Wahl. »Vor fünf oder sechs Minuten stieg ich an der Einundsiebzigsten Straße aus einem Taxi. Man hat mich entdeckt und versucht, zu eliminieren.«
    »Sie zu ... eliminieren?«
    »Ja. Der Fahrer hat etwas zu mir gesagt, und ich habe mich vorgebeugt. Diese Bewegung hat mir das Leben gerettet, aber der Fahrer ist tot, er hat eine Kugel im Schädel. Es ist die Wahrheit, und ich weiß, daß Sie über Mittel und Wege verfügen, das zu überprüfen. Inzwischen sind am Schauplatz der Tat wahrscheinlich ein halbes Dutzend Polizeiwagen. Prüfen Sie es nach. Das ist der

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