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Die Bourne-Identität

Titel: Die Bourne-Identität Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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beste Rat, den ich Ihnen geben kann.«
    Auf der anderen Seite herrschte kurze Zeit Schweigen. »Da Sie Mr. Conklin verlangt haben - werde ich dem, was Sie mir gerade sagten, nachgehen. Wo kann ich Sie erreichen?«
    »Ich bleibe in der Leitung. Mein Name ist Chamford.«
    »Chamford? Sie sagten -«
    »Bitte.«
    »Ich komme wieder.«
    Das Warten war unerträglich, aber bereits eine Minute später war der Mann in Langley wieder an der Leitung. Vorhin klang seine Stimme kompromißbereit, jetzt verärgert.
    »Ich glaube, dieses Gespräch ist jetzt beendet, Mr. Chamford, oder wie immer Sie auch heißen mögen. Wir haben mit der Polizei von New York gesprochen; es gibt an der Einundsiebzigsten Straße keinen solchen Zwischenfall, wie Sie ihn schilderten. Ich muß Sie darauf hinweisen, daß auf solch irreführenden Anrufe, wie den Ihren, strenge Strafen stehen. Guten Tag, Sir.«
    Ein Klicken; die Leitung war tot. Bourne starrte ungläubig auf den Apparat. Monatelang hatten die Leute in Washington ihn gesucht. Sie hatten versucht, ihn zu töten. Und jetzt schob man ihn einfach ab. Sie wollten ihn anscheinend immer noch nicht anhören! Es kam noch schlimmer, sie erdreisteten sich, einen Mord, der erst vor Minuten stattgefunden hatte, einfach zu leugnen. Das war unbegreiflich ... vollkommen verrückt.
    Jason hängte den Hörer auf, ruhig ging er auf die Türe zu, bahnte sich einen Weg durch die Menschen, die an der Theke standen. Draußen zog er den Mantel aus, legte ihn sich über den Arm und nahm die Sonnenbrille mit der Schildpattfassung ab. Er eilte quer über die Straße wieder auf die Einundsiebzigste Straße zu.
    An der anderen Ecke schloß er sich einer Gruppe von Fußgängern an, die darauf warteten, daß die Ampel umschaltete. Das Taxi war verschwunden. Man hatte es mit chirurgischer Präzision vom Schauplatz des Geschehens entfernt, ein krankes, häßliches Organ, das man aus dem Körper operierte, aber die lebenswichtigen Körperfunktionen liefen weiter. Carlos hatte wieder einmal gründliche Arbeit geleistet.
    Bourne drehte sich um. Er mußte einen Laden finden; er mußte sein Äußeres verändern. Das Chamäleon konnte nicht länger warten.
    Marie St. Jacques war ärgerlich. Sie saß Brigadegeneral Irwin Arthur Crawford in der Suite im Pierre-Hotel gegenüber. »Sie haben mir nicht zugehört!« sagte sie vorwurfsvoll. »Keiner von Ihnen wollte zuhören. Wissen Sie überhaupt, was Sie ihm angetan haben?«
    »Nur zu gut«, erwiderte der Offizier. Bedauern lag in seinen Worten. »Ich kann nur wiederholen, was ich Ihnen schon sagte. Wir wußten einfach nicht, was wir glauben sollten.«
    »Sieben Monate lang hat er verzweifelt versucht, der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Und ihnen fiel nichts anderes ein, als Männer auszuschicken, die ihn töten sollen! Was sind das für Menschen?«
    »Miss St. Jacques. Deshalb bin ich doch hier. Ich will ihn retten, wenn wir das überhaupt noch können.«
    »Herrgott, Sie machen mich verrückt!« Marie hielt inne, schüttelte den Kopf und fuhr dann mit ruhigerer Stimme fort. »Ich werde tun, was Sie von mir verlangen, das wissen Sie.
    Können Sie diesen Conklin erreichen?«
    »Ich bin sicher. Ich werde mich auf die Treppe dieses Hauses stellen, bis er keine andere Wahl mehr hat, als mich zu erreichen. Aber ich glaube nicht, daß Conklin unsere Hauptsorge ist.«
    »Carlos?«
    »Auch.«
    »Was soll das heißen?«
    »Das erkläre ich Ihnen unterwegs. Wir müssen Delta erreichen.«
    »Jason?«
    »Ja. Den Mann, den Sie Jason Bourne nennen.«
    »Er ist von Anfang an einer von Ihren Leuten gewesen«, sagte Marie. »Was soll das also ... ich verstehe nicht, warum -?«
    »Sie werden zur rechten Zeit alles erfahren. Ich kann Ihnen jetzt nichts sagen. Ich habe veranlaßt, daß Sie in einem unmarkierten Regierungswagen schräg gegenüber dem Haus warten können. Sie bekommen einen Feldstecher. Sie kennen ihn jetzt besser als irgend jemand, vielleicht werden Sie ihn entdecken. Ich bete jedenfalls darum.«
    Marie ging zum Schrank und holte ihren Mantel heraus. »Er hatte einmal zu mir gesagt, daß er ein Chamäleon sei ... «
    »Daran hat er sich erinnert?« unterbrach Crawford.
    »Woran erinnert?«
    »Er besaß das Talent, sich gewissermaßen unsichtbar machen zu können. Das meinte ich.«
    »Einen Augenblick.« Marie trat auf den General zu, und ihre Augen bohrten sich förmlich in den seinen fest. »Wir müssen Jason erwischen. Ich weiß eine Möglichkeit. Ich stelle mich auf die Treppe dieses

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