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Die Bourne-Identität

Titel: Die Bourne-Identität Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Gurte über den Schultern, er ging hinter einem älteren Ehepaar, offenbar Bewohner der Straße, die einen Spaziergang machten. Der Mann in der Militärjacke und dem schwarzen Strickhut blieb stehen; er sprach zwei andere Packer an, die gerade einen dreieckigen Gegenstand zur Türe heraustrugen.
    Was war das? Da war etwas ... etwas Seltsames. Sie konnte das Gesicht des Mannes nicht sehen; es war ihr abgewandt. Aber die Art, wie er den Kopf hielt ... kam ihr irgendwie bekannt vor. Der Mann ging die Treppe hinauf, ein vierschrötiger Mann, schon müde, ehe der Tag begonnen hatte ... schlampig gekleidet. Marie setzte das Glas wieder ab; sie sah schon Gespenster.
    O Gott, mein Geliebter, mein Jason. Wo bist du? Komm zu mir. Laß mich dich finden. Laß mich nicht bei diesen Dummköpfen alleine zurück. Laß nicht zu, daß sie mich dir wegnehmen. Hilf mir, mein Geliebter.
    Wo war Crawford? Er hatte versprochen, sie über jeden Schritt zu informieren, über alles. Sie war ihm gegenüber von brutaler Offenheit gewesen. Er wußte, daß sie ihm nicht vertraute, keinem von ihnen; hielt nichts von ihrer angeblichen Intelligenz. Aber er hatte ihr fest versprochen ... Wo steckte er?
    Sie wandte sich an den Fahrer. »Würden Sie bitte das Fenster öffnen. Hier drinnen ist es stickig.«
    »Tut mir leid, Miss«, erwiderte der in Zivil gekleidete Beamte. »Aber ich schalte die Klimaanlage für Sie ein.«
    Fenster und Türen wurden von Knöpfen kontrolliert, die nur der Fahrer erreichen konnte. Sie saß in einem Grab aus Glas und Metall, auf einer sonnigen, von Bäumen gesäumten Straße.
    »Kein Wort davon glaube ich!« sagte Conklin und hinkte verärgert quer durch das Zimmer auf das Fenster zu. Er lehnte sich gegen den Sims und sah hinaus, die linke Hand am Gesicht, die Zähne am Knöchel seines Zeigefingers. »Kein Wort!«
    »Sie wollen es nicht glauben, Alex«, konterte Crawford. »Die Lösung scheint Ihnen zu einfach zu sein.«
    »Sie haben dieses Band nicht gehört. Sie haben Villiers nicht gehört!«
    »Aber die Frau habe ich gehört; und das war für mich ausschlaggebend. Sie hat gesagt, daß wir nicht zugehört haben ... Daß Sie nicht zugehört haben.«
    »Dann lügt sie!« Conklin fuhr herum, so gut ihm das seine Fußverletzung erlaubte. »Herrgott, natürlich lügt sie! Warum sollte sie auch nicht lügen? Sie ist seine Geliebte. Sie wird alles tun, um ihm zu helfen.«
    »Da haben Sie unrecht, und das wissen Sie. Die Tatsache, daß er hier ist, beweist, daß Sie unrecht haben.«
    Conklins Atem ging schwer, und seine rechte Hand zitterte, als sie nach dem Stock griff. »Vielleicht ... vielleicht haben wir, vielleicht ...« Er sprach nicht weiter, sondern sah Crawford hilflos an.
    »Vielleicht sollten wir alles weiterlaufen lassen?« fragte der Offizier leise. »Sie sind müde, Alex. Sie haben einige Tage nicht mehr geschlafen. Sie sind erschöpft, sie wissen nicht, was Sie reden. Ich habe nichts gehört.«
    Der CIA-Mann schüttelte den Kopf, die Augen geschlossen, sein Gesicht spiegelte den Ekel wider, den er empfand. »Nein, Sie haben nichts gehört, und ich habe nichts gesagt. Ich wünschte nur, ich wüßte, wo, zum Teufel, ich anfangen soll.«
    »Ich weiß es«, sagte Crawford und ging zur Tür, um sie zu öffnen.
    »Kommen Sie bitte herein.«
    Der untersetzte Mann trat ein, und seine Augen huschten zu dem Karabiner, der an der Wand lehnte. Er sah die beiden Männer an, schien zu überlegen. »Was ist?«
    »Die Übung ist abgesagt«, sagte Crawford. »Wie Sie richtig vermuten.«
    »Welche Übung? Man hat mich eingestellt, ihn zu schützen.« Der Mann sah zu Alex hinüber. »Sie meinen, Sie brauchen keinen Schutz mehr, Sir?«
    »Sie wissen genau, was wir meinen«, unterbrach Conklin. »Die Situation hat sich geändert.«
    »Was für eine Situation? Meine Vorschriften sind ganz klar. Ich schütze Sie, Sir.«
    »Gut, schön«, sagte Crawford. »Jetzt müssen wir nur noch die anderen kennen, damit wir Bourne schützen können.«
    »Welche anderen?«
    »Die draußen auf der Straße, im Haus, im Wagen vielleicht. Wir müssen es wissen.«
    Der untersetzte Mann ging zu seinem Karabiner und nahm ihn. »Ich fürchte, Sie haben da etwas mißverstanden, meine Herren. Ich bin auf individueller Basis eingestellt. Wenn auch andere beauftragt wurden, so weiß ich von denen nichts.«
    »Sie kennen Sie doch!« schrie Conklin. »Wer sind sie? Wo sind sie?«
    »Ich habe keine Ahnung ... Sir.« Der höfliche Heckenschütze hielt den Karabiner

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