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Die Bourne-Identität

Titel: Die Bourne-Identität Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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seinem Klienten ein Glas Perrier ein. Herr Koenig ging; die Türe wurde geschlossen und der Bankier wandte sich wieder den Geschäften zu.
    »Ihr Konto, Sir«, sagte er und wählte einen Schlüssel von dem Ring. »Darf ich den Kasten aufschließen, oder würden Sie das lieber selbst tun?«
    »Nur zu. Öffnen Sie.«
    Der Bankier sah auf. »Ich sagte, aufsperren, nicht öffnen. Dazu bin ich nicht berechtigt, und ich möchte auch die Verantwortung dafür nicht tragen.«
    »Warum nicht?«
    »Falls Ihr Name darin verzeichnet ist, steht es mir nicht zu, ihn zu kennen.«
    »Und wenn ich nur eine geschäftliche Transaktion wünschte? Eine Geldüberweisung an jemand anderen?«
    »Dann würde das mit Ihrer Nummerunterschrift auf einem Auszahlungsformular geschehen.«
    »Was ist, wenn ich einen Betrag auf ein anderes Bankkonto von mir außerhalb der Schweiz transferieren will?«
    »Dazu wäre ein Name erforderlich. Unter solchen Umständen würde ich eine Identität benötigen.«
    »Öffnen Sie.«
    Das tat der Bankbeamte. Dr. Washburns Patient hielt den Atem an; er empfand einen stechenden Schmerz in der Magengrube. Apfel entnahm der Kassette einen Stapel Kontoauszüge, die von einer überdimensionalen Büroklammer zusammengehalten wurden. Während sein Blick zur rechten Seite auf der obersten Spalte wanderte, blieb seine Miene beinahe unverändert. Seine Unterlippe streckte sich leicht, seine Mundwinkel verzogen sich; er beugte sich vor und reichte die Papiere ihrem Besitzer.
    Unter dem Briefkopf der Gemeinschaftsbank standen in Schreibmaschinenschrift Worte in englischer Sprache:
    Konto: Null - Sieben - Siebzehn - Zwölf- Null - Vierzehn -Sechsundzwanzig - Null
    Art des Kontos: nur den Anweisungen des Kontoinhabers und den gesetzlichen Bestimmungen unterworfen Kontozugang: siehe beiliegenden versiegelten Umschlag Augenblickliches Guthaben: 7.500.000 Franc
    Der Patient atmete langsam aus und starrte die Zahlen an. Worauf auch immer er sich vorbereitet zu haben glaubte, damit hätte er nicht im Traum gerechnet. Es war ebenso beängstigend wie alles andere, was er in den letzten fünf Monaten erlebt hatte. Grob gerechnet waren das über fünf Millionen US-Dollar!
    Wie? Warum?
    Er spürte, daß seine Hand zu zittern anfing, bekam sie aber wieder unter Kontrolle und durchblätterte die Kontoauszüge. Die gebuchten Summen waren ungewöhnlich hoch, kein Betrag lag unter 300.000 Franken. Die Einzahlungen waren in Abständen von fünf bis acht Wochen eingetragen, die erste vor knapp zwei Jahren. Schließlich erreichte er das unterste Kontoblatt, das erste. Darauf war eine Überweisung von einer Bank in Singapur gutgeschrieben. Es handelte sich zugleich um die größte Einzeleinzahlung: 2.700.000 malaysische Dollar; das waren umgerechnet 5.175.000 Schweizer Franken.
    Unter dem Kontoauszug lag ein schwarz umrandeter Umschlag. Er trug die Aufschrift:
    Identität: Eigentümerlegitimation
    Zugang: registrierter Bevollmächtigter der Treadstone Seventy-One Corporation; Überbringer liefert schriftliche Instruktionen des Besitzers; vorbehaltlich einer Beglaubigung
    »Ich würde das gerne überprüfen«, sagte der Klient. »Es gehört Ihnen«, erwiderte Apfel. »Ich kann Ihnen versichern, daß niemand das Kouvert geöffnet hat.«
    Der Patient nahm den Umschlag und drehte ihn herum. Das Siegel der Gemeinschaftsbank war auf der Rückseite angebracht. Es war unbeschädigt. Er riß den Umschlag auf, entnahm ihm die Karte und las:
    Besitzer: Jason Charles Bourne
    Adresse: Nicht angegeben Staatsbürgerschaft: USA
    Jason Charles Bourne.
    Jason.
    Das J stand für Jason! Sein Name war Jason Bourne. Das Bourne hatte nichts weiter bedeutet, aber die Worte Jason und Bourne verzahnten sich auf rätselhafte Weise ineinander. Er konnte es akzeptieren: er war Jason Charles Bourne, Amerikaner. Und doch spürte er, wie es in seiner Brust pochte; das Vibrieren in seinen Ohren war betäubend, der Schmerz in der Magengegend noch heftiger. Was war das? Warum hatte er das Gefühl, wieder in die Finsternis zu stürzen, wieder ins schwarze Wasser zu sinken?
    »Stimmt etwas nicht?« fragte Walther Apfel.
    Stimmt etwas nicht, Herr Bourne?
    »Nein. Alles in Ordnung. Mein Name ist Bourne. Jason Bourne.«
    Schrie er? Flüsterte er? Er konnte es nicht sagen.
    »Eine Ehre, Ihre Bekanntschaft zu machen, Mr. Bourne. Ihre Identität wird vertraulich bleiben. Sie haben das Wort eines Bevollmächtigten der Gemeinschaftsbank.«
    »Danke. Jetzt muß ich, fürchte ich, einen

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