Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Bourne-Identität

Titel: Die Bourne-Identität Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
Drei-Null-Konto unangekündigt eintrifft. Er ist da ziemlich unbeweglich, müssen Sie wissen. Ungewöhnliches bringt ihn rasch aus der Fassung. Mir hingegen ist so etwas angenehm. Übrigens, heiße Walther Apfel.« Der Bankbeamte deutete auf die Stahltür. »Treten Sie ein.« Der Raum dahinter war eine V-förmige Verlängerung der Zelle. Dunkle Wandvertäfelung, schweres, bequemes Mobiliar und ein breiter Schreibtisch vor einem noch breiteren Fenster mit Blick auf die Bahnhofstraße.
    »Es tut mir leid, wenn ich Ihren Kollegen erschreckt habe,« sagte J. Bourne. »Ich habe nur sehr wenig Zeit.«
    »Ja, das hat er mir mitgeteilt,« erwiderte Apfel und schloß die Stahltür hinter sich. Dann ging er um den Schreibtisch herum und deutete mit einer Kopfbewegung auf den Ledersessel davor. »Setzen Sie sich doch, bitte. Nur noch ein oder zwei Formalitäten, dann können wir zur Sache kommen.«
    Die beiden Männer setzten sich. Der Bankbeamte griff nach einer Mappe, lehnte sich über den Schreibtisch und reichte sie dem Kunden.
    Als der Patient sie aufschlug, sah er wieder ein Blatt Papier, aber statt zwei gepunkteter Zeilen waren es diesmal zehn. Sie fingen unter dem gedruckten Firmennamen an und führten fast bis zum unteren Ende des Blattes. »Ihre Unterschrift bitte. Fünf genügen.«
    »Ich verstehe nicht. Das habe ich doch gerade gemacht.«
    »Ja, die Prüfung hat die Echtheit auch bestätigt.«
    »Warum dann noch einmal?«
    »Man kann eine Unterschrift so gut einüben, daß sie akzeptabel ist. Aber einige Wiederholungen führen unweigerlich zu Fehlern, wenn sie nicht authentisch ist. Ein graphologisches Gutachten entdeckt das sofort; aber ich bin ganz sicher, daß das Sie nicht betrifft.« Apfel lächelte und reichte seinem Besucher einen Kugelschreiber. »Ich hätte darauf verzichtet, um es ganz offen zu sagen, aber Koenig besteht darauf.«
    »Er ist ein vorsichtiger Mann«, sagte der Patient, griff nach dem Kugelschreiber und fing an zu schreiben. Er hatte gerade mit der vierten Zeilenreihe begonnen, als der Bankier ihn bremste.
    »Das genügt; mehr wäre wirklich Zeitvergeudung.« Apfel streckte die Hand nach der Mappe aus. »Die Prüfung hat mir gezeigt, daß Sie nicht einmal ein Grenzfall sind. Sofort nach Übergabe dieses Blattes wird die Kontoakte geliefert.« Er schob das Blatt in den Schlitz eines kleinen Kästchens auf der rechten Seite seines Schreibtisches und drückte einen Knopf; ein greller Lichtstrahl flammte kurz auf. »Damit wird die Unterschrift direkt an das Prüfgerät weitergeleitet«, fuhr der Bankier fort. »Offen gestanden ist das alles etwas albern. Niemand, der über unsere Vorsichtsmaßregeln informiert ist, würde sich auf die zusätzlichen Unterschriften einlassen, wenn er ein Betrüger wäre.«
    »Warum nicht? Wenn er schon so weit gegangen ist, warum sollte er dann nicht auch dieses Risiko in Kauf nehmen.«
    »Es gibt nur einen Eingang für dieses Büro und dementsprechend auch nur einen Ausgang. Ich bin sicher, Sie haben gehört, wie das Schloß im Warteraum eingerastet ist.«
    »Ich habe auch das Drahtgitter im Türglas gesehen«, fügte der Patient hinzu.
    »Dann verstehen Sie. Ein Betrüger würde in der Falle sitzen.«
    »Und wenn er eine Waffe hätte?«
    »Sie haben keine.«
    »Niemand hat mich durchsucht.«
    »Das hat der Lift getan. Aus vier unterschiedlichen Winkeln. Wenn Sie bewaffnet gewesen wären, wäre die Kabine zwischen dem Erdgeschoß und dem ersten Stock zum Stillstand gekommen.«
    »Sie sind alle sehr vorsichtig.«
    »Wir versuchen, unserer Kundschaft zu dienen.« Das Telefon klingelte. Apfel nahm den Hörer ab. »Ja? ... Bitte treten Sie ein.« Der Bankier sah seinen Klienten an. »Ihre Kontoakte ist hier.«
    »Das ist aber schnell gegangen.«
    »Herr Koenig hat seine Unterschrift schon vor einigen Minuten geleistet; er wartete nur auf die Freigabe.« Apfel zog eine Schublade auf und entnahm ihr einen Schlüsselring. »Ich bin sicher, daß er enttäuscht ist. Er war überzeugt, daß irgend etwas nicht stimmte.«
    Die Stahltür öffnete sich, und Koenig trat ein. Er trug einen schwarzen Behälter aus Metall, den er neben ein Tablett mit einer Flasche Perrier und zwei Gläsern auf den Tisch stellte.
    »Haben Sie einen angenehmen Aufenthalt in Zürich?« fragte der Bankier, um das Schweigen zu durchbrechen.
    »Ja, sehr. Ich habe ein Hotelzimmer mit Blick auf den See. Eine wunderschöne Aussicht und das Hotel liegt ruhig.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Apfel und schenkte

Weitere Kostenlose Bücher