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Die Bourne-Identität

Titel: Die Bourne-Identität Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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über den Sitz zu rutschen und ihm auf seiner Seite zu folgen. Er erprobte seine Beine und nahm ihr die Schlüssel weg.
    »Sie können wieder laufen«, sagte sie. »Dann können Sie auch Auto fahren.«
    »Ja, wahrscheinlich.«
    »Dann lassen Sie mich endlich gehen! Ich habe alles getan, was Sie wollten.«
    »Und noch einiges mehr«, fügte er hinzu.
    »Ich werde nichts sagen, begreifen Sie das denn nicht? Sie sind der letzte Mensch auf der Welt, den ich je Wiedersehen möchte ... oder mit dem ich noch einmal irgend etwas zu tun haben möchte. Ich renne bestimmt nicht zur Polizei. Ich habe Todesängste ... Das ist Ihr Schutz, verstehen Sie denn nicht? Bitte; lassen Sie mich frei.«
    »Das kann ich nicht.«
    »Sie glauben mir nicht.«
    »Das hat nichts zu sagen. Ich brauche Sie.«
    »Warum noch?«
    »Aus einem banalen Grund: Ich habe keinen Führerschein. Ohne Führerschein kann man keinen Wagen mieten. Ich brauche aber unbedingt ein anderes Fahrzeug.«
    »Sie haben doch dieses Auto.«
    »Das kann ich vielleicht noch eine Stunde benutzen. Der Besitzer wird aus dem >Carillon du Lac< kommen und ihn haben wollen. Die Beschreibung wird an alle Streifenwagen weitergeleitet werden.«
    Sie sah ihn an, ihre Augen weiteten sich vor Todesangst. »Ich will nicht mit Ihnen dort hinaufgehen. Ich habe gehört, was dieser Mann im Restaurant gesagt hat. Wenn ich noch mehr erfahre, werden sie mich töten.«
    »Was Sie gehört haben, sagt mir genausowenig wie Ihnen. Vielleicht noch weniger. Kommen Sie.« Er nahm ihren Arm und ging auf den Hauseingang zu.
    Sie starrte ihn an. In ihrem Blick mischten sich Furcht und Bestürzung.
    Unter einem der Briefkastenschlitze stand der Name M. Chernak, darunter war ein Klingelknopf. Doch statt ihn zu drücken, betätigte er die vier Knöpfe daneben. Ein Stimmengewirr hallte ihm aus dem kleinen Lautsprecher entgegen, mehrere fragten ihn auf Schweizerdeutsch, wer da wäre. Aber jemand sagte nichts, sondern löste nur den Summer aus, der das Schloß frei gab. Jason öffnete die Tür und schob Marie St. Jacques vor sich hinein. Er preßte sie gegen die Wand und wartete. Von unten konnte man hören, wie oben Türen geöffnet wurden, Schritte, die auf die Treppe zugingen.
    »Wer ist da?«
    »Johann?«
    »Wo bist du denn?«
    Schweigen. Dann verärgerte Stimmen, Schritte, Türen, die sich schlossen.
    M. Chernak wohnte im ersten Stock, Wohnung 2 C. Bourne nahm den Arm der Frau, hinkte mit ihr zur Treppe und fing an hinaufzusteigen. Sie hatte natürlich recht. Es wäre viel besser, wenn er alleine wäre, aber er konnte nichts daran ändern; er brauchte sie.
    In den Wochen, die er in Port Noir verbracht hatte, hatte er Straßenkarten studiert. Luzern war höchstens eine Stunde entfernt, Bern nicht mehr als eineinhalb. Er konnte in eine der beiden Städte fahren und sie unterwegs in irgendeinem verlassenen Ort absetzen und dann verschwinden. Es war einfach eine Frage der Zeit; er hatte genügend Geld, um sich hundert Verbindungen zu kaufen. Er brauchte nur jemanden, der ihn aus Zürich herausbrachte, und das war sie.
    Aber ehe er Zürich verließ, mußte er mehr wissen; er mußte mit einem Mann sprechen, der ...
    M. Chernak. Der Name stand rechts von der Türklingel. Er trat neben die Tür und zog die Frau zu sich.
    »Sprechen Sie Deutsch?« fragte Jason.
    »Nein.«
    »Lügen Sie nicht.«
    »Ich lüge nicht.«
    Bourne überlegte und sah sich in dem Gang um. Dann befahl er:
    »Klingeln Sie. Wenn die Tür aufgemacht wird und jemand von drinnen fragt, was Sie wollen, sagen Sie, Sie hätten eine dringende Nachricht - von einem Freund im >Drei Alpenhäuser<.«
    »Wenn er - oder sie - sagt, ich soll sie unter der Tür durchschieben?«
    Jason sah sie an. »Sehr gut.«
    »Ich will einfach keine Gewalttätigkeit mehr. Ich will nichts wissen oder sehen. Ich will einfach ...«
    »Ich weiß«, unterbrach er. »Damit wären wir wieder bei Cäsars Steuern und den Punischen Kriegen. Sollte er - oder sie - etwas dergleichen sagen, dann erklären Sie mit ein paar Worten, daß es sich um eine mündliche Nachricht handelt und nur dem Mann übermittelt werden darf, den man Ihnen beschrieben hat.«
    »Und falls er die Beschreibung hören will?« fragte Marie St. Jacques eisig. Ihr analytisches Denkvermögen hatte einen Augenblick lang die Furcht in den Hintergrund gedrängt.
    »Sie haben einen klaren Verstand, Doktor«, sagte er.
    »Ich habe Angst; das wissen Sie. Was soll ich tun?«
    »Dann sagen Sie ihm, zum Teufel mit denen,

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