Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
wurde.
    Nach dem Ende seiner Undercover-Tätigkeit in dem NSA -Safehouse im ländlichen Virginia hatte Willard lange darüber nachgedacht, wie er dem Geheimdienst am besten nützen konnte, der für ihn wie Mutter, Vater, Schwester und Bruder zugleich war. Treadstone war Alexander Conklins Werk gewesen. Nur Conklin und Willard selbst kannten Treadstones eigentliche Bestimmung.
    Er ging seiner Arbeit mit größter Vorsicht nach, weil seine Situation um einiges schwieriger war als die von Conklin. Zu Alex’ Zeit hatte noch der Alte die Agency geleitet, und der hatte Conklin mit Treadstone immer freie Hand gelassen. Conklin hatte nur darauf achten müssen, dass die CI als Ganzes nichts von seinen Aktivitäten mitbekam; so arbeitete er für die Ziele, die er dem Alten versprochen hatte zu erreichen, während er nebenbei seine eigenen Ziele verfolgte. Willard hatte keine derartige Unterstützung hinter sich. Für Veronica Hart und die CI war Treadstone mit Conklins Tod vorbei. Willard war viel zu klug, um zu glauben, dass ihm die neue Chefin grünes Licht für einen Neuanfang geben würde, und das bedeutete, dass er im Geheimen weitermachen musste – und das innerhalb eines der größten Geheimdienste der Welt, eine Ironie, die ihm nicht verborgen blieb.
    Während er Bowles auf der verlassenen Straße folgte, dachte er daran, was für ein glücklicher Zufall Moira Trevors Anruf war, denn diese abgelegene Insel außerhalb des Radars der CI war der ideale Ort, um Treadstone wieder aufleben zu lassen.
    Vor ihm war Bowles bei einem Motorroller stehen geblieben, der im Schatten eines Frangipani-Baumes stand. Bowles zog sein Handy hervor. Während er die Schnellwahltaste drückte, entrollte Willard einen dünnen Metalldraht mit Holzgriffen an den Enden. Er trat rasch hinter Bowles, schlang ihm den Draht um den Hals und zog so fest zu, dass Bowles auf die Zehenspitzen gehoben wurde.
    Der Neuseeländer ließ sein Handy fallen und griff nach hinten, um den Angreifer zu erwischen. Willard wich ihm aus, ohne die tödliche Drahtschlinge zu lockern. Bowles’ Bewegungen wurden immer verzweifelter. Er fasste sich an den Hals, um irgendwie Luft zu bekommen, während seine Augen aus den Höhlen traten. Dann war da plötzlich ein übler Geruch, und er sank zu Boden.
    Willard nahm die Drahtschlinge von seinem Hals, hob das Handy auf und ging schnell weg. Bowles hatte eine Nummer gewählt, doch es war keine Verbindung zustande gekommen. Als Willard nach Manggis kam, suchte er einen Platz auf, von dem er wusste, dass er einen Empfang haben würde. Er drückte die Wahlwiederholungstaste, und im nächsten Augenblick meldete sich eine bekannte männliche Stimme.
    Willard war einen Moment lang verblüfft, doch er fasste sich schnell und sagte: »Ihr Mann Bowles ist tot. Schicken Sie keinen neuen«, dann legte er auf, bevor Leonid Danilowitsch Arkadin auch nur ein Wort sagen konnte.
    Als Moira sich von Stevenson trennte, ging sie nicht direkt auf ihr Ziel zu, sondern zuerst einmal in eine ganz andere Richtung. Gelegentlich blickte sie in den Außenspiegel eines Autos oder in ein Schaufenster, um sich zu vergewissern, dass sie nicht beschattet wurde. Erst als sie sicher war, dass ihr niemand folgte, ging sie zu dem Auto, das drei Blocks westlich der Kongressbibliothek auf sie wartete.
    Der Fahrer sah sie kommen und stieg aus dem Wagen. Ohne sie anzusehen, kam er auf sie zu. Sie gingen nah genug aneinander vorbei, damit er ihr den Autoschlüssel geben konnte, ohne stehen zu bleiben oder auch nur langsamer zu werden.
    Sie überquerte die Straße und sah sich um, so als wäre sie sich nicht sicher, wohin sie gehen sollte. In Wirklichkeit suchte sie ihre Umgebung mit prüfendem Blick nach Personen ab, die in irgendeiner Weise verdächtig wirkten. Ein Junge und ein Mädchen, vermutlich Geschwister, spielten unter dem wachsamen Blick ihres Vaters mit einem Labradorhund. Eine Mutter schob einen Kinderwagen vor sich her; zwei schwitzende Jogger wichen ihr aus und lauschten den Klängen aus ihren iPods.
    Nichts wirkte irgendwie auffällig, und genau das beunruhigte sie. Mit NSA -Agenten auf der Straße oder in vorbeifahrenden Autos wäre sie fertiggeworden. Was ihr Sorgen machte, waren Leute, die vielleicht in einem Gebäude oder auf einem Dach lauerten. Nun, das ließ sich nun einmal nicht ändern, dachte sie schließlich. Sie hatte getan, was sie konnte, jetzt galt es, einen Schritt nach dem anderen zu machen und zu beten, dass sie eventuelle Beschatter

Weitere Kostenlose Bücher