Die Brandstifter von Rom - Die Zeitdetektive ; 6
entscheidende Beweis.“
„Die Gürtelschnalle“, sagte Kim. „Sie wird uns zum Täter führen. Wir müssen Subrius’ Kleidung untersuchen. Immerhin wohnen wir ja jetzt in seinem Haus. Das müsste zu machen sein.“
„Du kannst doch nicht einfach seine Klamotten durchwühlen!“, entgegnete Julian.
Kim lächelte listig. „Wir müssen nur den richtigen Zeitpunkt abpassen, Jungs. Und jetzt lasst uns zurückgehen. Es wartet Arbeit auf uns!“
Auf der Flucht
Auf der Flucht
Doch Kim und ihre Freunde kamen nicht so früh aus den Federn wie geplant. Die lange Nacht im Hafen steckte ihnen in den Knochen. Außerdem sorgten die weich gepolsterten Liegen, auf denen sie sich in Subrius’ Haus betten durften, dafür, dass die drei erst erwachten, als die Sonne schon lange aufgegangen war.
Subrius’ Sklaven bedienten die Gäste sehr zuvorkommend. Es gab ein reichhaltiges Frühstück mit frischem Obst und ofenwarmem Brot. Von Tertius und seiner Familie war nichts zu sehen. Die Freunde erfuhren von den Dienern, dass die Familie bereits bei Tagesanbruch die Villa verlassen hatte, um ein neues Zuhause und Arbeit für Tertius zu suchen. Die zweite Information, die die drei von den Sklaven erhielten, elektrisierte sie förmlich – sie hörten, dass auch Subrius fort war. Er habe seinen Dienst in der Garde angetreten.
„Das ist die Gelegenheit!“, freute sich Kim. „Wir schauen uns unauffällig im Haus um!“
Julians Nackenhaare sträuben sich. „Wenn wir dabei erwischt werden, gibt das einen Riesenärger!“
„Stimmt“, meinte Kim. „Und deshalb dürfen wir uns nicht erwischen lassen!“
Nach dem Frühstück taten die Freunde so, als bewunderten sie die Blumenpracht im Peristyl mit seinen fein gearbeiteten Säulen. Die Angestellten des Hauses schenkten den Kindern keine besondere Beachtung und gingen ihren Arbeiten nach.
„Wo sind Subrius’ Gemächer?“, fragte Kim leise. „Hat einer von euch eine Ahnung?“
„Ja“, sagte Leon. „Ich vermute, dass sie gleich hinter dem Triclinium liegen. Jedenfalls ging Subrius in die Richtung, als er sich gestern Abend nach dem Essen verabschiedete.“
„Na, dann wissen wir ja, wo wir hinmüssen“, sagte Kim und lief los.
Aufgeräumt und menschenleer lag das Triclinium vor ihnen. Sie ließen es mit eiligen Schritten hinter sich. An die Spitze des kleinen Trupps hatte sich wieder einmal Kija gesetzt.
Sie liefen durch einen Gang, von dem mehrere Zimmer abzweigten. Kija glitt an ihnen vorbei, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern. Aber dann blieb sie vor einer Tür stehen und miaute leise.
Die Tür war verschlossen. Verbarg sich dahinter Subrius’ Schlaf- und Ankleideraum?
Kim legte ein Ohr an das Holz und lauschte. Kein Ton war zu hören. Nun wagte das Mädchen, die Tür zu öffnen. Der Raum war spärlich, aber elegant möbliert. Beherrscht wurde er von einer breiten, reich verzierten Liege, neben der zwei große griechische Vasen aufgestellt worden waren. Eine weitere Tür schien ins Nachbarzimmer zu führen. An der einen Wand standen zwei Truhen, und genau die weckten Kims Interesse. Vorsichtig öffnete sie den Deckel der ersten Truhe – und fand das, was sie erhofft hatte: Kleidungsstücke! Eine sauber zusammengelegte Tunika, eine Toga – aber kein Gürtel, an dem eine mit einer Lyra verzierte Schnalle fehlte!
„Beeil dich“, mahnte Julian. „Jeden Moment kann jemand kommen.“
„Hilf lieber mit“, forderte Kim. „Dann geht es etwas schneller!“
Doch Julian blieb lieber in der Tür stehen, um den Gang zu überwachen. Leon dagegen knöpfte sich die zweite Truhe vor, aber auch er wurde nicht fündig.
Gerade, als Kim und Leon ihre Suche abbrechen wollten, flog die Tür zum Nachbarzimmer auf und eine dunkelhäutige Sklavin erschien. Sie trug einen Berg Wäsche auf dem Arm.
Sie starrte die Freunde an den offenen Truhen an. Dann ließ sie die Wäsche fallen und schrie: „Diebe, bei Juno !“
In die Freunde, die für einen Moment wie gelähmt gewesen waren, kam Bewegung. Nur weg hier! Sie rannten aus dem Zimmer und hetzten den Gang hinunter. Die Schreie der Frau gellten hinter ihnen her.
„Ich wusste doch, dass die Sache zu gefährlich ist!“, stieß Julian unterwegs hervor.
„Spar deine Luft und lauf!“, gab Kim zurück.
Die Freunde flitzten durch das Speisezimmer und waren schon kurz vor der Haustür, als sich ihnen ein Sklave, groß und breit wie ein Baum, in den Weg stellte.
„Halt!“, rief er und breitete die Arme aus.
Abrupt
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