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Die Brandstifter von Rom - Die Zeitdetektive ; 6

Die Brandstifter von Rom - Die Zeitdetektive ; 6

Titel: Die Brandstifter von Rom - Die Zeitdetektive ; 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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sie Rufus davon abhielt, Oliven über den ganzen Tisch zu verteilen.
    „Musst du heute nicht mehr dem Kaiser dienen?“, fragte Tertius, offensichtlich bemüht, das Thema zu wechseln.
    Subrius’ Stirn bewölkte sich. „Nein, dem Jupiter sei Dank. Nach den Strapazen der vergangenen Nacht habe ich frei.“
    Die Freunde nickten.
    „Darf ich dir etwas Giraffenhals reichen, Kim?“, fragte Leon in diesem Moment übertrieben höflich.
    Kim grinste ihn an. „Klar, warum nicht? Her damit!“
    Es wurde ein angenehmer, aber ereignisloser Abend. Die Freunde ließen es sich gut gehen. Sie genossen frische Datteln und ägyptische Honigbrötchen. Doch an weitere Informationen kamen sie nicht heran.
    Spät am Abend, Rufus war bereits auf Livias Schoß eingeschlafen, erhob sich Subrius. „Lasst uns zu Bett gehen“, sagt er und gähnte. „Morgen wartet ein neuer, sicher anstrengender Tag auf uns. Vielleicht findest du ja Arbeit, Tertius. Ich werde mich aber auch für dich umhören.“
    Ein Sklave brachte die Freunde in eine geräumige Kammer. Während sich Kim und Julian hinlegten, ging Leon ans Fenster.
    „Man sieht ein paar Sterne und den Mond“, stellte er erleichtert fest. „Scheint so, als würde sich der grässliche Rauch allmählich verziehen.“
    Dann erregte etwas anderes seine Aufmerksamkeit. Jemand, der es offenbar ziemlich eilig hatte, huschte über die Straße. Für einen Moment fiel das Mondlicht auf sein Gesicht, und Leon stieß einen leisen Pfiff aus.
    „Da draußen ist Subrius. Wo will der denn jetzt noch hin?“
    „Subrius? Bist du dir sicher?“, fragte Julian. „Der wollte doch ins Bett.“
    „Ganz offensichtlich hat er seine Meinung geändert“, erwiderte Leon. „Und ich bin der Meinung, dass wir ihm nachschleichen sollten. Subrius führt doch etwas im Schilde. Warum sonst sollte er gerade gelogen haben?“
    Menschenleer lag die Straße vor den Freunden. Sie hielten sich dicht an den Häuserwänden und blieben Subrius auf den Fersen. Der Mond tauchte die Stadt in blasses Licht.
    Unvermittelt leuchtete der Himmel hinter einer weit entfernten Häuserzeile dunkelrot auf – ein untrügliches Zeichen, dass noch längst nicht alle Feuer gelöscht waren.
    Eilig lief der Prätorianer durch die Gassen. Kein einziges Mal drehte er sich um – offenbar war er sich sicher, dass niemand ihm folgte. Die Freunde waren da weitaus vorsichtiger. Immer wieder warfen sie einen Blick über die Schulter.
    „Oh nein“, stieß Kim hervor und schlug die Hand vor den Mund.
    „Was ist los?“
    „Narbengesicht“, stammelte Kim. „Ich habe ihn gesehen!“
    „Wo?“
    „Hinter der Häuserecke“, flüsterte Kim. „Jetzt ist er wieder abgetaucht.“
    „Scheint so, als würde er jeden Schritt von uns überwachen“, wisperte Julian. „Was sollen wir tun?“
    „Ganz normal weitergehen“, schlug Leon vor. „Schließlich dürfen wir Subrius nicht aus den Augen verlieren.“
    Und so marschierten die Freunde mit stark pochenden Herzen weiter durch das nächtliche Rom. Noch dreimal drehte sich Kim um. Der Mann mit dem Narbengesicht war nicht mehr zu sehen. Kim hoffte inständig, dass er die Verfolgung aufgegeben hatte. Womöglich hatte er gemerkt, dass ihn Kim entdeckt hatte! Und nichts fürchtete ein Spion oder Spitzel mehr als die Enttarnung.
    Wenig später erreichten sie den Hafen am Tiber. Hier drängten sich Kornspeicher, Werkstätten, Kneipen und Bordelle aneinander. Aber dafür hatte Subrius keinen Blick übrig. Er lief direkt auf eines der an der Kaimauer vertäuten Schiffe zu. Es handelte sich um einen großen, eleganten Segler, der zusätzlich mit zwei Ruderreihen bestückt war. Zweifellos war es ein sehr schnelles Schiff. Kein einziges Licht brannte an Deck, der stolze Segler wirkte unbemannt.
    Doch das hielt Subrius nicht davon ab, an Bord zu gehen. Er balancierte über eine schmale Planke und verschwand in der Dunkelheit.
    Unschlüssig sahen sich die Freunde an. Sollten sie ebenfalls an Bord gehen?
    Kija nahm ihnen die Entscheidung ab, indem sie auf den Steg sprang und dem Prätorianer folgte.
    „Das geht nicht gut“, murmelte Julian, als er als Letzter über die Planke lief. „Das kann gar nicht gut gehen.“
    „Halt die Klappe“, zischte Leon und zog ihn hinter ein Wasserfass an der Reling.
    Dann peilten sie vorsichtig die Lage. Offensichtlich war keine Wache an Bord, was die Freunde sehr überraschte.
    „Seht ihr den Lichtschein da vorn?“, wisperte Leon und deutete auf eine Art Kajüte am Heck

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