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Die Brandstifter von Rom - Die Zeitdetektive ; 6

Die Brandstifter von Rom - Die Zeitdetektive ; 6

Titel: Die Brandstifter von Rom - Die Zeitdetektive ; 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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bremsten die Freunde ab. Und jetzt? Hinter ihnen wurden weitere Stimmen laut. Offenbar machte inzwischen das gesamte Hauspersonal Jagd auf sie.
    Der Riese trat einen Schritt auf sie zu, gleich würde er sich Julian schnappen.
    Doch in diesem Augenblick schrie der Sklave auf und fasste sich an die Ferse – dorthin, wo Kija ihn gerade gebissen hatte. Der Mann war für kurze Zeit abgelenkt, und die Freunde nutzten die Chance, um an ihm vorbei durch die Haustür ins Freie zu stürzen. Dort empfing sie der widerwärtige Brandgeruch, der noch immer über Rom lag und den die Stadt scheinbar nie wieder loswerden sollte.
    Ohne Plan und Ziel rannten die Freunde los, nur weg von Subrius’ Villa, zu der ihnen der Zutritt nun für immer verwehrt sein würde. Doch die Sklaven verfolgten sie auch außerhalb des Hauses hartnäckig.
    Atemlos gelangten die Freunde in ein Handwerkerviertel, wo sich zahlreiche Gold- und Silberschmiede niedergelassen hatten. An einer Therme bogen sie in eine Gasse – und erstarrten. Ein Trupp Soldaten kam genau auf sie zu, angeführt von niemand anderem als Tigellinus, dem Prätorianerpräfekten.
    Die drei fuhren herum und wollte zurückrennen. Doch auch dieser Weg war versperrt: Subrius’ Bedienstete stürmten auf sie zu.
    „Na, das war’s dann wohl“, murmelte Leon mit leiser Verzweiflung in der Stimme. Schon spürte er eine grobe Hand auf der Schulter.
    „Wir haben sie!“, brüllte einer der Sklaven triumphierend.
    „Nicht so voreilig!“, ertönte da Tigellinus’ Stimme. „Was geht hier vor?“
    „Die haben unseren Herrn Subrius bestohlen!“, riefen die Sklaven.
    „Stimmt nicht!“, gab Julian zurück. Das war ja noch nicht einmal gelogen.
    „Aber sie haben es versucht!“, beharrten die Sklaven. „Wir haben sie doch auf frischer Tat ertappt. Dann rannten sie weg und wir haben sie verfolgt.“
    Tigellinus sah die Freunde scharf an. „Stimmt das, beim Jupiter?“

     
    Betreten schwiegen die Freunde.
    „Eure Sprachlosigkeit bewerte ich als Geständnis“, knurrte Tigellinus und gab seinen Männern ein Zeichen. „Abführen!“
    „Ihr nehmt die Diebe selbst mit?“, wollten die Sklaven überrascht wissen.
    „So ist es“, gab Tigellinus kühl zurück. „Ich werde mich persönlich um diesen Fall kümmern. Diese Zeiten erfordern ein energisches Vorgehen gegen Plünderer und Diebe!“
    „Wir haben nichts gestohlen!“, rief Julian ängstlich. „Wirklich nicht!“
    Tigellinus beugte sich zu ihm hinab. In den Augen des Prätorianers lag ein seltsames Leuchten. „Ach ja? Du winselst um deine Freiheit, um dein Leben. Aber daraus wird nichts! Es gibt offensichtlich genügend Zeugen, die dich und deine Freunde bei der Tat beobachtet haben. Und ganz Rom ist begierig, euch zu sehen – als Attraktion im Circus!“
    Julian wurde schlecht. Tigellinus gehörte zweifellos nicht zu den Männern, die einer Drohung keine Taten folgen ließen. Leon, Kim und er würden also als Beute für die ausgehungerten Löwen enden. Ihr Tod in der Arena würde von einer johlenden Menge verfolgt werden, die kein Mitleid kannte. Vielleicht hatte ja wenigstens Kija eine Chance zu entkommen, dachte Julian traurig. Er sah sich um. Die Katze saß auf einem Mauervorsprung und leckte sich das Fell, als ginge sie das alles nichts weiter an. Doch Julian ahnte, dass Kija die Szene sehr genau verfolgte.
    „Abführen!“, ertönte Tigellinus’ Befehl erneut.
    Die Legionäre nahmen die drei Freunde in ihre Mitte und trieben sie voran. Kija wartete einen Moment, dann lief sie dem Trupp hinterher.
    „Wir müssen etwas unternehmen!“, zischte Kim unterwegs.
    Julian sah sie skeptisch an. „Und was?“
    „Irgendetwas!“, sagte Kim. „Wir können uns doch nicht so einfach abführen lassen.“
    „Haltet die Klappe!“, fuhr Tigellinus die Freunde an.
    „Nein!“, rief Kim kühn. „Denn wir haben dir etwas Wichtiges zu sagen.“
    Der Prätorianer lachte höhnisch.
    „Wir haben eine Verschwörung aufgedeckt und glauben zu wissen, wer das Feuer gelegt hat!“, sagte Kim. Ihre Freunde starrten sie verdutzt an.
    Tigellinus schien zu überlegen. Doch dann stoppte er seine Männer und zog Kim beiseite. Der Prätorianer sah Kim in die Augen, und ihr kam es so vor, als schaue der Mann mitten in ihr heftig pochendes Herz.
    „Pass auf“, zischte er. „Wenn du glaubst, mich hinters Licht führen zu können, irrst du dich. Ich werde deine Lügen aufdecken und dich hart bestrafen. Also überleg dir genau, was du sagst.“
    Kim

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