Die Braut aus den Highlands
heruntergerollt hatte, war sie kaum noch bei Sinnen gewesen. Sie nahm an, dass er sie dann an seine Brust gezogen hatte. Langsam hob sie den Kopf, sah, wie grimmig er dreinblickte, und seufzte. Zeit für Erklärungen.
âIn unserer Hochzeitsnacht â¦â, begann sie zaghaft, doch sein aufmerksamer Blick lieà sie stocken. Dies würde ihm kaum gefallen. SchlieÃlich hatte er â wie jeder andere auch â das Blut auf dem Laken gesehen und daraus geschlossen, dass er zu grob vorgegangen war. Wahrlich, sie hätte es ihm früher erklären sollen, doch â¦
âMerry!â, knurrte er.
Sie verzog das Gesicht, senkte den Blick wieder auf seine Brust und spielte mit dem Haar dort. âAls alle in jener Nacht unsere Kammer verlieÃenâ, erklärte sie hastig, âschlossen sie die Tür nicht gänzlich. Ihr seid aufgestanden, um sie zuzustoÃen. Auf dem Weg zurück zum Bett seid Ihr über Eure Kleider gestolpert, habt Euch den Kopf angeschlagen und seid besinnungslos zusammengesunken.â
âBesinnungslos?â, fragte er verblüfft.
â Aye .â Merry nickte ernst und fuhr rasch fort: âIch wusste, dass sie am Morgen das Laken holen würden, aber Ihr wart ⦠nun â¦â Sie zuckte die Schultern. âAlso habe ich mich geschnitten, damit wie gewünscht Blut floss. Und dieses habe ich auf das Betttuch gestrichen.â
âAll dieses Blut stammte aus einem Schnitt?â, bohrte er nach. Nun klang er schon ein wenig gereizter.
Merry nickte vorsichtig und keuchte auf, als er sie jäh auf den Rücken drehte, sich aufrichtete und seinen Blick über ihren nackten Körper gleiten lieÃ.
âWo ist dieser Schnitt?â
Sie sah ihn unwillig an, hob jedoch ein Knie und entblöÃte das versehrte Bein.
Alex begutachtete ihren Schenkel, und seine Augen weiteten sich vor Schreck.
âAllmächtiger, Frau! Das ist kein Schnitt, sondern eine Hiebwunde. Was habt Ihr bloà getan? Euch ein Schwert ins Bein gestoÃen?â
Er hatte sich tief über sie gebeugt, um das, was von der Verletzung übrig war, besser sehen zu können. Daher sah er nicht, wie sie ihm eine Grimasse schnitt. Drei Wochen waren inzwischen vergangen. Die Wunde war verheilt, nur eine Narbe war zurückgeblieben. Leider Gottes eine lange, hässliche Narbe, aber dennoch bloà eine Narbe. Wobei diese sie fortan wohl eher an diese Nacht als an die ihrer Hochzeit gemahnen würde, mutmaÃte sie, als er mit den Fingern sanft über die verheilte Blessur strich und ihr damit einen wohligen Schauer über den Rücken jagte.
Merry versuchte, sich nicht davon ablenken zu lassen, dass sein Gesicht zwischen ihren Beinen steckte, und räusperte sich, um mit ihrer Erklärung fortzufahren. âIch wusste nicht, wie viel Blut für gewöhnlich zu sehen ist, wenn das Jungfernhäutchen durchstoÃen wird. Ich dachte, besser zu viel als zu wenig.â
Alexâ Kopf ruckte hoch. Sein vorwurfsvoller Blick erdolchte sie fast. âUnd Ihr habt mich einfach glauben lassen, das ganze Blut, das in unserer Hochzeitsnacht geflossen ist, sei meine Schuld gewesen?â
Merry sah betreten drein. âIch hätte es Euch ja erklärt, aber Ihr wirktet ja immerzu betrunken und â¦â
Er gebot ihr mit der Hand zu schweigen, und Merry verstummte. Einen Augenblick lang dachte sie, er sei zu wütend für Worte, doch endlich seufzte er, rückte ans obere Bettende, lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand, umfasste ihre Taille und zog sie auf seinen SchoÃ. Merry starrte hinab auf ihre Hände und wartete, unsicher, ob er nun zornig war oder nicht. Er klang jedoch nicht erbost, als er fragte: âHabe ich Euch sehr wehgetan?â
Merry schaute ihn überrascht an, sah, dass er auf das Dreieck zwischen ihren Schenkeln starrte, und errötete. Er meinte ihr Jungfernhäutchen. Mit vor Scham heiÃen Wangen schüttelte sie den Kopf. âEs war nicht mehr als ein Zwicken.â
âIhr habt aufgeschrien, als littet Ihr Schmerzenâ, erinnerte er sie behutsam.
Sie zuckte die Achseln. âEs war wohl mehr der Schreck. Ich wusste, was Ihr vorhattet, aber dennoch fühlte es sich sehr merkwürdig an, wie Ihr da plötzlich in mir wart, und zudem hatte ich erwartet, dass es höllisch wehtun würde, und als es das nicht tat, hat mich auch das erschreckt.â
âVersteheâ, sagte er leise.
Merry
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