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Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNSAY SANDS
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sinken, um sich in ihrer Blöße zu verbergen.
    â€žNichts passiert, mir geht es gut“, keuchte sie, weil das eiskalte Nass ihr den Atem nahm.
    â€žHabt Ihr Euch auch wirklich nichts getan?“, fragte Alex. Er sah sie eindringlich an, blieb jedoch am Ufer stehen, anstatt sich, wie sie geglaubt hatte, in den Fluss zu stürzen.
    â€žNein“, log sie. „Es war nur die Kälte, die mich überrumpelt hat.“
    Alex betrachtete sie argwöhnisch und wirkte keineswegs überzeugt, nickte aber schließlich und ging zurück zu den Pferden. „Ich bin fast fertig und werde Euch gleich folgen.“
    Merry schnitt seinem Rücken eine Grimasse. Im Augenblick empfand sie die Worte mehr als Drohung denn als Versprechen. Sie seufzte in sich hinein und wandte sich vom Ufer ab dem tieferen Wasser zu, wobei sie ihre Füße nun vorsichtiger setzte. Sie war es nicht gewohnt, sich im Unrecht zu fühlen. In den vergangenen Jahren auf Stewart war stets sie die Weiseste und Klügste gewesen. Dass ihr Gemahl etwas an ihr auszusetzen fand, gefiel ihr nicht, auch wenn es ein so nichtiger Umstand wie ihr Unwillen war, Hilfe und Rat anzunehmen.
    Sie schüttelte den Kopf über sich selbst und stieß leise seufzend den Atem aus, während ihr Körper sich an die Kälte gewöhnte. Einen Moment lang genoss sie einfach das Gefühl der Kühle auf ihrer Haut, ehe sie tief Luft holte und kopfüber untertauchte. Im Gegensatz zu ihrem Leib hatte ihr Haupt noch keine Kostprobe von der Eiseskälte erhalten, und als diese über ihr zusammenschlug, hätte Merry beinahe erneut geschrien, doch es gelang ihr noch so eben, die Lippen aufeinanderzupressen. Sie schwamm bis zum Grund und griff sich zwei Hand voll Sand, schlug noch einen Purzelbaum im Wasser und drängte an die Oberfläche zurück, wo sie befreit aufkeuchte und tief die Luft des frühen Abends einsog.
    Nach ein paar Atemzügen und einem Blick in Alex’ Richtung, mit dem sie sich versicherte, dass er wieder bei den Pferden war, betrachtete Merry, was sie vom Boden des Flusses aufgesammelt hatte. Sie freute sich zu sehen, dass es körniger Sand war und kein Schlamm, der ihr nichts genützt hätte. Rasch wusch sie sich, indem sie sich damit über Arme und Brust rieb, gründlich rubbelte und sich so vom Staub des Reisetages befreite.
    â€žIch sehe, Ihr kennt die Seife von Mutter Natur.“ Alex’ anerkennende Bemerkung ließ Merry im Wasser herumfahren. Er stand nackt im Fluss, nur wenige Schritte entfernt, und kam näher.
    â€žSo hat auch meine Mutter es genannt“, erwiderte sie, wobei sie ihn wachsam beobachtete. „Sie hat mir gezeigt, wie man sich damit wäscht, als ich noch klein war und wir das erste Mal Kade besuchen ritten. Sie sagte, Sand sei ebenso gut wie die parfümierte Seife zu Hause, doch insgeheim, glaube ich, hat sie den Sand sogar vorgezogen.“
    Alex nickte und ging weiter, bis er sie berühren konnte. Er nahm ihre Hand und zog sie durchs Wasser zu sich heran. „Schaut mich nicht so wütend an. Ich fühle mich ja schon jetzt wie ein Ungeheuer, weil ich Euch getadelt habe“, murmelte er.
    Es erstaunte Merry, dass er seine Worte von vorhin als Tadel bezeichnete. Es hatte sich nicht wie die Art von Tadel angehört, die sie selbst für gewöhnlich verteilte. Allerdings, musste sie einräumen, hatte sich seine Ermahnung, obwohl sie keinerlei Spitze gehabt hatte, tatsächlich wie eine Rüge angefühlt. Sie fragte sich, ob sie ihren Vater und ihre Brüder vielleicht all die Jahre mit dem falschen Tonfall bedacht hatte. Womöglich hätten auch bei ihnen eine sanfte, aber feste Stimme und ein forscher Blick mehr Wirkung gezeigt.
    Nein, entschied Merry gleich darauf. Sie hätten darauf ebenso wenig gegeben, wie sie auf ihr Grollen, Schimpfen und Lamentieren gegeben hatten. Ihr Vater und ihre Brüder waren einfach unverbesserlich. Sie hingegen gab sich gerade auf kindische Weise empfindlich. Das hätte sie nie von sich gedacht. Vater und Brüder konnten sie einen Drachen nennen, ohne dass es sie im Mindesten berührte, wohingegen dieser Mann hier nur mit ein paar milden Worten und einem Blick seine Enttäuschung und Missbilligung zu zeigen brauchte, und schon war sie verletzt. Das verwirrte sie.
    â€žHört auf, Euch den Kopf zu zerbrechen“, sagte Alex. Das tat Merry umgehend, wenn auch nicht, weil er es angewiesen

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