Die Braut aus den Highlands
unglücklich gewesen war, als sie durch die Heirat in die âWildnisâ Nordenglands verschlagen wurde. Allerdings sprach aus der Veränderung in Alexâ Stimme, dass Edda nicht die Einzige gewesen war, die ihre Ankunft auf dâAumesbery als Verhängnis empfunden hatte.
Durch das monotone Schaukeln des Pferdes und den angenehmen Rhythmus von Alexâ Stimme schläfrig geworden, sank Merry bald an seine Brust. Als er verstummte, wollte sie die Augen öffnen und eine weitere Frage stellen, um ihn zum Weiterreden anzuregen, doch das erschien ihr auf einmal unüberwindbar anstrengend. So gab sie auf und lieà sich endlich in den Schlummer gleiten.
Merry wusste zunächst nicht, was sie aus dem Schlaf hatte hochfahren lassen, bis sie spürte, dass der Körper, an dem sie ruhte, leicht bebte, als würde er von Lachen geschüttelt. Fragend hob sie den Kopf und stellte verdutzt fest, dass ihr Gemahl tatsächlich in sich hineinlachte.
âWas ist los?â, wollte sie wissen und schaute sich um, doch in ihrer Nähe war niemand, sodass sie keine Erklärung für seine Belustigung fand. Er schüttelte den Kopf. âIhr habt geschnarchtâ, erklärte er.
âIch habe was?â Merry richtete sich auf. Schamesröte färbte ihre Wangen, und sie schüttelte entrüstet den Kopf. âIhr müsst Euch täuschen. Ich bin eine Dame, und Damen schnarchen nicht.â
Ihre Worte erheiterten ihn nur noch mehr. Merry funkelte ihn gereizt an. âIch schnarche nichtâ, beharrte sie.
âDoch, das tut Ihrâ, bekräftigte Alex. âUnd nicht gerade zart. Das ist es auch, was Euch geweckt hat. Ihr seid von Eurem eigenen Schnarchen aufgewacht.â
Angesichts dieser Behauptung machte Merry eine finstere Miene, und Alex neigte sich vor und küsste sie begütigend. âDas macht doch nichts. Man hat mir gesagt, dass auch ich schnarche.â
âNun, im Gegensatz zu mirâ, erwiderte sie keineswegs besänftigt. â Falls ich geschnarcht haben sollte, und ich sage nicht, dass es so war, dann muss es an der Stellung gelegen haben, in der ich geschlafen habe.â
â Aye â, pflichtete er ihr bei. âJedenfalls habe ich Euch im Bett nie schnarchen gehört, also mag es sehr wohl daran liegen, dass Ihr in aufrechter Haltung geschlafen habtâ, fügte er an, offenbar in dem Bemühen, sie weiter zu beschwichtigen.
Das Zugeständnis beruhigte sie etwas, änderte jedoch nichts an ihrer Verlegenheit. Seufzend richtete sie sich in seinem Schoà auf und betrachtete den vor ihnen liegenden Pfad. âWo sind wir?â
Alex lieà seinen Blick über die Landschaft streifen. âWir haben etwa den halben Weg bis zur schottischen Grenze hinter uns.â
Merry nickte. Als Alex sich zu Kämpfern und Karren umwandte, sah auch sie zurück. Gerhard hatte sich zurückfallen lassen, ritt nun neben dem Wagen her und sprach und scherzte mit den übrigen Männern. Alex wartete, bis er in ihre Richtung schaute, und forderte ihn mit einer Geste auf vorzureiten. Sofort brach er das Gespräch ab und trieb sein Pferd an, um sich zu ihnen zu gesellen.
â Aye , Mylord?â
âVor uns am Fluss befindet sich eine Lichtungâ, sagte Alex.
â Aye , ich weiÃ, welche Ihr meintâ, erwiderte Gerhard. âWir haben dort in der Vergangenheit schon Rast gemacht.â
Alex nickte. âUnd das werden wir auch diese Nacht tun. Den restlichen Weg bis zur Grenze legen wir morgen zurück. Führe die Männer dorthin und schlagt das Lager auf.â
âUnd Ihr, Mylord?â, erkundigte sich Gerhard verblüfft.
âIch werde mit meiner Gemahlin ein Stück den Fluss entlangreiten, damit sie sich ungestört erfrischen kann. Wir werden uns später wieder zu euch gesellen.â
âWie Ihr wünschtâ, brummte Gerhard und wendete sein Pferd, um auf die anderen zu warten, während Alex das seine antrieb.
Merry sah sich während des Ritts neugierig um. Sie folgten dem Weg ein kurzes Stück, ehe Alex sein Reittier zur Seite weglenkte. Die Bäume wichen, und sie gelangten auf eine Lichtung. Sie fragte sich, ob es die war, von der Alex Gerhard gegenüber gesprochen hatte, doch sie eilten nun so schnell dahin, dass sie Angst hatte, sich beim Sprechen auf die Zunge zu beiÃen, und die Frage daher lieber schluckte. Die Wiese war umgeben von einer lichten Reihe aus Bäumen
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