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Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNSAY SANDS
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ihrer Magd einen flüchtigen Blick zu. Die Frage überraschte sie, doch eigentlich sollte sie das nicht, oder? Sie war in den vergangenen drei Wochen nicht gerade überschäumend vor Glück gewesen, was ihre Ehe anging. Sie sah, dass Una ihr den Kräuterbeutel hinhielt und ergriff ihn seufzend. Die Frage ließ sie zunächst unbeantwortet. Stattdessen wandte sie sich wieder Alex zu, öffnete das Säckchen und kramte nach Balsamen und Salben. In der Hochzeitsnacht hätte die Antwort gelautet, Una möge darum beten, dass er nicht gesund werde, damit Merry von den Banden dieser Ehe befreit würde, doch zu jener Zeit glaubte sie auch noch, an der Seite eines Trunkenboldes gelandet zu sein. In den Wochen, die seitdem vergangen waren, hatte sie ihn unauffällig beobachtet. Zwar schien er des Nachts stets betrunken, was sie enttäuschte, doch tagsüber schuftete er hart, behandelte jeden respektvoll und fürsorglich, fällte gerechte Entscheidungen, wenn es Streitigkeiten zu schlichten galt, und in den Gesprächen, die sie belauscht hatte, ohne daran teilzunehmen, bewies er Geist und einen feinen Sinn für Witz. Würde er nicht allabendlich den Eindruck von Trunkenheit erwecken, so würde sie innige Zuneigung für ihn empfinden. Und was das anging, so hatte er in der Nacht vor ihrem Aufbruch behauptet, er trinke nicht, und in der Tat hatte sie ihn nie dabei ertappt.
    Nicht zu vergessen die vergangene Nacht selbst und das, was heute am Wasserfall geschehen war. Alex hatte sich als zärtlicher, einfühlsamer Liebhaber erwiesen, und das war durchaus nicht gering zu schätzen. Als ihre Mutter noch lebte, hatten sie häufig Besuch auf Stewart gehabt, und oft genug hatte Merry mit angehört, wie Frauen sich bei ihrer Mutter über das selbstsüchtige Gebaren ihres Gatten im Ehebett beschwerten. Daher wusste sie, dass Männer wie ihr Gemahl selten waren. Überdies war ihr nicht entgangen, wie besagte Ehegatten ihre Frauen mehr oder weniger übersahen, sie nie in ein Gespräch mit einbezogen und sich weder um ihr Wohl noch ihre Wünsche scherten. Auch ein solches Verhalten hatte Alex nie an den Tag gelegt. In den vergangenen drei Wochen hatte sie meist schweigend an der Tafel gesessen und mehr gelauscht als selbst geredet, und er hatte sie immer wieder angesehen, sie teilhaben lassen am Gesagten und sie so im Stillen ermuntert, sich einzubringen, wann immer ihr danach war. Stets hatte er eine Magd herbeigewunken, sobald er merkte, dass ihr der Wein ausging und wieder aufgefüllt werden musste, oder wenn er sah, dass sie sich suchend nach einem Bediensteten umschaute, weil ihr der Sinn nach mehr Fleisch oder etwas anderem stand. Er kümmerte sich rührend um ihre Belange.
    Im Grunde wurde ihr Gemahl selbst dann fast all ihren Hoffnungen und Wünschen gerecht, wenn seine allabendlich schwere Zunge und das Taumeln tatsächlich auf Zecherei zurückzuführen wären. Sollte dies nicht der Fall sein und beides nur die Folge einer heraufziehenden Krankheit sein, wie er beteuerte, so war Alex gar mehr als alles, was sie sich je erträumt hatte. Dann wäre er wahrlich vollkommen. Zumindest in ihren Augen.
    Hinzu kam die Unterhaltung, die sie heute auf dem Pferderücken geführt hatten. Neidisch hatte Merry seinen Kindheitsgeschichten gelauscht und aus seinen Worten die Liebe herausgehört, die er für Schwester und Eltern empfand, und sie hatte sich eingestehen müssen, dass sie ihn schlicht mochte und – sofern sie noch Gelegenheit dazu bekam – gar eines Tages lieben könnte. Außerdem hatte sie versprochen, ihnen beiden eine Chance zu geben.
    Leise seufzend stieß sie den Atem aus und nickte. „Bete, dass er gesund wird.“
    â€žWusste ich’s doch.“
    Stirnrunzelnd wandte sie sich zu der Magd um. Diese hatte die Lippen leicht gekräuselt. Merry betrachtete sie aus schmalen Augen argwöhnisch. „Was wusstest du?“
    â€žIhr seid dabei, Euch in ihn zu verlieben.“
    Merry erstarrte. „Ich …“
    â€žOh, versucht nicht erst, es zu leugnen“, fiel Una ihr ins Wort. „Ich habe Euch dabei beobachtet, wie Ihr ihn beobachtet habt in den vergangenen Wochen. Vielleicht trinkt er abends ein wenig zu viel und lallt dann ein bisschen, aber er ist dennoch kein Stück wie Euer Vater und Eure Brüder. Er ist ein echter Mann und entflieht nicht seinen Pflichten, um sie Euch

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