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Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNSAY SANDS
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die Heilung zu beschleunigen, und verband ihn. Merry kleidete sich an, rutschte unruhig hin und her, während Una ihr das Haar richtete, und stürmte schließlich aus dem Gemach wie ein Pferd aus einem brennenden Stall. Sie eilte nach unten, ihr Gang ein wenig schief, da sie bemüht war, die Wunde nicht wieder aufreißen zu lassen.
    So spät, wie es war, hatte sie erwartet, die große Halle leer vorzufinden. Stattdessen sah sie ihren Vater zusammen mit ihren Brüdern und Edda noch immer an der Tafel sitzen. Sie hatten die Köpfe zusammengesteckt und unterhielten sich gedämpft. Verwundert über die ernsten Mienen und die angespannte Haltung, schritt Merry auf sie zu. Die Vierergruppe war so in ihre Unterredung vertieft, dass Merry sie schon fast erreicht hatte, ehe die Sitzenden endlich aufblickten. Sobald sie ihrer gewahr wurden, versiegte das Gespräch abrupt. Alle lehnten sich zurück, wandten sich ihr zu und schenkten ihr ein so strahlendes wie offenkundig aufgesetztes Lächeln.
    „Guten Morgen, Merry, mein Mädchen“, empfing ihr Vater sie, erhob sich und kam ihr gar entgegen, um sie zu begrüßen. Zu ihrer Verblüffung schloss der alte Mann sie in die Arme und drückte sie kurz und kräftig, ehe er ihre Hände ergriff und sie an die Tafel geleitete. Auch ihre Brüder waren aufgesprungen und legten eine Höflichkeit an den Tag, wie sie es nie zuvor erlebt hatte. Brodie räumte sogar den Stuhl, welcher der Dame des Hauses zustand, damit Merry sich setzen konnte. Dass sie so viel Aufhebens machten, ließ sie misstrauisch werden. Dennoch wehrte sie sich nicht, als man sie an ihren Platz führte. Verwirrt blickte sie von einem zum anderen, als plötzlich alle zugleich auf sie einredeten, ihr einen guten Morgen entboten und ihrer Hoffnung Ausdruck gaben, dass sie gut genächtigt habe.
    Merry murmelte ihrerseits einen Morgengruß in die Runde und versicherte, dass sie in der Tat gut geschlafen habe. Als eine junge Magd mit süßem Met und einer Pastete aus der Küche geeilt kam, verstummte sie und setzte sich zurecht. Das Mädchen setzte die Sachen vor ihr ab und erkundigte sich, ob sie sonst noch etwas wünsche.
    „Nein, ich danke dir“, erwiderte Merry leise, wartete, bis die Magd genickt und geknickst hatte und zurück in die Küche geeilt war, ehe sie sich auf ihrem Stuhl umdrehte, um zu sehen, was die Magd die ganze Zeit über verstohlen angestarrt hatte, während sie die Speisen abgestellt und sich nach Merrys weiteren Wünschen erkundigt hatte. Doch das Einzige, was sie hinter sich erblickte, war das Laken, das für alle sichtbar über dem Treppengeländer hing. Merry betrachtete das getrocknete Blut auf dem Tuch und verzog das Gesicht. Es war in der Tat eine Menge, mehr noch als zu dem Zeitpunkt, da sie eingeschlummert war. Die Wunde musste wieder aufgegangen sein und den Fleck, den sie vor dem Schlafengehen verursacht hatte, noch vergrößert haben. Doch das hatte sie ja schon befürchtet, als ihr am Morgen die roten Rinnsale auf ihren Beinen aufgefallen waren.
    Kopfschüttelnd wandte sie sich wieder der Tafel zu. Als sie die Mienen der anderen sah, hob sie die Brauen. Auch sie hatten das Leinen angestarrt, und während Edda nur unwillig die Stirn in Falten legte, wirkten ihr Vater und ihre Brüder zutiefst erbost.
    „Alexander ist bei den Männern auf dem Übungsplatz im Hof“, verkündete Edda auf Merrys neugierigen Blick hin, ehe sie sich erhob. „Nun werde ich Euch allein lassen, damit Ihr Euch mit Eurem Vater und Euren Brüdern unterreden könnt. Ich bin oben im Wohngemach, solltet Ihr mit mir sprechen wollen, bevor Ihr geht.“
    Merry nickte und hob den Becher mit Met an die Lippen, um zu trinken, hielt jedoch inne, als ihr aufging, was die Frau gesagt hatte. Bevor Ihr geht? Bevor sie wohin ging? fragte sie sich und wollte Edda gerade nachrufen, als ihr Vater sie am Arm fasste. Sie wandte sich wieder um, schaute ihn an und hob fragend eine Braue.
    „Er hat dir also wehgetan“, grollte Eachann Stewart.
    Merrys Augen weiteten sich angesichts des Zorns, der sich auf dem Gesicht ihres Vaters spiegelte. Einen Augenblick lang starrte sie ihn verständnislos an, zu erstaunt über diesen seltenen Gefühlsausbruch, um etwas zu sagen. Schließlich setzte sie den Becher ab und blickte auf die Pastete hinab. „Mir geht es gut“, murmelte sie beschämt.
    „Das tut es nicht! Das Laken beweist es. Der Kerl ist ein Untier. Wenn du die Ehe aufheben lassen willst, werde ich dir dabei helfen.“
    Sie riss den

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