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Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNSAY SANDS
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sollte“, fuhr sie mürrisch fort. „Daher schnitt ich mich noch einmal. Allerdings wurde der zweite Schnitt tiefer, als ich beabsichtigt hatte, und blutete recht stark.“
    Während sie sprach, hatte sie sich auch das Unterkleid abgestreift. Sie warf es über das Gewand, ehe sie sich Una zuwandte und deren Ausdruck gewahr wurde. Auf dem Gesicht der Magd spiegelte sich teils Schrecken angesichts der Mitteilung und teils Bewunderung. Vor allem aber kämpfte sie dagegen an zu lachen. Merry dachte, dass auch sie die Sache wohl erheiternd gefunden hätte, wenn ihr nicht von ihren Mühen noch immer die Schenkel schmerzen würden.
    „Was hat Euer Gemahl dazu gesagt?“, fragte Una, als sie sich wieder gesammelt hatte.
    „Nichts.“ Merry zuckte mit den Schultern. „Er war ohnmächtig, wie ich schon sagte.“
    Una winkte ab. „ Aye , aber was hat er heute Morgen gesagt, als er es sah?“
    Merry zog die Stirn kraus. Sie hatte keinerlei Erinnerung daran, an diesem Morgen geweckt und aus dem Bett geholt worden zu sein. Und dennoch musste es geschehen sein, folgerte sie, denn schließlich hatten sie das Laken mitgenommen.
    „Das weiß ich auch nicht so recht“, gab sie unglücklich zu. „Mir ist, als sei ich erst gerade aufgewacht, nicht eher.“
    Una bedachte dies kurz. „Vielleicht seid Ihr auch gar nicht aufgewacht. Womöglich hat er Euch einfach vom Bett aufgehoben, sodass sie das Laken nehmen konnten, und hat Euch dann wieder abgelegt, damit Ihr weiterschlafen konntet.“
    Ob dieser Erklärung hob Merry die Brauen. Wahrscheinlich, so nahm sie an, hatte es sich tatsächlich so zugetragen, ansonsten müsste sie eine Erinnerung an das Geschehene haben, und sei es auch nur eine schlaftrunkene, unscharfe. Das jedoch bedeutete, dass ihr Gemahl sich so rücksichtsvoll und anständig verhalten hatte, wie sie es gemeinhin nicht von Trunkenbolden erwartete. Deren Handeln war zumeist selbstsüchtig und gedankenlos. So zumindest war es ihr bislang erschienen. Obgleich sich auch ihr Vater und ihre Brüder gelegentlich, wenn sie nüchtern waren, von einer so gefälligen Seite zeigen konnten, dass es Merry schier überrumpelte.
    Sie wischte die Angelegenheit beiseite, schritt zum Zuber und beugte sich vor, um das Wasser zu prüfen. Es war angenehm, und so stieg sie vorsichtig über den Rand. Die Bewegung zerrte an dem Schnitt, und Merry verzog das Gesicht. In dem Wissen, dass das parfümierte Wasser wahrscheinlich in der Wunde brennen würde, atmete sie tief durch und wappnete sich. Dennoch sog sie scharf die Luft ein, als sie sich setzte und das Nass ihre Beine umspülte, denn das Stechen war noch schlimmer, als sie befürchtet hatte. Sie biss die Zähne zusammen, schloss die Augen gegen die Tränen, die ihr kamen, und wartete darauf, dass der Schmerz abebbte.
    Als Una neben ihr besorgt schnalzte, schlug sie die Augen jedoch wieder auf.
    „Was habt Ihr Euch da nur angetan, Mädchen? Das Wasser ist ganz blutig. Stellt Euch hin.“
    Merry sah hinab. In der Tat trieben rote Schlieren im Bad, und diese kamen von ihrem rechten Oberschenkel. Sie schnitt eine Grimasse und erhob sich, um Una die Verletzung begutachten zu lassen.
    „Bei allen Heiligen, was hattet Ihr vor? Euch das Bein abzuschneiden?“
    „So schlimm ist es gar nicht“, erwiderte Merry gereizt, denn in Wahrheit tat es arg weh, so wie es geschmerzt hatte aufzustehen – gar nicht davon zu reden, wie quälend es brennen würde, sich wieder ins Wasser zu setzen. Zudem hatte sie sich ja gar nicht so tief schneiden wollen, doch es war nun einmal geschehen, und nun fühlte sie sich zu allem Überfluss auch noch töricht angesichts der Erkenntnis, dass dieser zweite Schnitt nicht einmal notwendig gewesen wäre.
    Kopfschüttelnd hieß die Magd sie, sich wieder niederzulassen.
    Also ließ Merry sich zurück in den Zuber sinken, die Zähne fest zusammengebissen gegen die Pein, die erneut aufflammte, als das Badewasser sie umfloss.
    Una betrachtete sie einen Moment schweigend. „Ich frage mich, was Euer Gemahl wohl gedacht hat, als er heute Morgen all das Blut gesehen hat“, sinnierte sie. „Glaubt er vielleicht, er hätte die Ehe besiegelt? Oder weiß er, dass er es nicht getan hat, und hat herausgefunden, dass Ihr für den Fleck auf dem Laken gesorgt habt?“
    „Das weiß ich nicht“, entgegnete Merry und seufzte, als das Ziehen endlich nachließ.
    „Ich denke, er glaubt, dass er es war“, schloss Una. „Jedenfalls blickte er recht schuldbewusst drein, als er mich

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