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Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNSAY SANDS
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Euch gestern widerfahren ist, habt Ihr nichts im Sattel verloren!“
    Dieses Mal machte er keinen Hehl aus seiner Erheiterung, sondern lächelte. Es wirkte beinahe liebevoll. „Ihr seid bezaubernd, wenn Ihr Euch wie ein Drache aufführt, Merry Stewart.“
    „Merry d’Aumesbery“, erinnerte sie ihn noch eine Spur bissiger. „Und ein Drache bin ich fürwahr, weshalb ich Euch mit Freuden so lange zusetzen werde, bis Ihr mir endlich erklärt …“
    „Ich fühle mich prächtig“, fiel Alex ihr ruhig ins Wort. „So gut wie neu, um genau zu sein. Das muss dieses widerwärtige Gebräu gewesen sein, das Ihr mir eingeflößt habt. Wahrlich ein Wundermittel. Ich habe noch eine Weile geschlafen, und als ich aufwachte, war der Schmerz verschwunden. Also entschied ich, dass ich auch reiten könne. Und genau das tun wir nun. Die Sonne hat ihren höchsten Punkt bereits überschritten, und wir sind Donnachaidh wieder um einen halben Tag näher gekommen.“
    Merry funkelte ihn aufgebracht an. Sie war sich gewiss, dass er log. Zwar zweifelte sie nicht daran, dass der Heiltrank, den sie ihm gegeben hatte, seine Schmerzen ein wenig gelindert hatte, aber so gut wie neu dürfte er sich dadurch dennoch nicht fühlen. Sicherlich hallte in seinem Schädel zumindest noch ein dumpfes Pochen wider, und auch seine Schulter musste noch überaus empfindlich sein. Offenbar wollte er dies indes nicht eingestehen. Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte. Sie war Männer gewöhnt, die schon beim kleinsten Kratzer in Wehgeschrei ausbrachen … und ihn dann zum Anlass nahmen, sich bis zur Besinnungslosigkeit zu betrinken.
    „Ihr wart erschöpft, weil Ihr die ganze Nacht lang bei mir gesessen habt“, fuhr Alex fort. „Daher habe ich Euch schlafen lassen, als wir das Lager abbrachen, und Euch wieder zu mir aufs Pferd gesetzt, damit Ihr den Schlaf nachholen konntet.“
    Merry verzog das Gesicht. Nur vollkommene Erschöpfung konnte bewirkt haben, dass sie all dies verschlafen hatte, doch sie war wohl in der Tat recht entkräftet gewesen. In der Nacht vor ihrem Aufbruch hatte Alex sie damit wach gehalten, die Ehe zu besiegeln … sicherheitshalber mehrmals. Die wenigen Stunden, die sie tags darauf in seinen Armen vor sich hingedämmert hatte, hatten den Schlafmangel kaum ausgeglichen. Und die vergangene Nacht schließlich hatte sie damit zugebracht, an seiner Seite zu wachen. Aye , dachte Merry, es sollte sie nicht verwundern, dass sie den Aufbruch und einen Großteil des Ritts verschlafen hatte.
    „Die Mittagsstunde liegt schon eine Weile zurück“, verkündete er. „Habt Ihr Hunger?“
    Merry sah ihn an und wollte gerade etwas erwidern, als ihr Magen statt ihrer antwortete, indem er bei der Erwähnung von Essen laut zu knurren begann. Peinlich berührt errötete sie, doch Alex grinste nur und löste eine kleine Tasche vom Sattel.
    „Darin sind Speisen. Bedient Euch“, sagte er leise und reichte ihr den Beutel.
    Merry öffnete die Tasche, ohne gierig am Stoff zu zerren und zu reißen, doch es kostete sie Beherrschung. Letzte Nacht, während sie an Alex’ Lager gesessen hatte, war sie nicht zum Essen gekommen, und nun war sie furchtbar hungrig. Als sie den Inhalt Stück um Stück herausholte, stockte sie. Es gab Brot, Käse, einen Apfel und sogar Fleisch, das sie zunächst für den gebratenen Hasen von gestern Abend hielt.
    „Das ist Wachtel“, erklärte Alex, während sie das Tuch zurückschlug, in welches die Köstlichkeit gewickelt war. Und tatsächlich kam ein ganzer, wenn auch kleiner Vogel zum Vorschein. „Ich war vor allen anderen auf den Beinen und habe das Tier gefangen und ausgenommen. Als die Männer das Lager abzubrechen begannen, habe ich den Vogel über dem Feuer geröstet, weil ich dachte, er könnte Euch schmecken, wenn Ihr aufwacht.“
    Merry spürte einen Kloß im Hals und schluckte. Wie viel Aufwand, nur für sie. Da sie nicht so recht wusste, was sie tun sollte, hielt sie ihm kurzerhand die gebratene Wachtel hin.
    Alex schüttelte den Kopf. „Das ist für Euch. Esst.“
    Merry zögerte, zog die Hand mit dem dargebotenen Leckerbissen aber schließlich zurück und leistete Alex’ Aufforderung Folge. Allerdings konnte sie unmöglich alles essen, was er für sie eingepackt hatte, und als dies offensichtlich wurde, übernahm Alex eine der Keulen des Vogels. Als sie beide genug hatten und die Reste wieder verstaut waren, bat er Merry erneut, von ihrer Kindheit zu erzählen. Sie berichtete bereitwillig, stellte jedoch

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