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Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNSAY SANDS
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kam langsamer voran als sie. Merry holte bald auf, das Rascheln vor ihr wurde lauter. Möglichst lautlos pirschte sie sich an, bemüht, sich nicht zu verraten. Sollte es in der Tat ihr Gemahl sein, der da durch den Wald geschleppt wurde, so war es gewiss nicht angeraten, den Übeltätern in die Arme zu laufen, ohne sich zumindest in Grundzügen einen Plan zurechtzulegen. Je näher sie ihrem Ziel kam, desto inniger wünschte sie sich, sie hätte einen der Männer geweckt, damit er ihr beistehen konnte. Was sollte sie tun, wenn da wirklich jemand ihren Gemahl entführte?
    „Dir wird schon etwas einfallen“, murmelte sie bei sich und wusste, dass das stimmte. Sie war immer schon ein aufgewecktes Mädchen gewesen. Ihr Verstand war etwas, auf das sie sich stets hatte verlassen können. Innerlich wappnete sie sich für das, was sie finden würde, und drang schneller vor. So sehr war sie davon eingenommen, eine Strategie nach der anderen zu ersinnen und wieder zu verwerfen, dass sie buchstäblich über die Halunken stolperte – oder zumindest über ihren Gemahl. Sie hatte gewusst, dass sie ein gutes Stück aufgeholt hatte, doch erst als sie gegen seine Füße stieß und über seine Beine stolperte, merkte sie, wie nah sie tatsächlich war.
    „Alex?“, keuchte sie überrascht.
    Über ihr fluchte jemand leise, und der Mann oder auch die Männer ließen die Arme ihres Opfers los und stoben durch die Bäume davon. Merry stemmte sich hoch, kam auf die Füße und blickte ihnen nach, aber sie war zu langsam, und überdies war es zu finster. Alles, was sie erkennen konnte, waren schwarze Schatten rings um sie her. Wer immer ihren Gemahl aus dem Lager gezerrt hatte, war verschwunden.
    Alex stöhnte, und Merry wandte sich ihm wieder zu, kauerte sich neben ihm nieder und tastete im Dunkeln nach seinem Kopf.
    „Mein Gemahl?“, flüsterte sie und strich ihm mit den Fingern sanft über Gesicht und Haar. Sie hielt inne, als er aufstöhnte und sie etwas Warmes, Klebriges spürte.
    „Blut“, murmelte Merry bedrückt. Sie wünschte, sie hätte eine Kerze oder eine Fackel, um die Wunde besser erkennen zu können.
    „Merry?“, raunte Alex, und seine Stimme erschien ihr beängstigend schwach.
    „ Aye “, erwiderte sie. „Könnt Ihr aufstehen?“ Ihr dringlichster Wunsch war, mit ihm ins sichere Lager zurückzukehren. Mochte ihr Auftauchen die Angreifer auch verscheucht haben, konnten sie doch jederzeit zurückkehren, besonders wenn sie erkannten, dass sie allein war. Zudem konnte sie sich der Kopfverletzung schwerlich im Dunkeln annehmen. Sie wollte ihn nicht nur in den Schutz des Zeltes zurückschaffen, sondern brauchte auch die Kerze, die dort wartete, damit sie sich um die Blessur kümmern konnte.
    „Aufstehen?“, wiederholte Alex so matt, dass sie besorgt die Stirn runzelte.
    „ Aye “, bekräftigte Merry entschlossen und schob ihren Arm unter seinem hindurch, um ihm aufzuhelfen. „Kommt, wir müssen zum Zelt zurück.“
    „ Aye , zum Zelt“, brummelte er. Mit Merrys Hilfe kam er auf die Füße, doch er stützte sich schwer auf sie, sodass sie Mühe hatte, ihn zu halten. Ihr war klar, dass er sich nicht lange würde auf den Beinen halten können, und hoffte nur, dass es ihm lange genug gelang.
    Mehrmals geriet er ins Straucheln, und sie war überzeugt, dass sie früher oder später stürzen würden und sie ihn nicht wieder würde aufrichten können, doch wider Erwarten erreichten sie das Lager.
    Die Kerze brannte noch immer hell, als sie ins Zelt taumelten. Merry keuchte ein wenig, und ihre Arme und Beine zitterten von der nächtlichen ebenso wie von der neuerlichen Anstrengung, als sie Alex schwankend zum Lager führte.
    „Da wären wir“, stieß sie atemlos hervor, als sie neben den Fellen zum Stehen kamen. „Legt Euch hin und …“
    Der Satz endete in einem besorgten Ausruf, als Alex einfach zusammenbrach. Es schien, als habe ihn allein seine Entschlossenheit bis hierhergebracht und als sei seine Kraft nun endgültig versiegt. Das überraschte Merry nicht. Auch sie fühlte sich ausgelaugt und hätte sich nur zu gern ebenfalls auf die Felle sinken lassen, konnte sich derlei Müßiggang jedoch nicht erlauben.
    Zum Glück war Alex quer über die Schlafstatt gefallen, und das war Merry gut genug. Zwar hätte es ihr besser gefallen, wenn er gänzlich darauf zum Liegen gekommen wäre, doch sie würde ihm gewiss nicht auch noch abverlangen, sich zurechtzurücken, und ihr selbst fehlte ebenfalls die Kraft dazu.
    Sie

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