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Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNSAY SANDS
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hast, war es wohl kaum deine Schuld, und zum Glück bist du ja noch immer ein Hänfling, sodass ich große, starke Frau dich abwehren konnte. Ist also nichts passiert.“
    „Wie lange hielt die Wirkung an?“, wollte Merry wissen.
    Godfrey verzog das Gesicht. „Die ganze Nacht. Erst kurz vor Tagesanbruch ließ die Erregung so weit nach, dass ich endlich Ruhe fand und vor Entkräftung in den Schlaf geglitten bin.“
    „Das stimmt“, warf Una missfällig ein. „Da ich ja unter dem Karren gehockt habe, habe ich mitbekommen, wie er sich unruhig hin- und hergewälzt hat bis zum Morgengrauen. Am Tag danach bin ich während der Fahrt auf dem Wagen immer wieder eingenickt. Es war grauenvoll, das kann ich Euch sagen.“
    Merry bekundete murmelnd ihr Mitgefühl, doch in Gedanken beschäftigte sie sich mit dem Verhalten ihres Gemahls in der vergangenen Nacht. Sie konnte ihn derzeit nicht aushorchen, aber seinem Gebaren nach zu urteilen, hatte er unter demselben Einfluss gestanden wie Godfrey in der Nacht zuvor, nachdem er Alex’ Wein getrunken hatte. Auch bei Alex schien die Wirkung gegen Morgen abgeklungen zu sein. Wobei sie natürlich nicht zu sagen vermochte, ob er sie nicht erneut genommen hätte, wäre er zum Zelt zurückgekehrt und nicht niedergeschlagen worden. Allerdings glaubte sie das nicht. Ihre letzte Vereinigung war schon weit weniger verzweifelt gewesen. Weniger besessen.
    Kaum hatte sich der Schluss in ihr verfestigt, dass irgendwer Alex tatsächlich seit der Hochzeitsnacht etwas untermischte, als ihr Verstand dieser Überzeugung auch schon erste Risse beifügte.
    „Ihr denkt also, dass Euer Gemahl all die Abende gar nicht betrunken war, sondern dass ihm irgendetwas eingeflößt wurde?“, fragte Una, als könne sie Merrys Gedanken lesen.
    „ Aye “, erwiderte sie unsicher.
    „Ich höre ein ‚Aber‘ heraus“, hakte Una nach.
    Merry schüttelte bedrückt den Kopf. „Nun, so scheint es zumindest zu sein. An so gut wie jedem Abend in den letzten drei Wochen hat er undeutlich gesprochen und sich ungeschickt bewegt, und dennoch hat er darauf beharrt, dass er nicht trinke. Und du, Una, hast bemerkt, dass das Schwarz in seinen Augen unnatürlich groß war.“
    „Aber dabei hat er Euch in all den Wochen nicht angerührt“, stellte Una fest. Merry sah, dass Godfrey angesichts dieser Mitteilung die Brauen hob, und verzog das Gesicht. Manchmal, dachte sie bei sich, war es alles andere als dienlich, eine Magd zu haben, die ihr so nahestand und so viel wusste.
    „Richtig“, seufzte sie ergeben. „Genau das ging mir gerade durch den Kopf. Mein Gemahl hat alle Anzeichen gezeigt, aber über mich hergefallen, so wie Godfrey über dich, ist er nicht.“
    Una betrachtete den Jungen und zuckte mit den Schultern. „Doch Euer Gemahl ist auch um einiges kräftiger. Vielleicht hatte das Mittel weniger Wirkung auf ihn.“
    „Vielleicht“, murmelte Merry. Das wäre eine Erklärung gewesen … wäre da nicht die vergangene Nacht, in der Alex sich ganz anders aufgeführt hatte. Ebenso wie in jener Nacht, da sie ihren Ehebund besiegelt hatten, wieder und wieder, wobei er sich ihr allerdings bei Weitem nicht auf eine so grimmige, verzweifelte Art wie dieses Mal genähert hatte. Neulich war er besonnen vorgegangen, ganz anders als der Mann, der wie besessen gewesen und sie geängstigt hatte, als er sie gestern ins Zelt verschleppt und sie dort beinah gezwungen hätte.
    Schließlich blieb noch die Frage zu klären, wer um alles in der Welt ihrem Gemahl überhaupt etwas einflößen sollte, das ihn unersättlich im Bett machte? Eigentlich war dies eher etwas, das zu einer Frau mit einem leidenschaftslosen Gatten an der Seite passte, und Merry hatte weder einen Grund noch das Bedürfnis, ihrem Gemahl etwas unterzumischen.
    „Aber was hat dies alles damit zu tun, dass Seine Lordschaft angegriffen wurde?“, warf Godfrey ein, und Merry rieb sich die Stirn, als ihr aufging, dass sie auch dies nicht bedacht hatte. Wer sollte Alex einerseits etwas geben, das ihn zu einem gierigen Liebhaber machte, um ihn andererseits niederzuschlagen und fortzuschleifen?
    „Ich weiß es nicht“, erwiderte sie müde. „Ich bin einfach davon ausgegangen, dass es einen Zusammenhang gibt, aber dies ergibt in der Tat kaum Sinn.“
    „Nichts von all dem ergibt viel Sinn“, wandte Una ungehalten ein. „Denn warum sollte irgendwer Eurem Gemahl etwas verabreichen, das ihn zu einer gierigen Bestie macht? Seid Ihr sicher, dass Ihr nicht aus Versehen

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