Die Braut der Bestie (German Edition)
... Ach! Vergiss es! – Was hat er getan?“
Gisela erzählte Ylfa von ihrem Zusammenstoß mit Fara, Alberics Weigerung, sie aus ihrem Dienst zu entlassen, und wie sie in mit Fara zusammen erwischt hatte. Die ganze Zeit lief sie dabei im Raum auf und ab. Ylfa hatte sich wieder auf das Bett gesetzt und starrte sie ungläubig an, während Gisela ihre Geschichte erzählte.
„Bei allen Göttern“, sagte die Wikingerin, als Gisela geendet hatte. „Dieser Bastard. Das hätte ich ihm nie zugetraut. Dabei hatte er so besorgt um dich gewirkt, als er hierhergekommen war, um Fulk um Hilfe zu bitten.“
„Sein Vater wird ihm das Erbe entziehen, wenn er keinen Erben zeugt“, erklärte Gisela bitter. „Er braucht mich. Doch das bedeutet nicht, dass er irgendetwas für mich empfindet. Sein Begehren kann ich ihm abnehmen, aber was heißt das schon bei einem Mann? Wenn er wirklich etwas für mich empfinden würde, hätte er dieses Weib vom Hof gejagt. Aber was tut er stattdessen? Kaum, dass ich ihm berichtet habe, was sie zu mir gesagt hatte, rennt er zu ihr, um es mit ihr zu ... Verdammt!“
Ylfa schaute ihre Schwägerin verdutzt an.
„Es muss wirklich arg sein, wenn du so ein Wort in den Mund nimmst“, sagte sie und schaute Gisela mitfühlend an. „Ich wünschte, ich könnte dir helfen. Wenn der sich wieder hier blicken lässt, werde ich ihm meine Meinung sagen, das kannst du mir glauben.“
„Nein!“, sagte Gisela. „Ich will nicht, dass du ihm verrätst, dass du davon weißt. Und ich will, dass du ihm nicht sagst, wo ich bin.“
„Du musst nicht in ein Kloster“, sagte Ylfa. „Du kannst hierbleiben.“
„Nein, das kann ich nicht. Er würde kommen und mich holen, ob ich es will oder nicht. Und mach dir keine falschen Illusionen wegen Fulk. Er wird Alberic nicht im Weg stehen. Ich liebe meinen Bruder und ich weiß, dass er mich liebt. Doch er würde sich nicht in meine Ehe einmischen.“
„Da könntest du leider recht haben“, stimmte Ylfa widerwillig zu. „Männer! Pah! Ich selbst habe auch ein oder zwei Hühnchen mit meinem Gatten zu rupfen. Er kettete mich ans Bett, um mich davon abzuhalten, ihn auf der Suche nach dir zu begleiten.“
„Ich bin froh, dass er das getan hat“, sagte Gisela. „Versteh mich nicht falsch. Ich bin nur froh, dass du jetzt hier bist für mich.“ Sie begann, zu schluchzen, und Ylfa sprang auf, um sie in die Arme zu nehmen.
***
„Ich kann nicht glauben, dass es keine Spur von ihr gibt“, sagte Alberic und schlug wütend und enttäuscht gegen den Mast.
„Ylfa wird sich langsam Sorgen machen“, sagte Fulk. „Wir sind seit fast drei Monaten unterwegs. Es wird bald Winter. Ich sag es nicht gern, doch wir müssen zurückkehren.“
„Und Gisela im Stich lassen?“, rief Alberic außer sich. „Sie ist deine Schwester.“
„Das weiß ich sehr gut“, knurrte Fulk zwischen zusammengebissenen Zähnen. „Denkst du, mir würde die Entscheidung leichtfallen? Ich liebe meine Schwester. Aber ich habe auch an meine Familie zu denken. Es wird bald kälter und die See ist kein guter Ort um diese Jahreszeit. Du weißt das so gut wie ich.“
„Ich kann sie nicht aufgeben“, flüsterte Alberic. „Leg im nächsten Hafen an und ich besorg mir ein Schiff.“
„Du wirst niemanden finden, der dich um diese Jahreszeit noch fährt. Sei doch vernünftig. Wir werden uns gleich im Frühjahr wieder auf die Suche machen.“
Alberic wusste, dass sein Schwager recht hatte, doch das machte es nicht besser. Im Gegenteil. Es machte ihn unglaublich wütend. Das verdammte Wetter war gegen ihn und es war bereits so viel Zeit verstrichen. Sicher lebte sie längst nicht mehr oder war so gebrochen, dass sie sich nie wieder erholen würde. Ohne dass es ihm bewusst war, liefen ihm Tränen über die Wangen. Er spürte Fulks Hand auf seiner Schulter.
„Es ist alles meine Schuld“, sagte er gequält.
„Nein, das ist es nicht“, erwiderte Fulk
„Doch!“, beharrte Alberic. „Es gibt etwas, was ich dir nicht erzählt habe.“
Fulk starrte ihn an.
„Sag nicht, dass du etwas damit zu tun hattest“, sagte Fulk gefährlich ruhig.
Alberic schüttelte den Kopf.
„Ich habe sie nicht entführen lassen, wenn du das meinst“, sagte er. „Es ist viel schlimmer.“
Er erzählte seinem Schwager alles. Von seiner Neigung, von Fara und wie Gisela ihn gebeten hatte, seine ehemalige Geliebte zu entfernen, und wie sie ihn wenig später in einer Situation erwischt hatte, die für sie wie Verrat
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