Die Braut des Cowboys
bist hergekommen, weil es dir helfe n sollte", begann er.
"Das hat es, auch", erwiderte sie ernst. "Es hat mir sehr geholfen. Ich kann jetzt wieder an Jack denken, ohne dass ich losheulen muss. Ich habe auch diese schrecklichen Alpträume nicht mehr. Hier habe ich Frieden gefunden, Grant. Einen Frieden, den zu finden ich niemals erwartet hatte."
"Wenn es das ist, was du gefunden hast ..." Er zögerte, als wollte er seine nächste Frage nicht wirklich stellen, und als er endlich sprach, klang es gezwungen. "Was hast du dann verloren?"
Mercy seufzte. Grant verhielt sich ganz still. Nach ein paar Sekunden sagte er steif: "Es geht mich nichts an, oder?"
"Nein, so ist es wirklich nicht!" Sie zog wieder die Knie an und schlang die Arme darum. "Es ist nur ... wenn ich jetzt an meinen Job denke, ist es nicht so wie früher. Ich wusste es, auch schon vor Jack, aber ich redete mir ein, das wäre nur vorübergehend, ich wäre einfach nur in einer Phase, die jeder Polizist irgendwann einmal durchmacht."
"Doch nun denkst du anders?"
Langsam, zögernd, schüttelte sie den Kopf. "Seit ich hier bin
... seit ich hier Frieden und Schönheit kennen gelernt habe ...
weiß ich, dass es noch mehr ist." Sie schloss die Augen und stützte das Kinn auf den Knien ab. Es fiel ihr schwer, es zuzugeben, aber tief in sich wusste sie, wenn es einen Menschen gab, der sie nicht verurteilen würde, dann war es Grant.
"Ich fürchte, ich habe ... ich habe keine Nerven mehr für diesen Job."
"Du? Das glaube ich nicht."
Er klang so ungläubig, dass ihr innerlich ein wenig wärmer wurde. Aber selbst sein Erstaunen vertrieb den Gedanken nicht aus ihr.
"Danke. Ich kann nichts daran ändern, was ich empfinde.
Früher wollte ich immer zurück an die Arbeit, hinaus, um den Kampf gegen Kriminalität und Gewalt zu gewinnen, dem Recht Geltung zu verschaffen. Inzwischen frage ich mich, welcher Sinn liegt darin? Die Leute werden doch so weitermachen wie bisher, und mein bisschen Tun ändert daran nichts."
"Die Menschen sind nicht alle gleich", sagte Grant.
"Ich weiß. Aber diejenigen, die ein Polizist zu sehen bekommt. Es liegt in der Natur seines Jobs. Und die Vorstellung, mich weiterhin mit solch ekelhaften Kreaturen wie Jacks Mördern abgeben zu müssen ... macht mich richtiggehend krank. Selbst die Vorstellung, sie für immer hinter Schloss und Riegel zu bringen, hilft nicht dabei."
Sie fühlte Grants Hand auf der Schulter, und da schaute sie ihn an.
"Du hast nicht die Nerven für diesen Job verloren, Mercy", sagte er sanft. "Du bist nicht mehr mit dem Herzen dabei, das ist etwas ganz anderes."
Sie blickte ihn an, und sah in seinen Augen all den Trost und das Verständnis, das sie sich in einer solchen
Persönlichkeitskrise wünschen konnte. Und da wusste sie, er hatte nur versucht, sie beide vor einer Enttäuschung zu bewahren, indem er ihr und sich von Anfang an zeigte, dass es keine gemeinsame Zukunft gab. Dass er den Mut aufgebracht hatte, dies zu tun, gab ihr ein Gefühl von ... Sie wusste es nicht genau zu benennen. Zu wissen, dass es keine gemeinsame Zukunft für sie gab, machte es jedoch nicht leichter, zu verstehen. Selbst wenn sie bereit sein sollte, ihr altes Leben hinter sich zu lassen, so bezweifelte sie, Grant könnte jemals daran glauben, dass ein Mädchen aus der Stadt bei ihm bleiben würde.
"Du besitzt bessere Nerven als alle anderen, die ich kenne, Mercy", sagte er und hielt ihren Blick fest. "Zweifle niemals daran. Aber du bist auch ... ein leidenschaftlicher Mensch voller tiefer Empfindungen. Und vielleicht hast du einfach auch nur genug davon, Probleme für Leute zu lösen, denen das völlig egal ist oder die ihre Probleme gar nicht gelöst haben wollen." k Da flüsterte sie seinen Namen, sie konnte einfach nicht anders. Langsam reckte sie sich ihm entgegen und küsste ihn.
Sie fühlte, wie er erstarrte, und fragte sich, ob sie es nun geschafft hatte, das Problem noch zu verschlimmern. Aber dann erwiderte er ihren Kuss, warm und zuwendend, und zog sie in seine Arme.
Und als seine Zungenspitze über ihre Lippen fuhr, öffnete sie sie willig, genoss sein leichtes Aufstöhnen, als sie das gleiche bei ihm tat, ihn neckte und lockte. Mit beiden Händen umfasste er ihr Gesicht, stieß jedoch gleich darauf einen Unmutslaut aus.
Er wich kurz zurück und streifte sich die störenden Handschuhe ab, dann, bevor sie noch Luft holen konnte, fuhren seine Finger in ihre Haare.
Er bog ihren Kopf nach hinten und eroberte wieder
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