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Die Braut des Herzogs (German Edition)

Die Braut des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Braut des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Farago
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romantische Stimmung zu brechen.
    »Ach ja?« fragte sie, um einen spöttischen Tonfall bemüht, »Euer Gnaden lieben eine Verräterin? Eine Frau, die Freunde und Heimat verkauft?«
    »Verzeih mir«, bat der Herzog schlicht.
    Olivia ließ die Arme sinken und betrachtete ihn ungläubig. Der Wind war ihr aus den Segeln genommen.
    »Was bist du bloß für ein unmöglicher Mensch, Wellbrooks!« rief sie, zwischen Lachen und Empörung hin- und hergerissen. »Ich habe eine Verteidigungsrede erwartet. Erklärungen für dein schändliches Verhalten, die ich mit kaltem Blick hätte zurückweisen können. Statt dessen stehst du da und sagst: ›Verzeih mir!‹«
    »Aber es gibt nichts zu verteidigen«, erklärte der Herzog. »Mein Verhalten war unmöglich. Meine Worte unentschuldbar. Glaubst du denn, daß ich das nicht weiß?« fragte er ernst. Doch dann stahl sich ein kleines Lächeln in seine Augen: »So, darf ich jetzt zu dir hinaufkommen, damit ich dich endlich küssen kann!«
    Er wartete die Antwort nicht ab, sondern erstürmte die Terrasse mit schnellen Schritten, immer zwei Stufen auf einmal nehmend. Schwungvoll umfaßte er Olivias Taille.
    »Halt!« rief diese aus. Allerdings ohne sich aus seinem Griff zu entwinden. »Erzähle mir zuerst, warum du wußtest, daß Valliseau der gesuchte feindliche Agent war! Wie konntest du, bei der großen Zahl der Emigranten, gerade ihn als den Schuldigen entlarven?« Der Herzog grinste und rollte die Augen: »Das verdanke ich meinem sechsten Sinn«, verkündete er theatralisch.
    Olivia zwinkerte belustigt: »So sei doch ernst«, forderte sie. »Wieso hattest du den Vicomte in Verdacht?«
    Wellbrooks ließ sie los und ging ein paar Schritte, nach den richtigen Worten suchend: »Mat hatte mir erzählt, daß ein oder mehrere Franzosen darauf angesetzt waren, seinen Aufenthaltsort herauszufinden und ein wichtiges Schriftstück an sich zu bringen. Es stand außer Frage, daß sich die Spione in die Gesellschaft eingeschlichen haben mußten. Wie sonst hätten sie sich an Mats Freunde heranmachen können? Dadurch schied die Mehrzahl der Emigranten von vorneherein aus. Das Kriegsministerium hatte den Verdacht, der oder die Franzosen würden sich englischer Helfer zur Erreichung ihres Zieles bedienen. Nun gab es nicht viele Menschen, die über Mats Aufenthalt Bescheidwissen konnten. Nach den acht Jahren, in denen er nicht mehr in der Gesellschaft gesehen wurde, wußte kaum jemand etwas über ihn. Seine Mutter war nicht in London. Sein Bruder in Belgien. Also blieben nur MacAlister und ich. Wir rechneten damit, daß jemand unter einem Vorwand an uns herantreten würde, in der Hoffnung, uns zu täuschen und Mats Aufenthaltsort zu erfahren. Wir wußten nur nicht, wie das vor sich gehen sollte.«
    Er unterbrach kurz. Olivia sah ihn erwartungsvoll an. Als der Herzog fortfuhr, blieb seine Stimme weiterhin ernst. Doch ein vergnügtes Blinzeln in seinen Augen war nicht zu übersehen: »Dann bist du gekommen, meine Liebe, und wolltest Mats Adresse wissen. Ich hatte dich so oft in Begleitung des Vicomte gesehen. Da war es nicht schwer, ihn als den gesuchten Spion zu entlarven.« »Aber …« unterbrach ihn Olivia entgeistert«, »aber ich fragte dich doch nicht auf Valliseaus Veranlassung. Ich fragte dich, weil ich es Marilla versprochen hatte!«
    Das Lächeln auf dem Gesicht des Herzogs vertiefte sich, und doch antwortete er mit einer Spur Verlegenheit in seiner Stimme: »Das weiß ich inzwischen.«
    »Ja, aber dann …« Olivia war noch immer fassungslos.
    »Es war reiner Zufall«, gestand er. »Ich war wohl eifersüchtig auf Valliseau, dem du so viel Aufmerksamkeit schenktest Und als du mich dann nach Mat fragtest, unter dem absurden Vorwand, du wärst mit seiner Frau befreundet. Da lag es für mich auf der Hand, wer hinter deinem Interesse stecken mußte.«
    »Du guter Gott!« entfuhr es Olivia.
    »Ich berichtete Mat von meinem Verdacht, und er behielt den Vicomte im Auge. Natürlich erwähnte ich mit keinem Wort meinen Verdacht gegen dich.«
    »Wie freundlich von dir«, entgegnete Olivia trocken. »Hast du deinem Freund nachträglich gestanden, daß es ein falscher Verdacht war, der dich auf Valliseaus Fährte brachte?«
    »Aber natürlich nicht!« rief Wellbrooks belustigt. »Mat ist doch so stolz, einen Freund mit einem derart ausgeprägten detektivischen Spürsinn zu haben!«
    Olivia lachte laut auf, der Herzog stimmte in das Lachen ein.So fand sie der Butler des Hauses, der gekommen war, um den

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