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Die Braut des Kreuzfahrers

Die Braut des Kreuzfahrers

Titel: Die Braut des Kreuzfahrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilke Mueller
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Magen vom gestrigen Gelage noch voll war. Er streckte den Arm nach der wollenen Decke aus und zog sie über sich, kauerte sich dann zusammen und schloss wieder die Augen.
    » Sag ihr, dass ich bei den französischen Rittern gekämpft habe. Gleich neben den Hospitalitern. «
    Gottfried blinzelte missvergnügt und zog sich die Decke auch über den Kopf. Es half nicht viel, sein Freund Roger de Briard hatte eine Stimme, die Tote erwecken konnte.
    » Saladins Reiterei hat uns pausenlos attackiert, aber wir haben standgehalten … Verflucht, das war nicht leicht, denn wir durften nicht angreifen. Nur den Kopf hinhalten und abwarten. «
    Wem erzählte Roger da wohl seine Version der Schlacht bei Arsuf? Auf jeden Fall war es ein Sarazene, denn jetzt hörte er die Stimme des jüdischen Knaben, den er vor einigen Tagen in sein Gesinde aufgenommen hatte. Sein Name war Konrad, ein aufgewecktes Bürschlein, das fließend Arabisch redete und für sie übersetzte.
    » Ein Pfeil hat mich in den Arm getroffen, ein anderer fiel mir ins Genick. Der Großmeister der Hospitaliter schickte einen Boten zum englischen König, aber Richard Löwenherz blieb stur. Nicht angreifen, bis das Hauptheer in Sicht ist. Nicht angreifen, standhalten. Und wenn sie euch zerfleischen und mit ihren Dreckspfeilen durchlöchern. Nicht angreifen … Verdammt, ich spürte, wie mein Pferd sich unter mir spannte, es wollte losrennen, das gute Tier. «
    » Ich kann nicht so viel auf einmal übersetzen, Herr. «
    » Dann gib dir Mühe, verdammter Judenbengel. «
    Gottfried erhob sich seufzend und öffnete den Deckel der Wäschetruhe, um ein frisches Untergewand herauszunehmen. Lächelnd besah er das Zeichen, das Richenza in seine Gewänder eingestickt hatte, bevor er die Burg verließ, ein » P « mit einem roten Winkel darüber, der gleiche, der sich dreifach übereinandergesetzt in seinem Wappen befand. Die Wäscherin hier in Jaffa arbeitete gründlich und sorgfältig – es fehlte noch kein einziges seiner Wäschestücke. Sie legte die sauberen Hemden und Gewänder zusammen und streute sogar Rosenblätter und duftende Kräuter dazwischen.
    » Da plötzlich reitet der Ordensmarschall los und Balduin Carew folgt ihm. Ganz allein rennen sie gegen die Feinde an. Aber nicht lange, denn alle anderen folgen ihnen. Wie haben wir gebrüllt – die Sarazenen sind allein vor unseren Stimmen schon geflohen. Unser König mittendrin, reitet quer durch die Reihen und gibt Befehle, ist überall, kämpft, schreit, macht die Feinde nieder. «
    » Langsam, Herr. Ich komme nicht mit. «
    » Du bist der schlechteste Übersetzer, den ich je erlebt habe, Bursche! Hast du ihr erklärt, wie unsere Panzerreiter Saladins Truppen überrannt haben? «
    » Wenn Ihr mir eine kleine Minute Zeit gebt, sie versteht nicht, was ein Panzerreiter ist. «
    Gottfried hörte Roger ärgerlich grunzen, und ihm kam langsam der Verdacht, dass sich die Schilderung der siegreichen Schlacht möglicherweise an die hübsche Sklavin richtete. War das Mädchen, nachdem er sie in der Nacht abgewiesen hatte, zu Roger de Briard gelaufen? Hatte sie sich ihm freiwillig hingegeben, oder war sie am Ende von ihm gezwungen worden?
    » Alle guten Geister! Es kann doch nicht sein, dass sie noch nie einen gepanzerten Ritter gesehen hat. Schau, Leila – das ist es es. Eine Halsberge … ein Kettenhemd … der Helm … wo, zum Teufel, ist mein Helm? «
    » Euer Knappe hat ihn unten in der Küche, um ihn blank zu putzen. «
    » Richtig, das hatte ich vergessen. Du wirst staunen, Leila, wenn du mich in voller Rüstung siehst. Sag ihr, ich will, dass sie hierbleibt, weil sie mir gefällt. «
    Kopfschüttelnd entfaltete Gottfried die frischen Gewänder, schüttelte sie und streifte sie über. Dann erst rief er nach Konrad, der ihn rasieren und die Frühmahlzeit bringen sollte. Bertran, sein getreuer Bertran, war in der Schlacht verloren gegangen und vermutlich Gefangener der Sarazenen. Ob er noch lebte, war nicht bekannt. Vielleicht würde man ihn bei einem Gefangenenaustausch wiedersehen, möglich war aber auch, dass man ihn längst als Sklaven veräußert hatte. Gottfried empfand bei dem Gedanken an Bertran immer einen Stich im Herz, er hatte den Knaben gerngehabt und gehofft, ihn dereinst wieder mit zurück in die Heimat zu führen.
    » Du bist eine kleine Schmeichlerin, Leila. Gut, ich werde dir Gewänder kaufen, auch Ohrringe, wenn du unbedingt willst. Was noch? Aha – du findest, dass du neue Schuhe brauchst. «
    Konrad

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