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Die Braut des Piraten

Die Braut des Piraten

Titel: Die Braut des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Migräne. Seid versichert, dass ihre Stimmung völlig anders sein wird, wenn ich sie nächstes Mal sehe.«
    Sein Blick fiel auf Edward Caxton, und wieder hatte er das Gefühl, den Mann zu kennen. Aber Caxtons aalglatte Erscheinung lieferte ihm keinen Hinweis, tatsächlich wirkte er noch leerer als sonst, als sei er in Gedanken weit fort.
    »Ein launisches Mädchen also?«, sann der König boshaft. »Seid auf der Hut, Channing. Eine Frau mit Grillen kann einen Mann zu Tode plagen, habe ich nicht Recht, Hammond?«
    »Sire, zum Glück weiß ich es nicht«, sagte der Kommandant und erntete Gelächter. »Aber Lady Olivia ist so schön wie reich. Ein gewisser Ausgleich, nicht, Channing?«
    Nun lachten alle, und Godfrey blieb nichts anderes übrig, als in das allgemeine Gelächter einzustimmen. »Ehefrauen lassen sich erziehen«, gackerte er und erlebte verwirrt, dass der König den Kopf in den Nacken legte und so schallend lachte, als hätte Godfrey einen köstlichen Witz gemacht.
    Die anderen lachten mit, und Godfrey wunderte sich, was um alles auf der Welt an dieser Wahrheit so komisch sein sollte.
    »Nein, nein, Channing, die Ehemänner sind es, die erzogen werden«, prustete der König und wischte sich die Lachtränen weg. »Ihr werdet es noch erfahren, mein Lieber.«
    Godfrey lächelte verlegen und verbarg mühsam seine Wut. Auf diese Weise zum Gegenstand des Spottes zu werden, war unerträglich.
    Hinter seiner leeren Fassade beobachtete Anthony Channing sehr sorgfältig. Wie kein anderer im Audienzsaal wusste er, dass der junge Lord keiner war, der Spott einfach hinnahm. Er las den Ärger, dem rasch Zorn folgte, in Godfreys Augen. Er sah das Erbleichen um den schmalen Mund, das Zucken des Wangenmuskels, auch als er wenig überzeugend in das Gelächter auf seine Kosten einstimmte.
    Anthony war entschlossen, rasch und unauffällig gegen Channing vorzugehen. Er wollte nicht nur dafür sorgen, dass der Schurke Olivia in Frieden ließ, er gedachte auch, ihm als Wrackräuber das Handwerk zu legen. Ein Unfall oder eine Entführung ließen sich leicht arrangieren. Man konnte den Mann auf ein französisches Schmuggelschiff locken. Obwohl ein solches Los eigentlich zu milde für ihn war.
    Anthony schürzte die Lippen, als er seine Ungeduld zügelte. Er spielte nur ungern die undankbare Rolle des buckelnden Höflings. Seine Pläne standen fest. Der König war bereit. Seine Majestät wusste, was zu gegebenem Zeitpunkt zu tun war. Jetzt hieß es nur, auf Neumond zu warten. Aber Anthony wusste, dass es auffallen würde, wenn er plötzlich seine devoten Besuche beim König einstellte. Die für die Sicherheit des Königs Verantwortlichen würden die kleinste Abweichung vom Gewohnten registrieren.
    Bislang hatte er seine Rolle gut gespielt. Er wusste, dass man über ihn Erkundigungen eingezogen hatte. Als Teil seiner Tarnung hatte er sich in Newport bei Leuten namens Yarrow eingemietet. Er kannte sie seit Jahren, ihr Sohn war einige Male mit ihm gesegelt, und er konnte sich darauf verlassen, dass sie nichts verraten hatten, vor allem nicht den Umstand, dass ihr so genannter Mieter kein einziges Mal sein Haupt auf das Kissen in der Kammer über ihnen gebettet hatte. Der Raum selbst enthielt nur die üblichen Habseligkeiten eines Landjunkers, dessen Stolz sich aus der Illusion nährte, er sei Vertrauter des Königs. Es gab viele wie ihn, die den König in seiner Haft mit der Gewissheit umschwärmten, dass ihnen niemals Zutritt gewährt worden wäre, hätte Seine Majestät in Freiheit in seinen Palästen Hof gehalten.
    Da der König nicht zuließ, dass in seiner Gegenwart Fenster geöffnet wurden, wurde die Hitze im Raum unerträglich. Eine Fliege summte. Anthony erstickte ein Gähnen. Er hatte in der vergangenen Nacht nicht geschlafen. Als er Olivia verlassen hatte, war es helllichter Tag gewesen, und er hatte es eben noch geschafft, die Mauer zu überwinden, ehe die Hunde losgelassen wurden. Seine Witterung aufnehmend, waren sie ihm bis zur Mauer gefolgt, an der sie unter lautem Gekläff vergeblich hochzuspringen versucht hatten.
    Er hatte eine oder zwei Stunden am Morgen schlafen wollen, doch war an Schlaf nicht zu denken gewesen. Er verstand Olivias Zwiespalt, in den sie durch ihre geteilten Loyalitäten geraten war, unverständlich allerdings war ihm die Bitterkeit ihrer Anschuldigungen. Sie hatte ihn nicht nur beschuldigt, Gegner ihres Vaters zu sein, sondern ihn noch einer anderen Schuld bezichtigt. Sie hatte gesagt, alles an ihm

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