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Die Braut des Piraten

Die Braut des Piraten

Titel: Die Braut des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Anzug aus braunroter Seide mit scharlachroter Weste und Schärpe trug. Sein Haar fiel gelockt bis auf die Schultern und glänzte vor Pomade. Während er sprach, ruhte seine Hand auf seinem Degengriff. Die beiden schienen sich gut zu verstehen.
    Wo war Phoebe? Plötzlich kam Olivia sich einsam und fehl am Platz vor, in Vergessenheit geraten, uninteressant geworden. Da entdeckte sie Phoebe in einer Fensternische am anderen Ende der Menschenmenge höchst angeregt in ein Gespräch mit einem kleinen, rundlichen Mann mit rosigem Gesicht und offensichtlich leutseligem Wesen vertieft. Er wirkte zwar nicht wie ein Poet, schien aber Phoebes Aufmerksamkeit zu fesseln.
    Olivia hielt auf die beiden zu.
    »Ich frage mich nur, warum Ihr diese Eindrücke nicht Colonel Hammond mitteilt, Lord Channing?«, fragte Cato.
    Godfrey fuhr sich mit der Zunge nervös über die Lippen. »Mylord, ich möchte mich nicht respektlos über den Kommandanten äußern, doch ist er mehr an harten Tatsachen als an Eindrücken und Meinungen interessiert. Ich hätte gedacht, Ihr würdet Euch für meine Eindrücke vom Verhalten des Königs zugänglicher zeigen.«
    Cato nickte langsam. Da war etwas Wahres dran. »Ihr sagt, der König sei zerstreut.«
    »Ja … und seine Stimmung ist großen Schwankungen unterworfen. Wirkt er an einem Tag niedergeschlagen, strotzt er tags darauf vor Optimismus«, erklärte Godfrey eifrig. »Ich bin überzeugt, dass er Informationen erhält, von denen wir nichts wissen. Als die Schotten die Grenze überschritten, war er besonders guter Laune, und ich weiß, dass Colonel Hammond ihn nicht von den Truppenbewegungen informierte.«
    »Hmmm.« Wieder nickte Cato. Schon seit langem argwöhnte er, dass der König Zugang zu Informationen über seine Anhänger auf dem Festland besaß. »Ich werde Colonel Hammond von Euren Eindrücken Mitteilung machen.« Er sah den jungen Mann an und fragte sich, was es war, was ihm an diesem missfiel … vielleicht seine Augen, die zu eng beisammenstanden, doch konnte man das einem Menschen wohl kaum anlasten.
    »Der König scheint mich zu begünstigen«, sagte Godfrey. »Wenn es mir gelingt, oft bei ihm zu sein, bekomme ich vielleicht konkretere Informationen. Wenn Ihr den Colonel dahingehend beeinflussen könntet, dass sich meine Pflichten mehr auf den König konzentrieren …«Er machte ein fragendes Gesicht.
    »Ihr glaubt, dass Ihr einen guten Spitzel abgebt?«, fragte Cato.
    »Einen hervorragenden, Mylord«, sagte Godfrey mit Überzeugung. Von Brian Morse wusste er, dass Zaudern Lord Granvilles Ungeduld weckte. Ihm gefiel es, wenn jemand zur Sache kam und mit Entschiedenheit sprach und handelte. Für falsche Bescheidenheit war also nicht die Zeit und der Ort.
    »Ich werde die Sache mit Colonel Hammond besprechen«, beschloss Cato. »Haltet in der Zwischenzeit Augen und Ohren offen.«
    »Das werde ich, Mylord.« Godfrey zögerte mit einem zaghaften Lächeln auf den Lippen. »Ich fragte mich schon, Mylord …«
    »Was denn?«
    »Ob ich Lady Olivia vorgestellt werden könnte«, vollendete Godfrey nun rasch. »Ich würde allzu gern ihre Bekanntschaft machen, Sir.« .
    Cato strich über sein Kinn. »Kein unbilliges Verlangen«, bemerkte er. Er blickte suchend um sich. »Ach, ich sehe sie dort mit Lady Granville.« Gefolgt von Godfrey ging er auf sie zu.
    Godfrey hatte Olivia schon den ganzen Abend beobachtet. Brian Morse hatte die Wahrheit gesagt. Sie war trotz der Granville-Nase ein ansehnliches Ding. Eine Erbin wie sie in seinem Bett würde nicht nur seine finanziellen Probleme lösen. Er hatte auf Granville einen guten Eindruck gemacht, und mit Brians Hilfe würde er ihm kleine Informationshäppchen liefern, die ihm das Vertrauen des Marquis sicherten. Jetzt hieß es nur noch, die Tochter zu erobern. Aber das sollte nicht allzu schwierig sein. Godfrey wusste, dass er als charmant und liebenswürdig galt, als gut gekleidet und einigermaßen gut aussehend. Die Granville-Erbin war allem Anschein nach nicht anderweitig gebunden. Er folgte dem Marquis mit forschem Schritt.
    Phoebe sah die beiden nicht kommen, da sie mit ihrem Dichter angeregt diskutierte. Obwohl seine Vorliebe blumigen, sentimentalen Versen galt, verstand er es, meisterhaft die Komplexität von Reim und Versmaß zu erläutern, und sie hatte in letzter Zeit Gespräche über solche Themen sehr entbehrt. Während ihres Aufenthalts auf Hampton Court, als der König nach Gutdünken des Parlaments Hof gehalten hatte, waren dort die größten

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