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Die Braut des Piraten

Die Braut des Piraten

Titel: Die Braut des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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von Euren Besitzungen. Ich hatte immer schon eine Vorliebe für die Gegend von New Forest.«
    Anthony plauderte beflissen, als sie den Hof querten, die Ausfallpforte durchschritten und in den äußeren Burghof gelangten, den der Kommandant zur Unterhaltung seines königlichen Gefangenen in einen Kegelrasen hatte umwandeln lassen.
    Die runden Kugeln waren auf der anderen Seite der Fläche gestapelt, und die Gruppe schlenderte in der Nachmittagssonne hinüber, wobei der Arm des Königs noch immer auf jenem Anthonys ruhte. Niemand sah es, als Anthony ein zusammengefaltetes Stückchen Papier in die tiefe Manschette des Rockes Seiner Majestät gleiten ließ.
    »Mr. Caxton, ihr werft als Erster.« Der König deutete auf einen Soldaten, der die erste Kugel in der Hand hielt.
    Anthony widersetzte sich höflich, ließ sich dann aber überreden. Lachend bedauerte er seinen Mangel an Übung und wog die Kugel schwer in der Hand, ehe er sie über den weichen, grünen Rasen rollen ließ. Es war ein kläglicher Wurf, der das Gelächter der umstehenden Höflinge herausforderte. Niemand bemerkte, wie der König das Stückchen Papier aus der Manschette holte und es in seine Tasche tat.
    Alle spielten, als Mistress Hammond mit den Granvilles die Ausfallpforte durchschritt.
    »Euer Majestät gewinnt wie immer«, bemerkte sie.
    »Ich fürchte, dass ich nicht im Stande bin, Seiner Majestät ein gutes Spiel zu liefern, Mistress Hammond«, sagte Anthony mit einem kleinen Auflachen. »Lady Granville … Lady Olivia.« Er verbeugte sich schwungvoll mit dem Federhut in der Hand.
    »Lady Rothbury, darf ich Euch Mr. Edward Caxton vorstellen.« Der Festungskommandant verbeugte sich formvollendet vor Portia und deutete auf Anthony.
    »Ich bin entzückt, Eure Bekanntschaft zu machen, Madam. Es ist mir wahrhaft ein Vergnügen.« Anthony nahm ihre Hand und streifte diese leicht mit den Lippen, ehe er den Herren in Begleitung der Damen seinen Gruß entbot.
    »Lord Granville … Lord Rothbury. Was für ein Vergnügen, Mylords. Es ist mir eine Ehre.« Sie waren seine Gegner, schon einzeln Furcht einflößend, gemeinsam aber schier unbezwingbar. Sie zu überlisten würde nicht einfach sein, darüber gab Anthony sich keinen Illusionen hin, doch drückte seine Miene nur die Hoffnung aus, Gefallen zu erregen.
    Ihr höfliches, von verächtlicher Gleichgültigkeit geprägtes Nicken, mit dem sie seine Begrüßung zur Kenntnis nahmen, verriet Anthony, dass er seine Rolle gut spielte.
    Er trat beiseite, als der König geruhte, die Neuankömmlinge kurz zu begrüßen.
    »Lady Olivia, wie reizend, Euch wiederzusehen. Ich war sehr enttäuscht, als ich Euch gestern nicht antraf«, rief Godfrey Channing unter einer schwungvollen Verbeugung aus. »Ich hoffe sehr, Ihr gewährt mir heute ein vertrautes Gespräch.«
    Olivia sah nur seine schmalen Lippen und die kalte Berechnung in seinen Augen. Unwillkürlich schoss ihr Blick zu Anthony, der ihr ein vages Lächeln schenkte.
    »Was soll das … was soll das?, fragte der König in einer Anwandlung von Leutseligkeit. »Habt Ihr ein Auge auf Lady Olivia geworfen, Mylord Channing?«
    Die tief errötende Olivia wandte sich mit einer bittenden Geste Cato zu, doch ehe er einschreiten konnte, hatte Godfrey sich vor dem König verbeugt und antwortete ihm.
    »Sire, kein Mann, der diesen Namen verdient, kann die Schönheit dieser edlen Dame übersehen. Und welcher Mann würde sich nicht Hoffnungen auf ihre Hand machen, wenn ihm ein Wort der Ermutigung gewährt wird?«
    »Nun, eine Vermählung ist für mich immer ein Anlass zur Freude«, erklärte der König so jovial wie zuvor. »Gewiss werdet Ihr Mylord ein Wort der Ermutigung schenken, Madam?«
    Wie vor den Kopf geschlagen suchte Olivia verzweifelt nach einer Antwort. Channing war mit seinem Anliegen also unverblümt herausgerückt, noch dazu auf die denkbar öffentlichste Art, und der König hatte seine Billigung der Werbung zu erkennen gegeben. Tatsächlich hatte er ihre Einwilligung so gut wie befohlen.
    »Sire, meine Tochter wurde erst kürzlich in die Gesellschaft eingeführt«, sagte Cato leise. »Ich möchte ihr Zeit lassen, sich in ihr zurechtzufinden, ehe sie ihr Herz verliert.«
    Der König runzelte die Stirn. Einst hätte die launige Aufmerksamkeit, wie er sie der Tochter des Marquis bezeigte, als größtes Zeichen königlicher Huld gegolten. Seine Züge nahmen einen schmollenden Ausdruck an.
    »Nun denn, wie dem auch sei«, sagte er und zeigte Granville die kalte

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