Die Braut des Playboy-Scheichs
loszuwerden … Wie viel Zeit bleibt mir noch? Sechs Monate? Ein Jahr?“ Vergeblich versuchte sie, Karims Hand von ihrem Gesicht zu ziehen, doch irgendwie verflochten ihre Finger sich mit seinen und landeten an seinem Herzen.
Durch das dünne Baumwollhemd, das er über seiner Reithose trug, konnte sie fühlen, wie heftig es pochte.
„Man erwartet einen Erben von mir. Das ist nicht unbillig“, musste er zugeben. „Möchtest du Kinder …?“
Eva senkte den Blick. „Ja!“, gestand sie.
„Wo liegt dann das Problem?“
Ungläubig sah sie ihn an. Er schien nicht zu begreifen, warum sie sich aufregte.
Karim strich sich über das stoppelige Kinn und schüttelte den Kopf. „Ich komme zu dir, finde dich beim Packen vor, und du siehst mich an, als wäre ich dein Feind. Aber das bin ich nicht, Eva. Du bist meine Geliebte, meine Frau …“
„Die du nicht aus freien Stücken geheiratet hast.“
Er stritt es nicht ab. „Die Ratsbesprechung war nicht das, was du denkst, Eva. Vergiss, was Layla gesagt hat, und höre mich an!“
Sie warf ihm einen wachsamen Blick zu und nickte. „Also gut. Ich höre.“
Karim lächelte schwach, als sie die Arme vor der Brust verschränkte und ihn kampfbereit ansah.
„Du bist eine unerbittliche Zuhörerin“, bemerkte er trocken.
„Eine objektive Zuhörerin“, beharrte sie.
„Einige hochrangige Persönlichkeiten – es sind weniger, als du denkst – halten dich als meine Ehefrau für untragbar.“ Hauptsächlich konservative Elemente, die eigene Interessen im Auge hatten und seine junge Frau für jüngst durchgeführte Reformen verantwortlich machten, die ihnen ans Geld gegangen, jedoch schon lange geplant gewesen waren.
Politische Intrigen gehörten nun mal zum Leben. Karim hatte Wind von Flüsterkampagnen gegen Eva bekommen, sich die Betroffenen vorgenommen und sie – hoffentlich für immer – zum Schweigen gebracht.
Nach einem stundenlangen Galopp durch die Wüste auf einem heißblütigen Hengst war ihm bewusst geworden, dass diese Leute ihm sogar einen Gefallen getan hatten.
Sie hatten ihn gezwungen zu handeln. Und das hatte er mit Genuss getan.
Sehr schwer war es auch nicht gewesen. Seine Gegner hatten sich von jeher auf unsicherem Boden bewegt. Schon allein, wie seine Prinzessin ihre Rolle spielte, hatte entscheidend dazu beigetragen, ihnen den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Natürlich war es problematisch, dass Eva sechs Monate nach der Heirat noch nicht schwanger war, doch er hatte diese Einwände als verfrüht und unsinnig abgetan.
„Ich wusste, dass sie mir ein Ultimatum stellen würden.“ Zufrieden dachte Karim an die Gesichter der Leute, als er den Spieß umgedreht hatte. „Aber ich habe ihnen die Entscheidung abgenommen.“
Eva wurde eiskalt, sie senkte den Kopf. „Du hast ihnen gesagt, dass du bereits beschlossen hast, dich von mir scheiden zu lassen.“ Erstaunlich, wie gefasst ihre Stimme klang, obwohl ihr das Herz brach.
Sie hörte Karim tief einatmen und eine Verwünschung ausstoßen. „Wenn du weiter ständig von Scheidung sprichst, ma belle , fange ich an zu glauben, dass du sie tatsächlich willst.“ Sanft hob er ihr Kinn, sodass sie ihn ansehen musste. „Ich habe ihnen gesagt, dass es keine Scheidung geben wird.“
Evas Lächeln gefror. Diese Leute waren dumm, wenn sie glaubten, einem stolzen Mann wie Karim ein Ultimatum stellen zu können. Er würde sich nicht nur wehren, sondern genau das Gegenteil tun, auch wenn das möglicherweise gegen seine Interessen verstieß.
„Warum hast du das gesagt?“, fragte sie besorgt.
Eigentlich hatte er erwartet, dass sie sich ihm jetzt in die Arme werfen würde, doch er ließ sich seine Enttäuschung nicht anmerken. „Ich hatte gehofft, du würdest ganz anders reagieren, ma belle .“ In seinen Augen blitzte es auf. „Willst du immer noch packen und vor mir flüchten?“
Sie lächelte auf eine Art, die ihn schwach machte, und erwiderte rau: „Jedenfalls würde das alles sehr viel einfacher machen.“
„Von Anfang an war nichts in unserer Beziehung einfach.“ Er strich ihr mit dem Finger über die tränenfeuchte Wange. „Du hast gesagt, du wolltest ein Kind … unser Kind … Kinder?“
Ehe sie sich in Karim verliebt hatte, war das gar nicht selbstverständlich gewesen. Jetzt erwiderte Eva, ohne nachzudenken: „Natürlich. Aber was ist, wenn ich keine haben kann, Karim? Dann bleibt dir nichts anderes übrig, als dich scheiden zu lassen.“
„Es gibt immer einen Ausweg.“
„Aber
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