Die Braut des Playboy-Scheichs
„Ich glaube, ich weiß, wer es war, ma belle .“ Sanft strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, und eine Welle der Zärtlichkeit durchflutete ihn. Wie zerbrechlich sie wirkte! Dennoch wusste er, dass sich hinter ihrem zarten Äußeren eine starke leidenschaftliche Frau verbarg.
Sein Cousin hatte ihn einen glücklichen Mann genannt …
Sie blickte ihm in die Augen, näherte sich wie hypnotisiert seinen Lippen, und einen Herzschlag lang hatte er das Gefühl, von einer Woge des Erstaunens, der Zärtlichkeit und Lust davongeschwemmt zu werden.
Doch er musste Eva zurückgewinnen, ihr zeigen, was er für sie empfand. „Setz dich, und lass mich dir alles erklären, Liebes.“
Sein beschwörender Ton ging ihr durch und durch.
„Ich soll mich setzen …?“ Dann glaube ich ihm, weil ich es einfach möchte …
Entschlossen schüttelte Eva den Kopf, als könnte sie so verhindern, dass ihre Sinne ihren Verstand einlullten.
„Du meinst, ich soll mich hinlegen?“, erwiderte sie abschätzig. „Du denkst, wenn du mich nur ins Bett bekommst, schlucke ich jeden Unsinn, den du mir auftischst.“ Bisher hatte sie das tatsächlich getan, weil Karim ihr das Gefühl gab, schön und begehrenswert zu sein. „Ich bin weder schön noch brauche ich Erklärungen. Mir ist alles sonnenklar.“
„Das bezweifle ich.“ Forschend betrachtete er ihre Züge. Sie hatte das Haar im Nacken zu einem Zopf geflochten, aber einige Strähnchen waren ihm entschlüpft und fielen ihr ins Gesicht. So trug sie das Haar, wenn sie ernst genommen werden wollte, war ihm schon zuvor aufgefallen.
Das Schweigen zwischen ihnen wurde unerträglich, schließlich hielt Eva die Musterung nicht mehr aus. „Mein Mund ist zu groß, die Nase zu klein, und meine Augen sind …“
„Unglaublich“, bemerkte Karim bewegt.
Hilflos griff Eva sich ans Herz. Er schaffte es immer wieder, sie zu entwaffnen.
„Schönheit ist nur ein blasses Wort“, fuhr er fort. „Ich möchte dich beim Aufwachen bei mir haben.“ Dann fühlte er sich so unglaublich lebendig.
Die Art, wie er das sagte, brachte Eva aus dem Konzept. Sie atmete tief ein und erwiderte spöttisch: „Klar. Ich bin rundherum vollkommen.“
Sanft schob Karim sie zu einem Stuhl.
Doch Eva ließ sich nicht beirren. „Aber ich bin nicht die Ehefrau, die du dir ausgesucht hättest. Du musstest heiraten, weil du einen Erben brauchst.“
„Stammt das von Layla?“ Es war ein Fehler gewesen, sich mit der Frau einzulassen, weil ihr Vater ein wichtiger Mann war, erkannte Karim.
Widerstrebend ließ Eva sich auf den Stuhl drücken. „Falls ich dir kein Kind schenken kann, würde niemand, nicht einmal mein Großvater, dir einen Vorwurf machen, wenn du dich von mir trennst und eine andere heiratest, die es kann“, erklärte sie mit bebender Stimme. „Alles das wusste ich …“
Aber ich wollte es einfach nicht wahrhaben, dachte Eva beschämt. „Was ich jedoch nicht wusste …“ Schaudernd schlug sie die Hände vors Gesicht. Erst nach einigen Augenblicken konnte sie Karim wieder ansehen und mühsam fortfahren: „Ich wusste nicht, dass ich zu einem Punkt auf eurer Tagesordnung werden würde, dass du über mich mit diesen Männern verhandelst, als wäre ich ein Geschäft …“
„Deshalb wolltest du der Entscheidung vorgreifen und davonlaufen. Hättest du mir zum Abschied eine Nachricht hinterlassen?“
Die Verbitterung in Karims Stimme tat weh.
„Du hast recht, Eva“, gab er zu. „Ich habe dich nicht ausgesucht.“ Wie dumm er gewesen war! Er kauerte sich vor sie hin. „Aber ich habe dich geheiratet.“ Und, Teufel noch mal, dabei würde es bleiben! Ein Leben ohne sie konnte er sich nicht mehr vorstellen!
Das Beben in seiner Stimme ließ Eva aufmerken. Argwöhnisch sah sie ihn an, als er ihr Gesicht umfasste und ihr mit dem Daumen eine Träne von der Wange wischte. „Daran lässt sich nichts rütteln. Nachts liege ich wach und frage mich, durch welche Kette von Ereignissen es dazu gekommen ist – ob es Schicksal oder Bestimmung war oder bloßer Zufall. Ich nehme es einfach als gegeben hin und werde ewig dankbar dafür sein.“
Karims leidenschaftliche Erklärung nahm Eva den Atem. Konnten die Augen, die Fenster der Seele, lügen? Was Karim gesagt hatte, wagte sie kaum zu glauben, es widersprach allem …
„Dankbar?“ Sie schüttelte den Kopf. Wieder einmal war sie versucht, sich in Wunschdenken zu flüchten. „Du hast Vorbereitungen getroffen, Verträge aufgesetzt, um mich
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