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Die Braut des Ritters

Titel: Die Braut des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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wunderschön. Wie geschickt Ihr mit der Nadel seid. Ich hingegen bekomme nicht eine gerade Naht hin“, gestand sie und lächelte schief, ehe sie die Stirn in  Falten legte. „Aber wiederum habt Ihr es zu dunkel für derlei feine Handarbeit.“
    Avelyn sah sich um und erkannte verwundert, dass die Sonne gen Horizont gewandert war, während sie genäht hatte.
    „Du liebe Güte, Ihr werdet Euch noch die Augen verderben“, schalt Diamanda, holte die Kerze von der Truhe und setzte sie neben dem Stapel aus Fellen ab. Überrascht stellte Avelyn fest, dass die Kerze bereits brannte. Wieder einmal musste Runilda unbemerkt hereingehuscht sein und sich darum gekümmert haben. Avelyn konnte sich wahrlich glücklich schätzen, die junge Runilda als Kammerfrau zu haben. Sie tat nicht nur das, was von ihr erwartet wurde, sondern machte sich schier unentbehrlich dadurch, dass sie auch für all die kleinen Dinge des Alltags Sorge trug.
    „So, schon besser.“ Diamanda lächelte zufrieden und richtete sich auf. „So müssen wir uns wenigstens keine Gedanken darüber machen, dass Ihr uns blind werden könntet.“ Sie tätschelte Avelyn freundschaftlich die Schulter und ging.
    Avelyn starrte ihr nach. Sie war so fürsorglich um meine Augen bemüht, überlegte sie, dass sie gar nicht gesagt hat, was sie eigentlich wollte. Kopfschüttelnd wandte sich Avelyn wieder ihrer Näherei zu, wobei sie darüber nachsann, weshalb Diamanda wohl erschienen war.
    Kurz darauf trat gebückt ein verstimmter Paen durch den Zelteingang und murmelte etwas über alberne, hohlköpfige Mädchen. Hastig versteckte Avelyn die Tunika hinter ihrem Rücken. Ihr Gemahl richtete sich auf, und sie lächelte ihn fragend an.
    „Diamanda hat Euch mitteilen sollen, dass ich Euch nun an den Fluss bringen kann, wenn Ihr es wünscht“, verkündete er. Als er die Kerze sah, die so dicht bei den Fellen stand, verfinsterte sich seine Miene. „Ihr werdet noch alles in Brand stecken, Frau.“
    „Ich Avelyn brach ab und verkniff es sich zu erklären, dass nicht sie, sondern Diamanda die Kerze dort abgestellt hatte. Sie war keine Petze, und zudem hatte sie das Mädchen ja nicht davon abgehalten.
    „Blast sie aus, nehmt mit, was Ihr braucht, und kommt“, wies Paen sie an, ohne weiter auf der Sache herumzureiten. Er wandte sich ab, zog den Kopf ein und schlüpfte aus dem Zelt hinaus.
    Avelyn seufzte erleichtert, blies die Kerze aus, stand auf, griff sich ein großes Leinentuch aus der Truhe und eilte ihrem Gemahl nach.
    „Ich höre Euch ja gar nicht.“ Paen schickte sich an, sich zu Avelyn umzudrehen, die im Fluss badete.
    „Ich weiß nicht, was ich sagen soll“, beeilte sie sich zu sagen.
    Paen hielt in der Drehung inne und entspannte sich etwas. Es war das erste Mal, seit Avelyn fast ertrunken wäre, dass er sie zum Baden an einen Fluss gebracht hatte. Zunächst hatte er sich geweigert, ihr den Rücken zuzuwenden mit der Begründung, auf einen weiteren Unfall sehr wohl verzichten zu können. Daraufhin hatte sie die Schultern sacken lassen und gemeint, sie brauche heute Abend nicht unbedingt ein Bad, und Paen hatte eingelenkt. Wie es aussah, war seine Frau noch immer schüchtern. Aber das sollte sie nach einem langen Tag im Sattel nicht von ihrem Bad abhalten. Also hatte er sich einverstanden erklärt, sich umzudrehen, sofern sie während des Badens redete, damit er wusste, dass alles in Ordnung war. Zuerst hatte sie alles kommentiert, was sie tat. „Ich bin bislang nicht im Wasser, ich ziehe mich jetzt aus“, hatte sie ihm beziehungsweise seinem Rücken erzählt. „Soll ich Euch Bescheid geben, wenn ich im Wasser bin, oder soll ich Euch alles berichten, was ich bis dahin ...?“
    „Nay, nay“, erwiderte Paen rasch, da er nicht wollte, dass sie ihm im Einzelnen erklärte, welches Kleidungs-stück sie gerade ablegte. Seine Vorstellungskraft piesackte ihn schon genügend. Seine Gemahlin mochte ein ungelenker, schwächlicher und nicht eben gesunder Pechvogel sein, aber das änderte nichts daran, dass sie ein betörender kleiner Leckerbissen war. Es war hart genug, sie tagsüber vor sich auf dem Pferd zu haben - Stunden mit ihr gemeinsam im Sattel zuzubringen, während ihr Hinterteil gegen seine Lenden drückte, ihre Schenkel sich an den seinen rieben und die Unterseite ihrer Brüste den Arm streiften, mit dem er während des Reitens ihre Taille umfasst hielt.
    Paen hatte einen Gutteil der vergangenen drei Tage damit zugebracht, sich davon abzuhalten, seinen Schoß

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