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Die Braut des Ritters

Titel: Die Braut des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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gewöhnlich wird doch das Laken aufgehängt als Beweis dafür, dass die Braut noch Jungfrau war“, erklärte sie schließlich. „Und als Beweis dafür, dass die Ehe vollzogen wurde. Aber wir haben ja nicht... “ Wieder verstummte sie und blickte zum Sims hinüber.
    „Ah.“ Er biss sich auf die Lippe. „Nun, sorgt Euch nicht, denn ich glaube kaum, dass irgendwer einen Beweis für den Vollzug der Ehe sehen will. Ich bin gewiss, mein Wort wird genügen.“
    „Aber ...“, wandte sie ein. Paen aber brachte sie mit einem Kuss zum Schweigen, zog seine Arme unter ihr hervor und machte es sich auf dem Bett bequem, ehe er Avelyn einladend die Arme entgegenstreckte.
    „Kommt, deckt uns zu, wir wollen schlafen.“
    Sie zögerte, kroch schließlich zu ihm und zog Decken und Felle hoch. Noch einmal zauderte sie kurz, bevor sie den Kopf an seiner Brust bettete. Paen umschlang sie mit einem Arm, und Avelyn hob zaghaft eine Hand und legte sie ihm auf den Oberkörper.
    Als er gerade dabei war einzuschlummern, hob sie den Kopf, um etwas zu sagen. Doch Paen drückte sie mit dem Unterarm wieder zurück an seine Brust. „Ruht“, sagte er.
    Er schloss die Augen und gab vor zu schlafen, und kurz darauf spürte er, wie Avelyn sich entspannte. Sie begann leise zu schnarchen, und er lächelte in sich hinein, weil er dies zutiefst anrührend fand. Meine Frau schnarcht wie ein Seemann, dachte er, und eine Welle der Zärtlichkeit überkam ihn. Sanft drückte er ihr einen Kuss auf die Stirn, ehe auch er sich entspannte und lächelnd hinauf zum Betthimmel starrte. Er hatte die Ehe besiegelt und -ganz ohne seine Hände - erreicht, dass Avelyn es ebenfalls genossen hatte. Verdammt, war ich gut.
    Avelyn erwachte dadurch, dass ihre rechte Brust angenehm prickelte. Sie murmelte verschlafen vor sich hin, drehte sich lächelnd auf den Rücken und wölbte sich der Empfindung entgegen. Als sie die Augen aufschlug, blickte sie auf den Scheitel ihres Gemahls. Paen nuckelte und sog an ihrer Brust, und sein dunkler Schopf glänzte im ersten Morgenlicht.
    Stöhnend fuhr Avelyn ihm durchs Haar, ließ ihre Fingernägel über seine Kopfhaut gleiten und strich ihm über den Rücken. Paen hob den Kopf und schaute sie an. Als er sah, dass sie wach war, rutschte er höher, sodass er halb auf ihr lag, und ersetzte den Morgengruß durch einen Kuss.
    Kurz sorgte sich Avelyn, ob ihr Atem nicht vielleicht unangenehm roch. Aber wenn es ihn nicht scherte, scherte es sie auch nicht, entschied sie. Jedenfalls war es köstlich, auf diese Weise geweckt zu werden, und es wurde köstlicher, als Paen ihr mit einem Knie die Schenkel teilte und es gegen ihren Schoß presste. Avelyn stöhnte auf und bog sich der Berührung entgegen. Ihr Leib glühte vor Verlangen.
    „Sollen wir dies lieber auf dem Fenstersims fortsetzen?“, fragte sie atemlos, als er die Ellbogen links und rechts neben ihrem Kopf in die Matratze stemmte, um sich abzustützen und seine Hände nicht zu belasten.
    Paen verharrte kurz, lachte aus ihr unerfindlichen Gründen leise auf und schüttelte den Kopf. „Nay, ich denke, wir sollten das Fenstersims heute Morgen besser nicht bemühen.“
    „Aber...“
    Ein Klopfen ließ sie verstummen.
    „Wer ist da?“, grollte Paen, der noch immer auf Avelyn lag.
    „David, Mylord. Euer Vater lässt fragen, ob Ihr schon auf seid. Er will, dass Ihr heute mit ihm nach Rumsfeld reitet, um zu sehen, wie die Dinge dort stehen.“
    Seufzend wälzte sich Paen von Avelyn. „Aye, ich bin so gut wie auf den Beinen.“
    „Wünscht Ihr, dass ich Euch beim Ankleiden helfe, Mylord?“, fragte David durch die Tür.
    Paen setzte sich auf und wollte nach den Decken grei-fen, hielt jedoch inne, als sein Blick auf den Verband fiel.
    Avelyn richtete sich ebenfalls rasch auf und zog die Überwürfe an seiner statt hoch, sodass er und sie bedeckt waren. Doch Paen glitt darunter hervor und erhob sich.
    „Hast du meine Kleider dabei, Bursche?“, rief er, während er durch die Kammer schritt. Beim Anblick seiner hoch aufgerichteten Lanze biss sich Avelyn auf die Unterlippe.
    „Aye, Mylord.“ Die Antwort kam prompt.
    „Dann herein mit dir.“
    Es gelang Avelyn, den Blick von ihrem Gemahl zu lösen. Als die Tür aufschwang, schob sie sich bis zum Kinn unter die Decken. David trat ein, Paens Kleider, Stiefel und Brünne in den Armen. Die Brünne - das Kettenhemd - sagte ihr, dass Rumsfeld immerhin so weit entfernt lag, dass auf dem Weg dorthin mit Banditen oder einem Überfall zu rechnen

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