Die Braut des Ritters
als nur ein wenig Wonne bereitet... zumindest, bis die Kammer in Flammen aufgegangen war.
Sie erreichte das Fenster, blieb neben ihrem Gemahl stehen und wartete neugierig.
Paen grinste sie an, ehe er mit einer bandagierten Hand seinen Lendenschurz fortwischte. Leise raschelnd glitt das Tuch zu Boden.
Avelyn starrte. Seine Männlichkeit war hart wie Fels und ragte auf wie ein Fahnenmast. Sie schaffte es, den Blick von seinem Stecken zu lösen und Paen einen Herzschlag lang in die Augen zu sehen, ehe sie abermals magisch von seinen Lenden angezogen wurde.
Natürlich hatte sie Paen schon in der Hochzeitsnacht nackt gesehen, nur hatte sie seine Männlichkeit nicht gar so groß in Erinnerung oder so ... nun ... hart.
Auf einmal war sie froh darüber, dass Paen beschlossen hatte, mit dem Vollzug der Ehe zu warten, bis seine Hände verheilt waren. Es hätte sie auch gar nicht mehr gestört, wenn er sie abstoßend gefunden hätte. Und was war eigentlich so falsch daran, dass ein Mann sich eine Mätresse hielt? Wieso stachen Männer ihre Frauen nicht einfach gleich mit dem Schwert ab? Das konnte kaum schlimmer sein, als von diesem riesigen Etwas dort aufgespießt zu werden.
Als sie merkte, dass sie hysterisch wegen etwas wurde, das sie noch gar nicht zu fürchten brauchte, zwang Avelyn sich erneut, Paen ins Gesicht zu sehen. Freundlich, aber fragend lächelte sie ihn an.
„Weshalb verzieht Ihr das Gesicht?“, fragte Paen.
Das Lächeln ist mir wohl nicht so recht gelungen, dachte Avelyn. „Ich ...“ Sie suchte nach einer stichhaltigen Erklärung, aber ihr fiel keine ein, und schließlich gab sie auf. „Was meintet Ihr mit ,Ich hab’s?“
„Oh, ach ja.“ Paen schob den Fellvorhang vor dem Fenster beiseite, und Mondlicht drang in den Raum.
Neugierig spähte Avelyn in den Burghof hinab, erkannte jedoch nur wenig. Das Sims war gut drei Fuß tief, und sie hätte sich quer darüberlegen müssen, um ihren Kopf nah genug ans Fenster zu bringen, dass sie hinunterschauen konnte. Also blickte sie nur geradeaus aufs Glas und bemühte sich um eine interessierte Miene. Glasscheiben kosteten ein Vermögen und waren entsprechend rar. Es beeindruckte Avelyn, dass die Fenster von Gerville Castle verglast waren. Hätte sie noch nicht gewusst, dass sie in eine reiche Familie eingeheiratet hatte, so hätte sie es spätestens an den Fenstern gemerkt.
„Das ist ein wahrhaft schönes Fenster, Mylord. Habt Dank, dass Ihr es mir zeig... Huch!“, rief Avelyn überrascht, da Paen sich plötzlich an sie drückte, seine Arme unter ihren Achseln hindurchschob und sie kurzerhand aufs Sims setzte. „Was tut Ihr ...?“
Sie verstummte, zum Schweigen gebracht durch Paens Kuss. Paen schob ihr die Knie auseinander, trat dazwischen und presste seine Lippen auf die ihren. Zunächst war Avelyn zu versteinert, um sich ihm zu entziehen, und als er kurz darauf mit der Zunge in ihren Mund vorstieß und mit der ihren spielte, vergaß sie, was sie hatte sagen wollen.
Sie schmiegte sich an ihn, unfähig zu denken, als Paen sich von ihr löste.
„Ich weiß nun, wie es gehen wird“, raunte er dicht an ihrem Ohr, während er versuchte, ihre Hände fortzuschieben, denn noch immer hielt sie das Leinentuch fest an die Brust gepresst.
„Wie schön“, hauchte Avelyn und rieb ihre Wange an seinen Lippen, als sei sie eine Katze, die gestreichelt wird und ihr Behagen kundtut.
„Da ich meine Hände nicht einsetzen kann, um Euch Lust zu bereiten, werde ich es mit dem Mund tun“, erklärte er rau. „Aber erst einmal müsst Ihr Euch von dem Laken trennen.“
„Mm, mm.“ Avelyn lächelte. „Meint Ihr, Ihr könntet mich noch einmal küssen?“
Langsam verzog er die Lippen zu einem Lächeln, das überaus männlich war. „Gefällt es Euch, wenn ich Euch küsse?“
Er fragte, als kenne er die Antwort bereits, doch das kümmerte Avelyn nicht. Sie nahm eine Hand vom Leinentuch, fuhr Paen durchs Haar und zog seinen Kopf zu sich herab, um sich einen weiteren Kuss zu stehlen. Paen ließ es geschehen. Dieses Mal küsste er sie behutsam und sanft, ehe er eindringlicher wurde, bis sie sich gegenseitig fast zu verschlingen drohten. Als er sich von ihr löste, atmeten sie beide schwer. Zärtlich ließ er seinen Mund über ihre Wange bis zum Ohr wandern.
Ein Schauer überlief Avelyn, als er ihr mit der Zunge ums Ohr fuhr, und sie drehte den Kopf, um es ihm leichter zu machen, ehe sie sich ihm jäh wieder zuwandte und seinen Mund mit dem ihren bedeckte. Wieder
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