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Die Braut des Satyrs

Die Braut des Satyrs

Titel: Die Braut des Satyrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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Augenwinkel betrachtete, jedoch verschwanden, sobald man sich ihnen richtig zuwandte: Haut an Haut gepresst; feminines Flüstern an seinem Ohr; sanfte Hände an seinen Wangen. Sie hatte ihn vollständig durchdrungen und er sie. Er hatte sie hier auf dem Tisch, an der Wand, über das Küchenbecken gebeugt genommen. Andere Partner hatten sich zwischenzeitlich zu ihnen gesellt, und sie hatte diverse raffinierte Spielsachen mitgebracht – eine Peitsche, Öle und Dildos aller Formen und Größen. Und … Bananen?
    Erwartungsvoll reckte sein Glied sich bei diesen lustvollen Bildern nach oben, und Lyon nahm es in die Hand. Sogleich begann seine andere Hand, zu zucken und an der Innenfläche zu kribbeln. Lyon blickte sie an und entsann sich an harte Brustspitzen, Nippel, die außergewöhnlich warm gewesen waren und bei seiner Berührung aufgeleuchtet hatten.
    Zehntausend Höllen!
    Er hielt sich an einer Stuhllehne fest und setzte sich. Den Kopf zwischen den Knien, kämpfte er gegen einen erneuten Brechreiz an, der allein den Anstrengungen geschuldet war, aufrecht zu stehen.
    Warum war er so erschöpft? Nach dem Vollmondruf fühlte er sich sonst eher gestärkt.
    Jetzt war selbst das Nachdenken schmerzhaft kräftezehrend, aber er zwang sich, alles im Geiste zusammenzuzählen, woran er sich erinnerte. Doch letztlich lief es auf die eine Frage hinaus: Wenn er den Ruf mit König Feydons Tochter verbracht hatte, wieso fühlte er sich dann zum Kotzen statt befriedigt?
    Überhaupt hallten ihm aus allen Richtungen »Warum« entgegen. Warum konnte er sich an keinerlei Einzelheiten ihres unbekleideten Körpers erinnern? Warum konnte er sie nicht von all den Nebelnymphen, den Kunstweibchen unterscheiden, die im Laufe der Jahre unter ihm gelegen hatten?
    Es war verstörend, dass sein Verstand ihm einreden wollte, seine Lust wäre befriedigt worden, während sein Körper sich ganz und gar nicht entsprechend benahm. Warum konnte er sich nicht klarer an das Gefühl der tatsächlichen Vereinigung erinnern? Es war, als spielten sich in seinem Kopf die Bilder der sexuellen Phantasien eines anderen ab, keine Erinnerungen an reale Ereignisse.
    Die Antwort überkam ihn mit der Wucht eines Blitzschlags. Was er noch entsann, war so vage, weil es
nie geschah!
Nichts davon – oder zumindest nicht alles.
    Prompt wurde er wütend. Feen waren für ihre Verschlagenheit berühmt. Feydons Tochter war bei ihm gewesen, hatte ihn mit einem Zauber belegt, seinen Samen gestohlen und ihn dann in seinem Elend allein gelassen. Das Rufritual verlangte mehrere Kopulationen, die sich über die gesamte Vollmondnacht hinzogen, und es war nicht vollendet worden. Sein Problem begann und endete damit, dass seine beiden Glieder nur ein einziges Mal ejakuliert hatten. Nun, er sollte wohl dankbar sein, dass wenigstens das passiert war, denn andernfalls wäre er inzwischen tot.
    Allerdings bedeutete das überdies, dass eine weitere Rufnacht mit demselben Wesen nötig war, bevor er wieder richtig gesundete. Und bis dahin müsste er sich in den Tagen und Nächten möglichst oft mit ihr vereinen, wollte er überleben. Er musste sie finden.
    Sein Bad und das Frühstück wurden gebracht. Irgendwann während des Essens, aus dem Nichts, fielen ihm drei neue Hinweise ein.
    Ein graues Haus.
    Eine rote Tür.
    Und ein Name.
    Juliette.

[home]
    9
    H ast du Fleur heute Morgen gesehen?«, fragte Juliette.
    Von ihrem Bett aus schüttelte Gina, die im Zimmer neben Fleur wohnte, den Kopf und zerzauste dabei ihr rotbraunes Haar auf dem Kissen. »Ist sie nicht in ihrem Zimmer?«
    »
Non.
Und auch nirgends sonst hier oben.«
    Gina streckte sich, wobei sie eine Grimasse zog. »Sie war gestern Abend mit Valmont zusammen. Ich glaube, sie sind zusammen ausgegangen.«
    Juliettes Hand auf dem Türknauf verkrampfte sich. »Weißt du, wo er steckt?«
    »Gott, kannst du Fragen stellen!
Nein
, hast du nicht gehört? Wenn er nicht in seiner Bibliothek oder im Salon ist, frag den Butler! Ich habe mich letzte Nacht um Sinn und Verstand gevögelt, also sei so gütig, und lass mich schlafen, ja?«
    Mit diesen Worten rollte sie sich auf den Bauch, so dass sie Juliette ihr nacktes Hinterteil entblößte, das von roten Striemen überzogen war.
    Juliette zog die Tür zu und rannte nach unten. Schon öfter waren Mädchen wortlos von hier fortgegangen. Sie führten eben ein unstetes Leben. Aber Fleur wäre niemals verschwunden, ohne mit ihr zu sprechen und ihr Lebewohl zu sagen.
    Unten an der Treppe begegnete

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