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Die Braut des Spuks

Die Braut des Spuks

Titel: Die Braut des Spuks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Geräusch warnte mich vor einem allzu großen Optimismus. Was tun?
    Diesmal kam mir der Bumerang mehr als lächerlich vor. Damit würde ich nichts erreichen können. Mit der rechten Handfläche fuhr ich außen an der Jacke entlang und spürte unter dem Stoff die Umrisse meines silbernen Kreuzes. War das die Möglichkeit?
    Hesekiel, ein alttestamentarischer Prophet, hatte es erschaffen, doch Astrates große Zeit war weit vor ihm gewesen, als das Land Kanaan besiedelt wurde.
    Ich holte es trotzdem hervor und bemerkte gleichzeitig den Ruck, der die mächtige Gestalt durchlief.
    Sie wollte gehen.
    Mir stockte der Atem, als an der Flanke des Berges sich das erste Gestein durch den Druck löste. Gewaltige Brocken lösten sich Lind rollten talwärts. Sie schlugen noch nicht in meiner unmittelbaren Nähe ein, für mich jedoch war es nicht mehr als eine Trage der Zeit, wann sie mich erwischen und unter sich begraben würde.
    Und da kam er!
    Als Retter in der Not, als großer Helfer; ich sah in diesem Augenblick eigentlich alles in ihm. Hinter der gewaltigen Göttin quoll eine riesige schwarze Wolke in die Höhe und breitete sich in Sekundenschnelle lautlos aus.
    Der Spuk war da!
    Braut und Bräutigam. Dieser irre Vergleich schoß mir durch den Kopf und ließ mich erstarren. Freund oder Feinde!
    Mir hatte der Spuk erklärt, daß die ganz alten Zeiten vorbei waren. Hoffentlich hielt er sein Versprechen auch ein, denn ganz sicher war ich mir da nicht.
    Astarte, die sich wieder hatte vorschieben wollen, zögerte. Sie mußte bemerkt haben, was sich hinter ihrem Rücken anbahnte, und wie ein schwerer Klotz drehte sie sich um.
    Sie stand noch immer innerhalb des Berges wie in einem engen Gefängnis, und ihre Drehung mußte einfach dafür sorgen, daß sich weitere Gesteinsbrocken lösten. Dann hob sie einen Arm, und sie rammte ihn in die dunkle Wolke hinein, als wollte sie den Spuk damit erschlagen.
    Er lachte nur.
    Es war ein Lachen wie Donnerhall und wie ich es kannte. Furchtbar und schlimm hallte es über das flache Land und verklang irgendwo in der finsteren Nacht.
    Für mich war es eine Sensation, ihnen zuschauen zu können, denn der Spuk breitete sich weiter aus. Er selbst war sein Reich und praktisch grenzenlos, dagegen kam auch Astarte nicht an.
    Ich entspannte mich wieder. Zwar war die Sache nicht gelaufen, aber der Spuk würde sie vernichten, er würde sie wieder zurückdrücken oder den gesamten Berg von der unheilvollen Magie befreien. Ich irrte mich, denn plötzlich geschah etwas, was ich noch nie erlebt und mir bisher auch nicht vorgestellt hatte. Aus den Augen der Himmelsgöttin drangen vier gewaltige, helle, schillernde und explodierende Strahlen, die wie breite Messer in die Schwärze hineinschnitten und sie tatsächlich aufrissen.
    Unwillkürlich löste sich ein Schrei von meinen Lippen. Sie war so stark, daß sie selbst dem Spuk widerstand und seinen Schatten vertreiben konnte.
    Aber keine Leere sah ich in diesen beiden Lichtlanzen, sondern eine grünlich, schillernde, echsenhafte Masse, den Teil eines gewaltigen Schuppenkörpers.
    Mir blieb der Atem weg. Wenn sie so weitermachte, würde sie das Reich des Spuks zerstören und ihm statt dessen wieder eine seine früheren Gestalten zurückgeben.
    Das hätte ins Chaos führen können. Damit wäre viel auf den Kopf gestellt worden und hätte andere Dämonen erlaubt, sich wieder freier zu bewegen. Dann wäre auch das Gleichgewicht innerhalb der magischen Welten zerstört gewesen, und das durfte nicht sein. Wie konnte ich dem Spuk helfen, der verzweifelt um seine Existenz kämpfte und einsehen mußte, daß seine Chancen immer mehr zusammenschmolzen, denn die mächtige Göttin fing es geschickt an, als sie sich auf der Stelle drehte.
    Dadurch bekamen die aus den Augen stechenden Strahlen eine andere Richtung und schafften es, weiterhin große Teile aus der Schwärze herauszureißen.
    Sah so das Ende des Spuks aus?
    Ich schaute auf mein Kreuz. Es war mehr ein verzweifelter Blick, aber er lohnte sich.
    Mein Talisman ›lebte‹ plötzlich!
    An seinen vier Enden waren die Zeichen der vier Erzengel eingraviert worden.
    Michael, Grabriel, Raphael und Uriel!
    Sie waren es, die für eine konstante Macht sorgten, und sie hatten mir des öfteren in früheren Zeiten bewiesen, daß sie nicht so weit entfernt waren, wie es eigentlich schien.
    Die Buchstaben flackerten auf. Sie waren von einer gewissen Unruhe erfüllt, und die Unruhe spürte ich auch in meinem Hirn, wobei ich das

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