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Die Braut des Spuks

Die Braut des Spuks

Titel: Die Braut des Spuks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schauerliche Melodie, bestimmt uralt und seit kaum faßbaren Zeiten überliefert. Der hatte nichts mit den gregorianischen Gesängen zu tun, wie man sie hin und wieder erlebte, dieser hier war völlig anders, und manche Worte wurden von zahlreichen Kehlen gesprochen.
    »Wo sind sie?« fragte ich.
    Das Mädchen deutete nach vorn. Der Ort lag außerhalb des Dorfes und näher am Berg.
    Ich konnte es nicht mit ansehen. Es widersprach meinem Naturell, ich mußte etwas unternehmen. Die Göttin vielleicht stoppen oder ihre Helfer daran hindern, sie noch stärker werden zu lassen.
    Ich sprach langsam und eindringlich auf die Unbekannte ein, die mir zuhörte. Ich deutete auf mich, dann in die Richtung, die ich einschlagen wollte, und lief los.
    Das Mädchen rief mir noch etwas nach, aber ihr Schrei verwehte in der Nacht…
    ***
    Die Eingeschlossenen ließen das Gitter nicht aus den Augen. Noch immer tanzte das Licht über die Sprossen hinweg, aber es hatte mittlerweile eine andere Farbe bekommen.
    Zwar war der fahle Grundton geblieben, jetzt aber leuchtete ein Gelbrot hinein, dessen Quelle sie nicht erkennen konnten. Ihnen kam es vor, als wäre es aus dem Universum hervorgedrungen, um den unheimlichen Weg der Göttin zu begleiten.
    In den Augen der Menschen spielte sich das Licht zusammen mit dem Gefühl der Angst wider. Sie alle wollten etwas tun, doch keiner von ihnen wußte, was sie unternehmen sollten. Hier hatten andere die Regie übernommen, Kräfte, die von Menschen nicht kontrolliert werden konnten.
    Chena nickte, bevor sie sprach. »Gleich«, flüsterte sie heiser. »Gleich ist es soweit.«
    »Was meinst du?«
    »Es ist das Licht der Göttin, es ist ihre Kraft. Man kann ihr nichts entgegensetzen. Sie wird uns holen, glaub mir. Der Berg hat sie entlassen.«
    Die Stimme zusammen mit den Worten hatten Brett Hawkins dermaßen beeindruckt, daß ihm kalt wurde. Er wußte nicht, was er antworten sollte und beobachtete statt dessen das über dem Gitter tanzende Licht, das sich noch mehr konzentriert hatte und die Stäbe dermaßen umflammte, daß deren Widerstand brach.
    Etwas Unerklärliches geschah. Das Gitter zitterte zunächst, dann ruckte es, als hätten Hände daran gezerrt, und einen Augenblick später glitt es in die Höhe, weil die andere Kraft es aus der Verankerung gerissen hatte.
    Chenas Gesicht verzerrte sich, als sie schrie. Auch die anderen Frauen konnten sich nicht mehr halten. Sie sahen die Stunde ihres Todes gekommen, warfen sich auf die Knie, verbargen ihre Gesichter und flehten mit lauten, schrillen Stimmen um Gnade und Erlösung von dem Grauen.
    Das Gitter schwebte weg. Als einziger besaß Brett Hawkins noch die Nerven, seinen Weg zu verfolgen.
    Zuerst hatte es ausgesehen, als wollte es zur Seite hinwegtauchen, dann behielt es seinen ursprünglichen Weg bei und glitt geradewegs hinein in das Licht, wo es plötzlich von der gewaltigen Kraft erfaßt wurde und aufglühte.
    Vor seinen Augen schmolz es dahin, wurde nicht flüssig, sondern verwandelte sich in glühenden Staub, der sich wie feiner Schnee verteilte und zu Boden rieselte.
    Chena ging so weit rückwärts, bis sie gegen Hawkins stieß. Sie hatte ihre Arme angewinkelt und etwas vorgestreckt, als wollte sie eine Gefahr abwenden, was ihr nicht mehr möglich war, denn die andere Kraft spielte mit den Menschen und ihrer Angst.
    Noch hatte sie ihnen nichts getan, aber wie eine Spirale drehte sich das neue Licht über der jetzt freien Grubenöffnung zusammen und wartete dort lauernd ab.
    Sekunden versuchen.
    »Halt mich fest, Brett! Halte mich fest. Ich… ich… spüre es sehr deutlich.«
    »Was spürst du?«
    »Aschera will mich!«
    Die Worte trafen den Engländer wie Keulenschläge. Er wollte dagegen sprechen, dazu kam es nicht mehr, denn die rotgelbe Spirale verdichtete sich noch mehr und sah fast so aus, als hätte sie eine feste Form angenommen. Dann jagte sie nach unten!
    Beide hörten das Fauchen, und in dieses Geräusch hinein gellte Chenas Schrei.
    Sie hatte sich nicht geirrt. Die unheimliche Göttin hatte sie als erstes Opfer ausgesucht.
    Brett Hawkins versuchte alles, um sie zu retten. Mit beiden Händen umklammerte er ihre Schultern, weil er sie festhalten und möglicherweise auch zurückzerren wollte.
    Es reichte nicht.
    Die andere Kraft hatte sich entschieden und schlug mit einer erschreckenden Konsequenz zu. Menschen waren nicht mehr als Spielbälle in diesem magischen Reigen.
    Brett Hawkins mußte mit ansehen, wie seine Kräfte erlahmten,

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