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Die Braut des Spuks

Die Braut des Spuks

Titel: Die Braut des Spuks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nichts…« Er schüttelte den Kopf und heulte wie ein Schloßhund. Brett war fertig, am Ende. Er starrte aus geröteten Augen zu Boden, weil er nichts anderes mehr sehen wollte.
    Deshalb bemerkte er auch nicht den unheimlichen Vorgang direkt über der Grube.
    Die Spirale kehrte zurück…
    Erst mehrere Schreie rissen ihn aus seiner Lethargie. Er sprang hoch und sah die Frauen flüchten. Sie drängten sich an der gegenüberliegenden Wand zusammen, denn keine von ihnen wollte als nächstes Opfer für die Himmelsgöttin von der Spirale geholt werden. Wer dann?
    »Neiiinnn…!« Es war ein Ruf der Verzweiflung, denn Brett Hawkins hatte sehr deutlich erkannt, daß sich die Spirale genau auf ihn konzentrierte. Es war nicht anders als bei Chena. Nur daß es die Spirale diesmal auf ihn allein abgesehen halte.
    Ausweichen konnte er nicht mehr, die andere Kraft war einfach zu schnell, und sie raste nieder.
    Es war wie ein auf eine Stelle konzentrierter Sturmwind, der ihn erwischte. Der Mann geriet ins Taumeln, er wäre gegen die Wand geprallt oder gefallen, aber die grausame Botschaff der Göttin war schneller und ›griff‹ zu.
    Die Frauen hörten ihn schreien, als würde Brett bei lebendigem Leibe verbrennen. Er wollte noch mit den Füßen am Boden bleiben, aber da umklammerte ihn etwas, gegen das er nicht ankam, und einen Moment später verlor er den Kontakt mit dem Boden.
    Jetzt verließ Brett Hawkins die Grube. Nur anders, als er es sich vorgestellt hatte.
    Sein Gesicht war zu einer Schreckensmaske erstarrt. Trotz der Todesfurcht besaß er noch die Nerven, einen Blick zurück in die Grube zu werfen.
    Dort standen die Frauen, die Köpfe zurückgedrückt, und schauten ihm nach. In ihren Gesichtern las er das, was er ebenfalls am eigenen Leibe spürte.
    Das Grauen, die Furcht vor dem nahen Ende.
    Und so jagte er weiter in den von zuckendem Feuerlicht erfüllten Himmel hinein und der erbarmungslosen Göttin entgegen… Ich rannte zwar nicht um mein Leben, aber viel anders war es nicht. Ich wußte nicht, wie ich die verfluchte Göttin stoppen konnte, jetzt, wo sie leider erschienen war. An sie selbst kam ich nicht heran, aber mich leitete der dumpfe Gesang der Männer aus dem Dorf. Über sie konnte ich möglicherweise etwas erreichen.
    Ich war mir bewußt, daß ich hart vorgehen mußte. Es waren Fanatiker, gewillt, ihre Frauen, ihre Verwandten dieser unheiligen, alten Kraft zu opfern, da durfte einfach keine Rücksicht mehr genommen werden. Das unheimliche Licht fiel vom Himmel und umwob mich wie ein gewaltiges Tuch, das von einer tödlichen Gefahr durchdrungen war. Die gesamte Umgebung hatte sich völlig verändert. Ich sah die kahle wüstenhafte Gegend wie in einen schattenhaften Feuerschein eingetaucht, der auch die Felsen rötete, als wollte er sie im nächsten Moment zerreißen.
    Daß sich etwas aus dem Zentrum abgespalten hatte, bekam ich mit, als ich zufällig einen Blick in die Höhe warf und eine Feuerspirale etwa haushoch über meinem Kopf hinwegwirbelte. Mir war klar, daß es etwas bedeuten mußte. Ich drehte mich um und schaute der Spirale nach, die auf den Ort zujagte.
    Sie kippte dann weg wie ein Komet, der in den unmittelbaren Bereich der Erdanziehung geraten war, verschwand im Boden, und ich setzte meinen Weg fort.
    Das Licht flackerte. Es bestand einzig und allein aus roten und dunkelgelben Farben, die auch mich nicht verschonten und jeden meiner Sprünge begleiteten.
    Ich mußte endlich ans Ziel kommen, während sich in meinem Rücken die unheimliche und gewaltige Göttin noch höher aufgerichtet und ihre Arme in zwei Richtungen hin ausgestreckt hatte, als wollte sie einen Teil der Welt damit umfangen.
    Daß sie so etwas überhaupt geschafft hatte, ließ auf ein gewisses Leben schließen, das in sie hineingefahren war. Unheilvolles Leben, nur existent, wenn sie Opfer bekam.
    Wie damals, wie in grauer Vorzeit, als sie Gemahlin des Götzen Baal und die Braut des Spuks gewesen war.
    Eine Vorstellung, die mich laut auflachen ließ. Durch dieses Lachen befreite ich mich auch von einem Teil der ungeheuren Spannung und Angst, die mich umkrallt hielt.
    Ich rannte weiter, und die Strecke wurde länger und länger. Dann aber konnte ich sie endlich sehen. Die Männer standen zusammen, drehten mir ihre Rücken zu, hielten die Arme erhoben und schauten gegen den gewaltigen Berg mit der herausragenden Göttin.
    Ihre gesungenen und gesprochenen Beschwörungsformeln wehten ihr entgegen, um sie noch weiter auf sie, ihre

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