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Die Braut des Spuks

Die Braut des Spuks

Titel: Die Braut des Spuks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ansetzen. Götzen, Götter, Dämonen, etwas Uraltes, Biblisches oder Vorbiblisches. Wer kann das sagen?«
    »Himmel. Sie gehen aber weit zurück.«
    »Erfahrungen, Hochwürden. Denken Sie zum Beispiel an den alttestamentarischen Götzen Baal und diesen schrecklichen Kult, der um ihn herum getrieben wurde. Das hat einen Zugang bis in unsere Zeit gefunden. Ich habe Menschen kennengelernt, die ihm dienten, auch heute noch, Hochwürden.«
    »Ja«, murmelte er. »Da komme ich wohl nicht mit. Ich habe nicht gelernt, so zu denken.«
    »Das ist auch völlig normal.«
    Er hob die Schultern. »Wie wollen Sie denn eine Spur finden, die zu den alten Götzen und diesen Irrlehren führt?«
    »Das kann ich noch nicht genau sagen, aber ich werde natürlich das Vorleben dieses Scott Wilson unter die Lupe nehmen. Oder wissen Sie etwa, welchem Beruf der Mann nachgegangen ist?«
    »Nein, das kann ich Ihnen auch nicht sagen.«
    »Sehen Sie. Vielleicht ergibt sich dort eine Spur. Aber das sind noch Spekulationen. Wir müssen uns jedenfalls daran gewöhnen, daß es eine sehr mächtige Kraft gibt, die selbst vor einem Gotteshaus wie diesem hier nicht haltgemacht hat.«
    »Und gerade dies macht mich so betroffen, Mr. Sinclair. Es ist einfach nicht mehr zu glauben. Wenn ich das jemandem erzähle, lacht er mich aus.«
    Ich winkte ab.
    »Behalten Sie es für sich.« Ich stand auf. »Danke für den Whisky.«
    »Wo wollen Sie hin?«
    »Meine Kollegen werden gleich eintreffen. Ich möchte sie vor der Kirche erwarten.«
    »Und mich braucht man als Zeugen, nicht wahr?«
    »Später bestimmt.«
    »Gut, dann rufen Sie mich bitte.« Der Pfarrer hatte die Worte sehr trübe ausgesprochen. Er hielt den Kopf gesenkt, starrte vor sich hin und hob ab und zu die Schultern. Sein Mund bewegte sich, ohne daß er Worte sprach. Bei ihm saß der Schock tiefer als bei mir. Selbst seine Zigarre hatte er verlöschen lassen.
    Ich schritt durch die Leere der Kirche. Mein erstes Gefühl hatte mich also nicht getrogen. Es war etwas passiert, etwas Furchtbares, mit dem ich nie gerechnet hatte. Das Grauen — möglicherweise aus einer sehr fernen Zeit stammend — hatte brutal zugeschlagen und diesen ehrwürdigen Ort entweiht.
    Wie weit waren wir schon gekommen, wenn es selbst vor einem Gotteshaus nicht haltmachte?
    Ich blieb am Beichtstuhl stehen. Die Lache war mittlerweile etwas getrocknet. Jedenfalls lag auf der Oberfläche ein dünner Film, den ich mit einem Kugelschreiber durchstieß. Der Körper wirkte wie ein zusammengesunkenes Etwas, das Haar war lang und pechschwarz. Was hatte dieser Mensch kurz vor seinem Tod ausgewürgt? Schwarzen Schleim, eine stinkende Masse, als wäre sie schon in seinem Innern angekokelt worden?
    Ich kam zu keiner Lösung, sosehr ich mir auch den Kopf zerbrach. Dieser Fall konnte möglicherweise völlig neue Dimensionen eröffnen, an die ich mich erst noch herantasten mußte.
    Die Kollegen von der Wissenschaftlichen Abteilung sollten zunächst einmal die Masse untersuchen. Danach würden wir weitersehen. Meine Schritte hallten in der Stille, als ich dem Ausgang entgegenging. Ich trat in das Freie, damit auch in den kalten Abend, und schaute die Treppe hinab, die nach wie vor menschenleer lag.
    Im Sommer war es anders. Da diente sie oft genug als Versammlungsort zahlreicher junger Menschen. Jetzt lag sie in einem ebensolchen tiefen Schweigen wie auch der nahe Park.
    Seine Bäume machten auf mich den Eindruck einer Kulisse. Aber ich stand nicht auf der Bühne, sondern mitten im Leben, in dem es auch eine Bewegung gab.
    Und zwar über den Bäumen.
    Zuerst ging ich davon aus, daß der Wind eine dunkle Wolke bewegt hatte. Nur konnte er nichts bewegen, wo nichts vorhanden war. Es gab den Wind nicht und auch nicht die Wolke.
    Trotzdem war sie da!
    Sofort spürte ich die Spannung, denn ich wußte instinktiv, daß dieses Auftauchen der Wolke etwas zu bedeuten hatte. Sie bewegte sich über den Bäumen des Parks, was schon unwahrscheinlich war, und sie dampfte dabei förmlich in das starre Geäst hinein. Nein, das war keine Wolke, sondern ein Schatten. Klumpig, eisig und pechschwarz.
    Der Schatten des…
    Ich unterbrach meine Gedanken, weil sie mir zu unwahrscheinlich erschienen. Zunächst wollte ich noch abwarten und den Schatten weiterhin beobachten.
    Er war da, er blieb da. Er bewegte sich kaum vom Fleck und schien sich an dem Astwerk festgeklammert zu haben. So schwarz und kalt, daß seine Farbe kaum zu beschreiben war.
    Ich dachte meine Vermutung zu

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