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Die Braut des Spuks

Die Braut des Spuks

Titel: Die Braut des Spuks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er ebenfalls gestorben. »Wenn Sie jetzt eine Erklärung von mir wollen, Mr. Sinclair, die kann ich Ihnen nicht geben.«
    »Das glaube ich Ihnen sogar.«
    Er ging zitternd zurück, seine rechte Hand spielte mit den Perlen eines Rosenkranzes. »Hier«, sagte er. »Ausgerechnet an dieser geweihten Stätte. Wie kann so etwas geschehen? Wie ist es dem Bösen gelungen, hier einzudringen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Irrtum, Herr Pfarrer, das Böse ist nicht direkt eingedrungen. Es lag einzig und allein an der Person des Scott Wilson. Er hat das Böse mitgebracht, ohne daß Sie etwas bemerkt haben. Es steckte bereits in ihm.«
    »Und woher? Wieso…?«
    »Ich weiß es nicht. Aber er wußte sich keinen anderen Ausweg, als sich in die Kirche zu flüchten, um schließlich mit mir reden zu können. So müssen wir es sehen.«
    Der Geistliche nickte, obwohl er sicherlich keinen Bescheid wußte. »Ich habe ihn zuvor nie gekannt. Es kann Zufall gewesen sein, daß er sich ausgerechnet meine Kirche ausgesucht hat.«
    »Da könnten Sie durchaus recht haben, Hochwürden.« Der Pfarrer tat mir leid. Er sah so aus, als wäre für ihn eine Welt zusammengebrochen. Seine Kirche als Schauplatz eines unerklärlichen Verbrechens, dies zu fassen, war unmöglich.
    »Was sollen wir denn jetzt tun?«
    »Nun, Sie werden sich damit abfinden müssen, daß es einige Aufregungen gibt, ich muß meine Kollegen herholen. Mir geht es auch um die Masse, die Scott Wilson ausgebrochen hat. Ich werde sie analysieren lassen. Möglicherweise finden wir da einen Hinweis.«
    »Wenn Sie das sagen, muß es wohl stimmen.«
    »Darauf können Sie sich verlassen, Hochwürden. Wo kann ich telefonieren?«
    »In der Sakristei. Dort befinden sich auch die Verwaltung und das Büro der Pfarrsekretärin.« Er sah so aus, als wollte er noch etwas sagen, überlegte es sich jedoch anders, drehte sich um und ging vor mir her. Wir blieben in dieser Reihe und brauchten den Altar nicht zu passieren, denn unser Ziel war eine kleine Nische, die von einer braun gestrichenen Tür begrenzt wurde.
    Der Priester öffnete sie. Ein schmaler Flur tat sich auf. Der Geistliche machte Licht und öffnete eine der drei Türen. Ich betrat ein normales Büro, das sich nur von den anderen deshalb unterschied, weil an der Wand ein Kreuz hing.
    Auf einem Schreibtisch stand ein Telefon. Der Pfarrer knipste noch die Schreibtischleuchte an, deren Schein auf den Apparat fiel. »Bitte, bedienen Sie sich, Mr. Sinclair.«
    »Danke.«
    Ich würde die Nachtschicht erreichen, denn beim Yard wurde rund um die Uhr gearbeitet.
    Wie immer waren die Kollegen nicht gerade begeistert. Ich hörte sie stöhnen, hatte aber kein Mitleid. Man wunderte sich nur über den Tatort.
    »Wirklich in einer Kirche, Sinclair?«
    »Ja. Und kommt so rasch wie möglich.«
    »Klar, wir fliegen.«
    Der Geistliche hatte aus einem schmalen Aktenschrank eine Flasche Whisky und zwei Gläser geholt. »Ich gehe doch recht in der Annahme, daß Sie auch einen Schluck trinken werden, Mr. Sinclair?«
    »Gern.«
    Hochwürden genehmigte sich wenig später einen Doppelten und schob einen Aschenbecher näher. »Rauchen Sie?«
    »Leider ja.«
    »Ich auch.«
    Er qualmte Zigarren, ich blieb bei meinen Zigaretten. Wir saßen uns gegenüber, tranken, rauchten. Mit der freien Hand wirbelte der Pfarrer die dicken Qualm wölken zur Seite. Sein Gesicht war durch Sorgenfalten geprägt. Er verstand die Welt nicht mehr. Ich schaute derweil in mein Glas.
    »Sagen Sie, Mr. Sinclair. Jetzt, wo Sie etwas Abstand gewonnen haben, wissen Sic da eine Erklärung?«
    »Leider nicht.«
    »Aber Sie sind der Fachmann.«
    Ich stellte das Glas weg. »Das weiß ich, Hochwürden. Scott Wilson hat nur allgemein mit mir reden können. Bevor er auf den Punkt kommen konnte, starb er.«
    »Wovon hat er denn gesprochen?«
    »Vom Bösen.«
    Das Gesicht des Pfarrers bekam einen etwas ängstlichen Ausdruck.
    »Etwa vom Teufel?«
    »Nein!« Ich schlug mit der Hand auf den Schreibtisch. »Das ist es ja eben, nicht vom Teufel. Diesen Gedanken hatte ich auch. Ich kann es nicht sagen.«
    »Wenn er das Böse meint, dann frage ich mich natürlich, was schlimmer ist als der Teufel.«
    »Da haben Sie recht, Hochwürden. Ich habe auch darüber nachgedacht und bin zu keiner Lösung gekommen. Ich kann da wirklich nur raten und vermuten.«
    »Was vermuten Sie denn?«
    »Das ist natürlich schwer, doch ich gehe mittlerweile davon aus, daß es tief im Reich der Mythologie liegen muß. Da müßte man

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