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Die Braut des Vagabunden

Die Braut des Vagabunden

Titel: Die Braut des Vagabunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CLAIRE THORNTON
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ganze Welt. Zusammen erreichten sie den Höhepunkt, eine köstliche Empfindung. Woge um Woge trug die Ekstase sie dahin, während sie fühlte, wie Jack in ihren Armen erbebte.
    Mit geschlossenen Augen lag sie da, ihr Körper schien von seiner Liebe zu vibrieren. Sie hörte nichts mehr außer dem Geräusch ihrer beider Atem und dem Schlag ihres eigenen Herzens. Nach einer kleinen Weile löste Jack sich behutsam von ihr. Die Regeln des Anstands geboten eigentlich, dass sie ihr Hemd tiefer zog, doch sie fühlte sich so matt, dass sie dafür keine Kraft aufbrachte. Außerdem war es so dunkel, dass es keine Rolle spielte. Was gerade geschehen war, vermochte sie nicht in Worte zu fassen, sie wusste nur, dass es eine außerordentlich befriedigende Erfahrung gewesen war. Sie holte tief Luft und seufzte lange und glücklich. Dann bewegte sie sich gerade genug, um den Arm nach Jack auszustrecken. Als sie das tat, fühlte sie, wie die Matratze nachgab, und er rückte aus ihrer Reichweite.

12. KAPITEL
    Unbehagen störte Temperances zufriedene Stimmung. Sie öffnete die Augen und versuchte zu erkennen, was Jack in der Dunkelheit tat. Er sollte sich nicht wieder von ihr abwenden. Nicht jetzt. Nicht nachdem sie sich gestattet hatte, so verletzlich zu sein, und sich ihm so vollkommen hingegeben hatte.
    Als sie daran dachte, wie lüstern sie sich noch vor ein paar Minuten verhalten hatte, begann ihre Haut vor Verlegenheit zu glühen. Zum Glück war es dunkel! Zumindest hatte er nicht gesehen, dass sie sich wie ein loses Frauenzimmer benahm, obwohl er es ausgenutzt hatte. Wie eine Duchess hatte sie sich bestimmt nicht verhalten. Kein Wunder, dass er das Bett verlassen hatte. Nun, da er nicht länger von männlicher Lust getrieben wurde, fühlte er sich von ihrem Benehmen abgestoßen.
    Sie seufzte leise, rückte weg vom Rand der Matratze und versuchte gleichzeitig, ihre Kleidung zu richten. Dass Jack danebenstand, merkte sie erst, als sie mit dem Kopf gegen seinen Bauch stieß. Um sich abzustützen, streckte sie die Hände aus, sodass die eine auf seiner linken Hüfte ruhte und die andere auf seinem rechten Schenkel.
    Er stöhnte leise, dann fluchte er, umfasste ihre Schultern und zog sie hoch.
    „Was ist jetzt mit dir los?“, fragte er.
    „Nichts. Ich war nur – nur …“ Sie verstummte, als sie bemerkte, dass er unter ihren Händen nackt war. Beim Aufstehen musste er sich ausgezogen haben. Sie bewegte die Hände, wie um ihre Vermutung zu bestätigen, dann bemerkte sie, was sie da tat, und zog sie zurück, als hätte die Berührung sie verbrannt.
    Er stieß einen langen Seufzer aus. „Muss ich dich in mein Bett befehlen, Frau?“, fragte er.
    „Du willst, dass ich in dein Bett komme?“, erwiderte Temperance.
    „Das ist doch wohl offensichtlich, oder? Zieh zuerst deinen Hausmantel aus.“ Er schob ihn von ihren Schultern, ohne zu warten, dass sie auf seine Anweisung reagierte. „So.“ Er warf ihn beiseite. „Jetzt kannst du ins Bett gehen. Beeil dich, sonst bekommst du wieder kalte Füße.“
    Immer noch ein wenig verwirrt, tat Temperance, wie ihr befohlen wurde, aber sie vermochte sich nicht zu entspannen. Sie wusste nicht, was sie als Nächstes erwarten sollte. Wollte er sie wieder lieben? Oder würden sie jetzt schlafen?
    Jack kam zu ihr ins Bett. Er legte einen Arm um sie und zog sie an sich, sodass ihr Rücken an seiner Brust lag. Sein Körper war warm und entspannt und sehr tröstlich nach dem Unbehagen, das in den letzten Tagen zwischen ihnen existiert hatte. Eine Weile starrte Temperance blicklos in die Dunkelheit, versuchte herauszufinden, was Jack wohl als Nächstes tun würde, doch er sagte oder tat nichts. Schließlich schloss sie die Augen und gestattete sich einzuschlafen.
    Jack legte eine Hand auf Temperances Hüfte und lauschte auf das sanfte Geräusch ihres Atems. Er hatte sie sehr gern, wenn sie wach war, aber gerade jetzt war es ihm lieber, dass sie schlief. Er konnte sie festhalten und berühren und gleichzeitig wissen, dass sie ihn nicht mit irgendeiner direkten Forderung aus dem Gleichgewicht bringen würde.
    Er zuckte zusammen, als er daran dachte, wie er sich getäuscht hatte über das, was sie mit ihren Rechten als Ehefrau gemeint hatte. Sein unbefriedigtes Verlangen hatte dabei eine Rolle gespielt, seine heftige Reaktion hingegen war lächerlich gewesen. Er hielt ihre Hüfte fester, weil er daran dachte, wie sie auf seine Liebe reagiert hatte.
    Ein schiefes Lächeln erschien auf seinem Gesicht,

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