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Die Braut des Wuestenprinzen

Die Braut des Wuestenprinzen

Titel: Die Braut des Wuestenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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Schüsse. Die Windschutzscheibe sowie ein Reifen des Landrover wurden getroffen. Gabriel jedoch hielt niemand auf.
    „Herr, der Wagen kommt nicht mehr weiter. Aber der Mann folgt uns noch.“
    Wieder ertönte ein Schuss, diesmal stammte er jedoch nicht von Karims Männern. Gabriel war näher gekommen. Da er nicht freihändig reiten konnte, hielt er die Maschinenpistole mit dem Ellenbogen in die Seite geklemmt und schoss mit nur einer Hand.
    „Gabriel“, schrie Elenor. In ihrer Stimme schwangen Überraschung sowie Bewunderung mit, und die Miene ihres Entführers verzog sich.
    Während Karims Männer weiter auf ihn schossen, kam Gabriel ihnen immer näher.„Lass sie gehen, Durran“, rief er und schoss noch einmal. Einer von Karims Männern fluchte laut, bevor er auf den Hals seines Pferdes niedersank.
    „Inzwischen zielt er schon besser“, rief der Getroffene, „sollen wir zurückschießen?“
    „Erschießt das Pferd!“, befahl Karim. Zu spät – einer seiner Gefährten hatte sich bereits umgedreht und geschossen. Elenor schrie auf und wäre trotz ihrer Angst vor den Hufen der folgenden Tiere vom Pferd gesprungen. Aber Karim erahnte ihre Reaktion und hielt sie fest. Also konnte sie nichts tun – außer zuzusehen.
    Sie beobachtete, wie Gabriel kurz zusammenzuckte. Die Maschinenpistole schien einen Augenblick in der Luft zu schweben, dann wurde Gabriels Körper über dem galoppierenden Pferd nach hinten geworfen und fiel schließlich zu Boden.
    „Gabriel“, schrie Elenor wieder, „Gabriel!“ Er lag auf dem hellen, sandigen Boden, die Waffe nicht weit von seinem ausgestreckten Arm entfernt. Das Pferd, auf dem er eben noch gesessen hatte, folgte der Gruppe.
    „Er hat ihn umgebracht“, rief sie, schlug mit den Fäusten auf Karim ein und versuchte, nach den Zügeln zu greifen. „Verdammt, halt an! Er hat ihn getötet!“ Doch Karim zog sie enger an sich. Sie konnte sich kaum rühren, so fest hielt er sie an sich gepresst. Über die Jahre hatte sie vergessen, wie viel Kraft dieser Mann hatte. Sie konnte nichts tun.
    „ Koshte ?“, fragte Karim seinen Gefährten. „Ist er tot?“
    „Nein, Herr. Ich habe auf seine Schulter geschossen.“
    „Gut, dass er lebt“, antwortete Karim. „Er ist ein Mann, der weiß, was es bedeutet zu leben.“
    Als er spürte, wie Elenors Widerstand abebbte, lockerte er seinen Griff. Sie beobachtete, wie die Insassen des liegen gebliebenen Landrover sich Gabriel näherten und sich über ihn beugten. Elenor sah noch, wie er eine Hand hob, dann verlor sie ihn aus dem Blickfeld. Sie waren bereits zu weit entfernt.
    „Ich hasse dich!“, rief sie. Noch nie zuvor hatte sie einen so rasenden Hass gefühlt.
    „Mag sein“, entgegnete Karim,„aber du bist meine Frau.“
    Er nahm die Zügel in die eine Hand und griff mit der anderen hinter sich. Gleich darauf reichte er Elenor einen breiten Streifen Baumwolltuch. „Wickel dich damit ein“, forderte er sie auf, während sie weitergaloppierten.
    Als sie wieder nach vorn sah, überwältigte Elenor das Bild, das sich ihr bot. Die Stadt hatten sie weit hinter sich gelassen. Vor ihnen lag die Wüste. Nichts als graugoldener Sand, der weiche, wellenförmige Rippen bildete, so weit das Auge sah. Am Horizont konnte man das Gebirge erahnen, das sie vom Flugzeug aus gesehen hatte. Das Kohishir-Gebirge.
    Nur eine Sache war anders als in ihrer Erinnerung. Sie waren an einem dreisprachigen Warnschild vorbeigekommen. „Lebensgefahr. Betreten verboten. Landminen. “
    Trotzdem verlangsamten die Reiter ihre Geschwindigkeit nicht, als sie in dieWüste hineinritten. Weit hinter ihnen, in den Minaretten der Stadt, erhob sich der klagende Gesang des Mittagsgebets.
    Die folgenden Stunden waren beschwerlich. Erbarmungslos brannte die Mittagssonne. Ständig bekam Elenor Sand in die Augen, manchmal auch in den Mund. Zum Schutz gegen Sonne und Sand hatte sie das Tuch, das Karim ihr gegeben hatte, um Kopf und Schultern geschlungen. Ihre Beine bedeckte das Hochzeitskleid. Aber sie hatte die Arme vergessen. Nach kaum einer Stunde waren Elenors Arme und Hände krebsrot. Außerdem kam sie vor Durst fast um.
    Hinzu kam, dass ihre Nerven aus Angst vor den Minen zum Zerreißen gespannt waren. Zunächst hatte sie das Schild nicht so ernst genommen, obwohl sie wusste, dass sie durch ein Gebiet ritten, das während des Kriegs stark umkämpft gewesen war. Aber dann sah sie eine Mine. In etwa zehn Metern Entfernung lag sie im Sand, rundlich, dunkel und zweifelsohne

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