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Die Braut fuer eine Nacht

Die Braut fuer eine Nacht

Titel: Die Braut fuer eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elda Minger
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bereit, es mit der ganzen Welt aufzunehmen. Sie glaubt noch an Wunder, und sie will meine Liebe ...
    Wie gern hätte er ihr die gegeben. Doch alte Gewohnheiten wird man nur schwer wieder los. So lange schon war er allein. Er war es nicht gewohnt, jemanden so nahe neben sich zu haben. Aber jetzt wusste er, dass er sich etwas einfallen lassen würde, um sie bei sich zu behalten, bis er sich darüber im Klaren war, was er wollte.
    Steve schloss die Augen und atmete gleichmäßig. Er wollte endlich einschlafen, wollte nicht länger mit den Gedanken kämpfen, die ihm durch den Kopf wirbelten.
    Als ihn dann endlich der Schlaf überkam, wusste er eines ganz sicher: Er konnte Kelly nicht gehen lassen.
    Am nächsten Morgen fand Steve Kelly auf dem Oberdeck. Sie saß mit untergeschlagenen Beinen vor einem kleinen Messingbrenner, von dem dünner weißer Rauch aufstieg. Ihre Augen waren geschlossen, ihr Gesicht entspannt.
    Steve wartete, bis sie die Augen wieder öffnete, ehe er zu ihr ging.
    „Hallo, Kelly."
    „Hi, Steve." Sie klopfte auf den Boden neben sich, und er setzte sich. „Die Buddhisten verbrennen immer Räucherstäbchen, wenn jemand gestorben ist, der ihnen wichtig war.
    Es ist, als schickten sie für ihn den Rauch zum Himmel." Sie lächelte. „Meine Mom wäre heute vierzig Jahre alt geworden. An ihrem Geburtstag verbrenne ich immer Räucherstäbchen und stelle mir dabei vor, dass sie es vielleicht sehen kann."
    Kelly hatte Steve erzählt, dass ihre Mutter tot war, aber nicht erwähnt, in welchem Alter sie bei Kellys Geburt gewesen war. Er rechnete schnell nach: Sie musste
    siebzehn gewesen sein, als Kelly zur Welt kam.
    Er legte ihr den Arm um die Schultern.
    „Mom wäre so glücklich, wenn sie wüsste, dass ich wieder in Griechenland bin", sagte Kelly. „Ich glaube, das ist das Kostbarste, was sie mir vererbt hat: den Wunsch, die Welt kennen zu lernen und viele Dinge zu sehen." Sie legte den Kopf an Steves Schulter.
    Steve beneidete sie. Er dachte an die Erinnerungen, die er an seine Mutter hatte. „Hast du deiner Mom auch von Colleens Operation erzählt?" fragte er.
    „Woher weißt du, dass ich mit ihr rede?"
    Steve holte tief Luft. „Ich hatte einen Bruder. Billy ist gestorben, als er fünf Jahre alt war."
    „Und wie alt warst du?"
    „Acht. Ich rede nicht gern darüber. Und es ist auch etwas, was die Öffentlichkeit nicht weiß."
    Er sah, wie Kelly sich vorbeugte und noch ein Räucherstäbchen auf den kleinen Brenner legte. Dünne Rauchwolken stiegen in die Luft, als sie sich dann wieder in Steves Arme schmiegte.
    „Das ist für Billy", sagte sie leise.
    Wenn Kelly ihn später einmal fragen würde, würde er ihr sagen, dass es ihm genau in diesem Augenblick klar geworden war, wie sehr er sie liebte und dass er sie für immer in seinem Leben behalten wollte. Das letzte Stück der Mauer, die er um seine Gefühle herum errichtet hatte, brach in sich zusammen. Aber er wollte diese Liebe nicht aufs Spiel setzen, indem er Kelly davon erzählte ...
    Das konnte er nicht. Noch nicht. Vielleicht niemals.

8. KAPITEL
    Kelly beobachtete, wie die Sonne über dem Ägäischen Meer aufging, und dachte nach.
    Ob sie und Steve einander je so nahe gekommen wären, hätten sie nicht eine so entschlossene Gegnerin gehabt wie Donatella?
    Sie hatte keine Ahnung, was in Steve vorging. Manchmal sah er sie so eigenartig an, dass sie sich fragte, ob er das ganze Täuschungsmanöver wohl bedauerte.
    Kelly seufzte und stützte das Kinn in die Hand. Sie wollte, dass Steve sie liebte. Aber genausogut könnte ich mir wünschen, zum Mond zu fliegen, rief sie sich gleich darauf zur Ordnung.
    Noch vor einem Monat hatte sie in ihrer kleinen Wohnung gesessen und sic h Gedanken über ihr Drehbuch gemacht und darüber, wie sie Colleen helfen könnte.
    Seitdem war so viel geschehen. Nun bestand sogar die Möglichkeit, dass ihre Schwester wieder gesund wird.
    Morgen sollte Colleen nun operiert werden, und Kelly wünschte, sie könnte jetzt bei ihr sein.
    Doch Bette hatte ihr versichert, alles sei in Ordnung und es gebe keinen Grund für Kelly, ihre Hochzeitsreise zu unterbrechen.
    Ihre Gedanken wurden durch das Geräusch eines herannahenden Hubschraubers unterbrochen. Da Dimitri gerade auf sie zukam und ihr zuwinkte, rief sie über den Lärm hinüber, den der landende Hubschrauber machte: „Erwarten Sie Gäste?"
    „Nein." Dimitri lächelte, und seine dunklen Augen blitzten. „Aber Sie werden nach Athen gebracht, damit Sie nach Los Angeles

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